AfD-Sitze bleiben leer

DoLi

10 Jahre Mitglied

„Da kann auch ein Sandsack antreten“: In diesen Stadt- und Gemeinderäten bleiben AfD-Sitze leer

"Weil die AfD nicht genug Kandidaten hat, bleiben viele ihrer gewonnenen Sitze in den Kommunalparlamenten leer. Damit verpuffen viele Stimmen – und vor Ort verschieben sich die Machtverhältnisse."




......"Dort könnten sie qua Wahlergebnis zu sechst sein, sind aber nur drei. Wilde ärgert das, einerseits. Andererseits, meint er, sei es aber auch nicht so relevant. „Wir wollen das eh alles anders machen“, sagt er. „Nach unserem Gewissen abstimmen, uns danach richten, was für die Stadt gut ist.“ Dabei gehe es dann gar nicht so sehr darum, vorab Mehrheiten zu suchen, gemeinsam abzustimmen. „Wir gucken darauf, dass wir drei richtig abstimmen.“ Wenn man sich dann damit nicht durchsetzen könne, liege das nicht an der AfD, sondern an den anderen. "

:knicks:
 
Was aber wäre, wenn die Partei genügend Kandidaten hätte?

Vor lauter (Schaden)Freude darüber, daß viele Sitze leer bleiben oder (wie hier bei uns) die AfD aus "Personalmangel" gar nicht erst auf der Liste der Stadtratswahlen z. B. aufgetaucht ist, nimmt man gar nicht so recht wahr, wie groß deren Potential inzwischen wäre, wenn es nur genügend potentielle Kandidaten gäbe...
 
Doch, doch, das nehmen wir durchaus mit Schrecken wahr. Auch dass die Leute anscheinend gar nicht für echte Arbeit gewählt werden, wie aus dem verlinkten Artikel hervorgeht, ist ja nicht wirklich lustig. Dass die in der letzten Wahlperiode schon nicht wirklich Interesse an der Arbeit hatten, aber trotzdem und und mit noch mehr Stimmen wiedergewählt werden. Was soll man davon halten?
 
Zumal viele in meinem Umfeld, mich eingeschlossen, bei der Kreistags und Gemeinderats Wahl weniger auf die Parteizugehörigkeit schauen als darauf, ob jemand in der Gemeinde vernünftige Politik macht.
 
Bbei einer rechten und der FDGSO nicht unbedingt positiv gesonnenen Truppe hört der Spaß in Sachen "vernünftige Politik" bei mir dann doch endgültig auf...
 
Ich glaube, @helki-reloaded , bezogen auf den Artikel meinte @DoLi genau das Gegenteil:

Dort steht ja:

Er höre viele Kommunalpolitiker sagen, dass viele nicht wieder gewählt worden seien, die gut in den kommunalen Gremien gearbeitet hätten. „Und andere, von denen man jahrelang nichts gehört hat, die werden gewählt. Das hat mich unglaublich getroffen“, sagte Kretschmer.

Das heißt, dass hier dieses Mal gerade nicht so gewählt wurde, dass die, die gute Arbeit machen, auch gewählt wurden, sondern im Gegenteil.
 
Das passt aber nicht zu einer Kandidatur für eine extremistische Partei.
Ja eben. Und erst recht nicht dazu, dass offenbar AFD vermehrt gewählt wird, auch wenn die Kandidaten bisher sich nicht wirklich eingebracht haben oder gar nicht vorhanden sind. Finde es schon erschreckend, dass dann viele dort trotzdem lieber AFD gewählt haben, als andere Kandidaten die dort offenbar seit Jahren ihren Job (und bestimmt nicht immer schlecht) gemacht haben.
 
Aber irgendwo ist es auch typisch, dass gerade diese Partei mehr Leute hat, die die trotz Untätigkeit wählen, als Leute, die sich selbst vorne hinstellen und aktiv etwas ändern (und sich dabei vielleicht noch selbst Kritik aussetzen) wollen.
 
Aber irgendwo ist es auch typisch, dass gerade diese Partei mehr Leute hat, die die trotz Untätigkeit wählen, als Leute, die sich selbst vorne hinstellen und aktiv etwas ändern (und sich dabei vielleicht noch selbst Kritik aussetzen) wollen.
Naja, wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist es ja heutzutage generell oft nicht mehr damit getan, sich vorne hinzustellen und sich "nur" Kritik auszusetzen. Politische Ämter anzustreben kann durchaus sehr unangenehm, sogar ernsthaft gefährlich werden. Und das gilt für die Mitglieder aller Parteien inzwischen, aber für (lokale) AfD-Politiker wahrscheinlich in besonderem Maße.

