Das ist in jeder Hinsicht beunruhigend.
Vor allem Magdeburg hat - wie der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin vor Jahren - gezeigt, dass unser föderalistisches System an dieser Stelle in seinem jetzigen Zustand nicht mehr ausreicht, um Sicherheit zu gewährleisten.
Was die Fälle alle gemeinsam hatten - möglicherweise auch mit diesem - ist, dass es viele kleinere Auffälligkeiten gab, die zusammen ein Muster ergeben hätten, wenn sie denn einer einzigen Stelle in ihrer Gesamtheit vorgelegen hätten. Was sie aber zumindest bei den Tätern von Berlin und Magedburg nie taten, weil kleinere Episoden, Überprüfungen ohne Ergebnis etc. nicht zwischen den einzelnen Landesbehörden ausgetauscht werden. Weil Überprüfungen (wie nach der Warnung aus Saudi Arabien für den Magdeburg Täter), wenn sie kein Ergebnis haben, nicht weiter mit durchgeschleppt werden dürfen. Usw usf etc pp
Das Problem an Psychiatrie-Patienten als Tätern ist tatsächlich, dass man die vielen Hundert Patienten, die korrekt eingeschätzt werden, und diejenigen, bei denen diese Einschätzung eine Gewalttat verhindert, nie zu sehen bekommt. Es wird ja nie irgendwo eine Bilanz veröffentlicht: "Dieses Jahr haben wir so und so vielen Personen mit Gewaltphantasien geholfen und sie von diesen befreien können. Dieses Jahr haben wir so und so viele Leute mit Wahnvorstellungen gut medikamentös eingestellt und sie sind auch ein Jahr später noch gut in den Alltag integriert..."
Aber wenn's gründlich schief geht - Wie beim Psychiater von Magdeburg. Oder dem Amoktäter vom Münchner Olympiazentrum, der dreimal in der KJP war und dort extrem auffällig, aber immer wieder als "nicht gefährlich für andere" entlassen wurde... oder wie hier in diesem Fall... dann ist die Aufregung groß und das ganze System sowie die Menschenrechte aller Patienten werden in Frage gestellt.