Arge Integrationsmassnahmen

....und trotz allem und all dieser Seiten hier und persönlicher Einzelfälle suche ich immer noch die für mich verständliche Antwort:

Was hat ein Haufen Anfang 20 jähriger, manche sogar ohne Schulabschluss und ohne nennenswerte "Joberfahrung" im Ausland da zu suchen.

Das das System shice ist, wissen wir wohl alle, trotzdem kann es nicht Sinn und Zweck der Sache sein, die mal 4 Wochen ins Ausland zu schicken und dann ist der Horizont so sehr erweitert das es klick gemacht hat? :unsicher:

Kann mir auch nur vorstellen, dass es billiger sein soll.
Oder es ist so etwas wie - äh wie heißt es noch - "Die strengsten Eltern der Welt"!?

Irgendwie ein "Erfahrungstrip"!?
 
tut mir leid, ich kann`s mir nicht verkneifen - die jungen Gören haben die Erkenntnis gefunden :D:D:D gott sei dank, dann hat`s doch was genutzt

Zitat:
Is ein armes Land Menschen arbeiten damit Sie über die runden kommen


na also...... :unsicher: aber das hätte ich denen auch von hier aus sagen können
 
Ich könnte mir vorstellen, dass die Maßnahme damit begründet wird, dass die Jugendlichen vielleicht mal aus dem üblichen Umfeld raus sollen.

Für wahrscheinlicher halte ich aber, dass sich da letztendlich wieder irgendwelche Institutionen gegenseitig Gelder zuschieben. Nur wäre das dann aber eben nicht die Schuld der Jugendlichen, sondern man sollte sich fragen, ob da in Sachen Mauscheleien im Hartz-4-Sektor nicht mal aufgeräumt gehört.
 
Gibt man bei google die Suchbegriffe "arbeitslose, jugendliche, maßnahme "estland"" ein findet man so einiges.

Z.b. dies:



Was jetzt, in dem Fall, zutrifft - keine Ahnung!
 
habe ich irgendwo behauptet das es die universallösung ist?

ich finde es halt nur sehr bezeichnend, dass man für bekloppt gehalten wird, weil man diesen schritt geht.

es ist nicht für JEDEN eine lösung - aber es wäre für VIELE eine möglichkeit.

aber erstmal alles miesreden ist natürlich einfacher. ich kenn übrigens mehr leute die mit dem umzug aus beruflichen gründen gut gefahren sind, als leute, die damit auf die nase gefallen sind.
mag aber auch mit dem umfeld zusammenhängen in dem ich lebe.
allein durchs studium sind die leute es gewohnt nicht ein leben lang im geburtsdorf kleben zu bleiben wie andere.

braunweißnix schrieb:
ich schliess mich dem gerald ja nich oft an, aber hier... ebenso die aussage "wer will der findet"...das kommt dann tatsächlich auf das erlernte an. das jeder informatiker derzeit findet, der will, is klar..aber was is mit den viele geisteswissenschaftlern?

Da ist was dran - und dann hängt's auch noch schwer von der Gegend ab, wo man wohnt.

braunweißnix schrieb:
(btw. ich habe mir viele gedanken darüber gemacht, nach meinem abgeschlossenen studium noch eine ausbildung dran zu hängen, das problem ist -ich bin überqualifiziert. ebenso umschulung....überqualifiziert, bei letzterem ist hoffe ich aber das letzte wort noch nicht gesprochen, für volontariate bin ich übrigens unterqualifiziert - irgendwie hab ich da z.b. einen ziemlich großen patt und keine ahnung wie man da raus kommen soll)

Und wenn du's machst wie ich, bist du für Volontariate irgendwann zu alt... und zwar in dem Moment, wo du rein Akademiker-technisch eines machen könntest... :unsicher:



..............
allein durchs studium sind die leute es gewohnt nicht ein leben lang im geburtsdorf kleben zu bleiben wie andere........

Aber die sind es, in der Regel, auch gewohnt etwas mehr Geld mit nach Hause zu bringen, als jemand, der umzieht um anderswo "nur" Elektriker zu sein!

Da frag ich mich allerdings schon, woher dieser pauschale Irrglauben kommt...

Auch da gilt wieder: Das hängt extrem von dem Fach ab, was du studiert hast. Als Geisteswissenschaftler bist du vielleicht froh, wenn du nen Aushilfsjob bekommst, an der Uni gibt's nur noch Zeitverträge, die soo supertoll auch nicht dotiert sind, und so gut wie nie ne Aussicht auf Festeinstellung, wenn man nicht habilitiert und dann noch ne Stelle findet... als Grundlagenforscher in den Naturwissenschaften (böser, böser, der ja nur forscht, um zu forschen und Tiere zu quälen und Karriere zu machen) bist zu zB zwar bisschen besser dran als als Historiker, aber rein einkommentechnisch wirklich nicht auf Rosen gebettet. Und, wie gesagt: Du rettest dich von Jahr zu Jahr und musst zusehen, dass du das Geld für deine Arbeit durch eifriges Anträge schreiben selbst einwirbst. Planstellen gibt es so gut wie keine mehr...