Von negativen Auswirkungen auf den Hauptjob bis hin zu tätlichen Angriffen kann da sicher alles geboten sein. Und da überlegt man vermutlich mehr als dreimal, bevor man aktiv wird und sich und seine Familie dem aussetzt, könnte ich mir vorstellen.

Und daß es trotz fehlender Köpfe und trotz Untätigkeit / Unfähigkeit der Partei so viele AfD-Wähler gibt, hat nicht nur mit deren Dummheit und mit Protestwahl zu tun, sondern wahrscheinlich auch mit der Tatsache, daß aus Sicht dieser Leute alle anderen Parteien ihre "Unfähigkeit" bereits unter Beweis gestellt haben, die AfD aber noch nicht. Also verknüpfen sie noch eine gewisse Hoffnung mit der Partei.
(Genau diese Hoffnung wird übrigens auch einen Teil des Wahlerfolgs des BSW ausmachen.) Neue Besen kehren gut, denken die Wähler - bis sie das Gegenteil erlebt haben.
 
daß aus Sicht dieser Leute alle anderen Parteien ihre "Unfähigkeit" bereits unter Beweis gestellt haben, die AfD aber noch nicht. Also verknüpfen sie noch eine gewisse Hoffnung mit der Partei.

Ja, da ist sicher was dran.

So war es kurzfristig ja auch mal bei den Piraten. (Also, der Piratenpartei).

Aber der Witz ist ja irgendwo, dass vielerorts, wo sie zuvor bereits gewählt wurden, die AfD auch nicht gerade ihre „Tätigkeit“ unter Beweis gestellt hat…

Und trotzdem gewählt wird, weil die Popularität der Bundespartei anscheinend noch bis in den hintersten Winkel strahlt.

Ich glaube übrigens nicht, dass die AfD-Mitgliedschaft - im Gemeinderat kann man übrigens zumindest hier auch parteilos für eine bestimmte Liste antreten - in dem genannten Bundesländern eine negative Auswirkung auf die Betreffenden hätte, eher im Gegenteil.

Aber dass mehr Leute meckern als machen wollen, ist natürlich nicht nur ein Problem der AfD. :)

Insgesamt hat diese allerdings im Vergleich mit anderen Parteien im Verhältnis zu ihren Stimmen recht wenige Mitglieder.
 
Von negativen Auswirkungen auf den Hauptjob bis hin zu tätlichen Angriffen kann da sicher alles geboten sein. Und da überlegt man vermutlich mehr als dreimal, bevor man aktiv wird und sich und seine Familie dem aussetzt, könnte ich mir vorstellen.

Entschuldige, aber da muss ich doch sehr Lachen. Dieses selbstgewählte Opfernarrativ kommt immer aus rechten Kreisen und gibt es so aus keiner anderen politischen Ecke.
Nicht mal bei denen, die tatsächlich Angst haben müssen, weil ihre "geheimen" Adressdaten durch ungenehmigte und unbegründete Zugriffe auf Polizeicomputer geleakt und in rechtsextremen Gruppen geteilt wurden.

Wenn dein Hauptjob darunter leiden kann, weil du in einer, mit Nazis, Rechtsextremen und Vefassungsfeinden sympatihisierenden Partei bist, dann liegt wird es wohl daran liegen, dass diese nach Außen getragene Einstellung nicht mit den Werten des Arbeitgebers oder Kundschaft übereinstimmt.
 
Entschuldige, aber da muss ich doch sehr Lachen. Dieses selbstgewählte Opfernarrativ kommt immer aus rechten Kreisen und gibt es so aus keiner anderen politischen Ecke.
Nicht mal bei denen, die tatsächlich Angst haben müssen, weil ihre "geheimen" Adressdaten durch ungenehmigte und unbegründete Zugriffe auf Polizeicomputer geleakt und in rechtsextremen Gruppen geteilt wurden.

Wenn dein Hauptjob darunter leiden kann, weil du in einer, mit Nazis, Rechtsextremen und Vefassungsfeinden sympatihisierenden Partei bist, dann liegt wird es wohl daran liegen, dass diese nach Außen getragene Einstellung nicht mit den Werten des Arbeitgebers oder Kundschaft übereinstimmt.
Entschuldige mal bitte, aber was interpretiert ihr da eigentlich neuerdings in meine Beiträge?
Ich bezog mich keineswegs nur auf AfD-Politiker, sondern auf ALLE.
Gerade gestern wurde in Leipzig ein CDU-Politiker attackiert, vor ein paar Wochen ein SPD-Politiker, auch in Sachsen, ebenso im Mai eine Grünen-Politikerin in Dresden... Und das sind nur die schweren Angriffe der letzten Tage und Wochen.
Das mag kein völlig neues Phänomen sein, Schäuble und Lafontaine sind da erschreckende Beispiele, die lange zurückliegen. Aber damals waren das vielleicht tatsächlich psychisch kranke Täter, schlimme Ausnahmefälle, aber inzwischen gehört das zum "Berufsrisiko" politisch engagierter Menschen.
 
