@pat_blue
Mein spontaner Gedanke war:
Da ist jemand 61 Jahre alt. Lebt in einem Millieu, in dem offenbar Nachbarschaftstreits wegen eines Hundes entstehen, also vielleicht in Haus und Garten und so, Ist wohlhabend genug, um sich eine Waffe leisten zu können, denn Schießen und/oder Jagd ist kein Hobby für ganz arme Leute.
Hat vielleicht nicht nur ne Frau, sondern auch Kinder und sogar Enkelkinder.
Er
könnte, ganz objektiv gesehen, ein schönes oder doch zumindest ein gutes Leben haben. Sich freuen an dem, was er hat (oder vielleicht auch: unter diesen Voraussetzungen haben
könnte.)
Verbringt aber seine letzten Jahre offenbar damit, zumindest seinen Nachbarn das Leben zur Hölle zu machen (Wenn die Frau nicht total hysterisch war, fallen Gerichtsverhandlungen wegen des Verdachts auf Hundevergiftung ja nicht vom Baum).
Beendet dieses Leben dann, indem er eine Frau erschießt, der er offenbar die Schuld für seine Misere oder nur seine letzte Niederlage gegeben hat. War also auf jeden Fall innerlich negativ genug unterwegs, dass es ihm als notwendig und sinnvoll und geboten vorkam, seine Nachbarin umzubringen, weil er meinte, ihm sei Unrecht geschehen. (
)
Beendet also ihr Leben im Grunde für
Pillepalle, weil er meinte,
er sei im Recht. Verpfuscht damit seines und beendet auch das. Und reißt damit gleich nicht nur
ihre Angehörigen mit in den Abgrund, sondern auch
seine.... (also, vorausgesetzt, er hat welche.)
Ich finde das ganz, ganz schlimm.
Ob er das gewählt hat oder psychotisch war, also eigentlich keine Wahl hatte, oder was auch immer, ist mir dabei eigentlich egal.
Es ist so oder so völlig unnötig.
Es gibt Leute, denen geht es dreckig. Es gibt Leute, die haben (durch ihr Umfeld und ihre Lebensumstände usw.) keine Wahl. Es gibt mit Sicherheit auch objektiv nachvollziehbare Notwehrsituationen. Aber das hier?
Das sind - wie die Opfer des Amoklaufs in Winnenden, oder die in Erfurt - im Grunde
Wohlstandstote.
Die es unter Umständen nicht gegeben hätte, wenn ein Mensch mal in der Lage gewesen wäre, hier in diesem Land sein Leben auch nur ein bisschen menschlicher und schöner zu gestalten.
Er selbst. Nicht die anderen für ihn.
Wirklich schlimm.