@Meizu
Das heißt, wenn du nicht innerhalb von 4 Jahren baust, aber das Grundstück auf dem freien Markt wieder verkaufst, ist das ok?
Jein. Bisher war das so, beziehungsweise es ist teilweise noch. Es ist innerhalb der Gemeinde unterschiedlich. Jetzt gibt es hier ein neues Neubaugebiet, wo man das Grundstück dann wieder an die Gemeinde verkaufen muss. Die Grundstücke dort landen nicht auf dem freien Markt, sondern werden von der Gemeinde zugeteilt. Das genaue Verfahren kenne ich jetzt nicht, aber das ist eine Art "Vorrangprinzip". Die Gemeinde deckelt den Preis und gibt zudem Kriterien vor, nach denen der Vorrang gewährt wird. Ein Kriterium sind Kinder.
Einerseits natürlich "Planwirtschaft" vom Feinsten. Andererseits ist es durchaus sinnig und gut für ein Dorf.
Das Ganze hatte hier tatsächlich auch einen Grund. Es gibt hier das Projekt "Spieksee / Maritimes wohnen". Privates Bauunternehmen, Häuser in absolut schicker Lage, Verkauf rein nach Preis. Viele der Häuser dort stehen jetzt über 300 Tage im Jahr leer. Da verbringen Leute aus Holland oder NRW ihren Urlaub. Das ist zwar deren gutes Recht, aber die Spieksee-Siedlung ist echt schrecklich. Eine Mischung aus Spießertum und Geisterstadt.
Die Gemeinde hat dem Unternehmen jetzt quasi verboten weitere Flächen zu kaufen und steuert mit dem eigenen Neubauprojekt dagegen.
Heißt: Wenn ich ein Grundstück am Spieksee habe, kann ich es an den Meistbietenden verkaufen. Wenn ich ein Grundstück in der Gemeinde-Siedlung habe, muss ich es an die Gemeinde verkaufen.
Ich bin zwar durchaus auch mal neoliberal und finde zu viele Gesetze und Eingriffe nicht gut. Aber für ein wachsendes, junges Dorf und für junge Ehepaare & Familien, die nicht zu den Besserverdienern gehören, ist die Lösung der Gemeinde-Siedlungen tatsächlich besser.