@sleepy
Vielleicht deshalb?
Und das gilt für die Mitglieder aller Parteien inzwischen, aber für (lokale) AfD-Politiker wahrscheinlich in besonderem Maße.

Um Leib und Leben - nicht um sozialen Ausschluss - müssen sich meiner Meinung nach AfDler am allerwenigsten Sorgen machen. Mag auch daran liegen, dass alle anderen Parteien keine gewaltbereiten Gruppen und Extremisten beherbergen, bzw in ihrer Rhetorik nicht zu Gewalttaten anstacheln.

Und bevor jetzt mit der Antifa und der Gruppe um Lena E argumentiert wird, ja es gibt auch Linksextremismus.
Aber dagegen gibt es ein "einfaches" Mittel - wer Linksextremismus effektiv bekämpfen will muss gegen Rechtsextremismus vorgehen.
 
@sleepy
Vielleicht deshalb?


Um Leib und Leben - nicht um sozialen Ausschluss - müssen sich meiner Meinung nach AfDler am allerwenigsten Sorgen machen. Mag auch daran liegen, dass alle anderen Parteien keine gewaltbereiten Gruppen und Extremisten beherbergen, bzw in ihrer Rhetorik nicht zu Gewalttaten anstacheln.

Und bevor jetzt mit der Antifa und der Gruppe um Lena E argumentiert wird, ja es gibt auch Linksextremismus.
Aber dagegen gibt es ein "einfaches" Mittel - wer Linksextremismus effektiv bekämpfen will muss gegen Rechtsextremismus vorgehen.
Mein ERKLÄRUNGSVERSUCH, warum sich VIELLEICHT gerade in der AfD noch weniger Kandidaten für öffentliche Ämter finden, als in den anderen Parteien. Weil sie einfach Schiss haben.
Ich weiß es nicht, ich versuche es mir vorzustellen.

Wenn wir uns also mal eine im Städtchen bekannte Lehrerin als Grüne Kandidatin für die Stadtratswahl vorstellen und daneben einen Mitarbeiter des Landratsamts z. B., der für die AfD antreten will - was denkst du, wer von den beiden eher von seinem Vorgesetzten zum Vier-Augen-Gespräch gebeten würde?

Und das frage ich ohne jedes Mitgefühl für den fiktiven AfD-Mann. Mir ist persönlich völlig wurscht, wie es dem damit ginge, aber ich glaube, daß er mehr "Angst" haben müsste, als die anderen Kandidaten und sich deshalb am Ende evtl. eher gegen eine Kandidatur entscheiden würde, als die Lehrerin.
 
Auch diese "fiktive" Angst sehe ich nicht, bzw ist es eine Konsequenz die sich ergibt, wenn man für eine "in Teilen" rechtsextremistische und verfassungsfeindliche Partei kandidiert.

Ob eine Kündigung am Ende rechtlich haltbar ist, haben Gerichte zu klären. Die Chancen stehen für den AfDler nicht schlecht, wenn man sich ansieht, wie schwer es ist, zB rechtspopulistische Lehrer aus den Beruf zu kriegen.

Aber jemanden gesellschaftlich zu ächten, ihn zu beschämen, weil er sich mit einer "in Teilen" rechtsextremistischen und verfassungsfeindlichen Partei und deren Nähe zu Rechtsextremen und Vefassungsfeinden gemein macht, ist der Konsens, den die Millionen gegen Rechts Demonstrierenden aufgestellt haben.

Man kann also durchaus von "Opfernarrativ" reden, wenn AfDler oder Rechte sich nicht trauen ein politisches Amt zu bestreiten, denn in der Realität haben sie wenig zu befürchten.
 
@sleepy
Vielleicht desha

Und bevor jetzt mit der Antifa und der Gruppe um Lena E argumentiert wird, ja es gibt auch Linksextremismus.
Aber dagegen gibt es ein "einfaches" Mittel - wer Linksextremismus effektiv bekämpfen will muss gegen Rechtsextremismus vorgehen.

Die Gewalt von extremen Linken ist also per se okay, weil es Rechtsradikale gibt?
 
Würde ich nicht so deuten.

Da steht ja gar keine Wertung von linker Gewalt in dem Post, sondern nur, dass sich effektiv dagegen vorgehen ließe, indem man sich ernsthaft gegen Rechtsextremismus stark macht. Diese Meinung teile ich (mMn sollte dies gesellschaftlich, politisch und medial geschehen).
 
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