@ Igor Andersen
Hast Du Dir so ein Beutetier mal angeschaut? Also, Hasen sind jetzt recht mager. Aber hast Du mal ein Reh, Ren, Elch, Hirsch aufgemacht? Wenn die Tiere nicht gerade unter Nahrungsknappheit litten, dann findest Du um die Organe herum, vor allem um die Därme, Mägen und Nieren jede Menge Fett. Um dieses Fett zu fressen, kann der Wolf die Mägen und Därme getrost liegen lassen, denn sie sind ja nicht innen drin. Und Leber, Nieren, Herz, Lunge, Milz etc. werden ja mitgegessen. Auch die Mägen werden in der Regel nicht liegen gelassen, sie werden nur ausgeschüttelt. Wenn der Wolf etwas aus den Mägen mitfrißt, weil er es nicht abgeschüttelt kriegt oder besonders großen Hunger hat, ist das nur Ballaststoff, erhöht das Kotvolumen, liefert aber keine Energie wie Nudeln oder Kartoffeln. Probier' es mal aus und füttere einen Napf voll Panseninhalt. Gern auch den von einem Hirsch, wo jede Menge halbe Eicheln drin zu finden sind. Die kommen genauso hinten wieder raus, inkl. gepreßte Gräser, Kräuter und Rinde!
Zu den Beeren: Die gibt es ja nun mal nicht ganzjährig. Und was wird davon verdaut? Ich habe es bei Hunden noch nicht ausprobiert. Aber Marderkot, der Beeren enthält, kenne ich. Der scheint die Beeren nicht wirklich verdauen zu können.
Daß Protein kein Energielieferant ist, hat nichts mit dem Wolf oder Hund zu tun. Protein ist einfach erheblich schwieriger in Energie umzusetzen für den Körper eines Tieres oder Menschen, als daß es als Energielieferant zählt. Nur bei einer Mangelernährung muß der Körper Protein zu Energie umwandeln. Aber eigentlich dient Protein als Muskelbaustein zur Versorgung mit Aminosäuren. Dafür bleibt dann weniger des Proteins übrig, was ja nicht Sinn der Sache ist. Pflanzenfasern sind kein Ersatz als Energielieferant für einen Fleischfresser, da er diese nicht aufspalten kann, wie es ein Pferd oder ein Wiederkäuer kann, oder eben Hase und Kaninchen. Und in der Wildnis kocht dem Wolf ja keiner Kartoffeln. Er ist also auf tierisches Fett angewiesen.