Übrigens arbeiten in der Firma, in der ich gerade bin, vier Zeitarbeiter aus Brandenburg.
Als Elektriker, Staplerfahrer und Mechaniker.
Wie krank ist das eigentlich, dass das nötig ist und sich für sie lohnt/lohnen muss.

Mein Mann arbeitet seit 8 Jahren 160 km entfernt und pendelt. Davor waren es 350.

Ach so - Studenten.

Pauschalisierst und polemisierst du gerade mal wieder nicht...? ;)

Okay, Studenten können nerven. Akademiker auch. Ich habe studiert und danach jahrelang in einer Uni-Klinik gearbeitet. Aber die Landjugend - nie aus ihrem Kaff weggekommen, aber die Weisheit mit Löffeln gefressen, da (nur so ganz zufällig als Beispiel aus meiner konservativ geprägten Heimatregion) in der Jungen Union, ist mir persönlich immer viel mehr auf den Senkel gegangen.


Wirklich erklären konnten sie mir nicht, angesichts des kaum vorhandenen Nahverkehrs, wie man zu einem Vorstellungsgespräch oder später zur Arbeit kommen soll.
Als Rettung kam dann der Rat - Man könne sich ja vom ersten Gehalt ein Auto kaufen!:unsicher:

Ich denke, wenn man in so einer Gegend nie (oder nie ohne Auto) gelebt hat, weiß man nicht, wie das ist. Wenn man zB aus den Ballungsräumen hier in NRW kommt, ist das schwer vorzustellen.

Aber ich denke, du kannst meinen Worten entnehmen, dass ich diesen Zustand nur zu gut kenne... ;)

aber klar - für die meistne mit auto ist es absolut unverständlich, dass man ohne auto auch nur einkaufen gehen kann :D

Du hast vorher in Köln gewohnt, deti, oder?

Da, wo ich herkomme, und auch da, wo podi wohnt - da gibt es faktisch keinen ÖPNV. Und ohne Auto bist du echt angeschmiert.

Früher, als trotzdem nicht alle eines hatten - da kamen der Bäcker und ein örtlicher Lebensmittelhändler einmal die Woche mit dem Auto über die Dörfer und man konnte da das Nötigste einkaufen. Das rechnet sich heute nicht mehr, weil die meisten Leute nicht nur ein Auto haben, sonder pro erwachsene Person eins (weil jeder woanders arbeitet, aber Arbeitswege von 30 km keine Seltenheit sind - ohne ÖPNV). Wer also jetzt kein Auto mehr hat - ist angeschmiert.

Mittlerweile gibt's allerdings nen Bürgerbus, aber erst seit einem Jahr. Das geht für's Einkaufen. Für die Arbeit... nicht.

aber ja, wenn man sein leben rund um ein auto aufbaut und so halb in den wald zieht, keinen supermarkt in der nähe hat und plötzlich arbeitslos wird - dann isses klar, schwer zu verzichten.

Manche Leute "ziehen da nicht hin", die sind da geboren, oder wohnen schlicht und einfach dort, und wenn ihnen - was in so einer Gegend wahrscheinlich ist, da es kaum MIetwohnungen gibt, ihr Haus gehört, ist es auch schwierig, das zu verlassen. Hat Podi ja erstens schon geschrieben (man verliert in der Regel Geld). Abgesehen davon, dass halt meist niemand dahin ziehen will, der nicht eh schon da wohnt. Sodass niemand einem das Haus abkauft.


podifan schrieb:
@ sockenbaer

Kann ich bei dir anfangen, deine Hilfskräfte haben einen höheren Stundenlohn als ich, als Facharbeiter!

Die haben so in etwa meinen... soviel zum Thema "Akademiker verdienen ja so viel!". ;)

Ich jammere nicht. Ich mache die Arbeit, die ich immer wollte, und alles andere würde mir deutlich schwerer fallen. Aber "gut bezahlt" finde ich sie nicht, und das ist Fakt. :hallo:
 
Also die Leute, die ich kenne, die wegen eines Jobs weggezogen sind, waren damit nicht glücklich. Obwohl das Akademiker waren, die ja soo flexibel sind ;)
Ist halt irgendwie blöd mit einer Wochenendbeziehung und ohne soziale Kontakte dazustehen. Aber meine Bekannten sind wohl auch nicht repräsentativ.

helki schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass die Maßnahme damit begründet wird, dass die Jugendlichen vielleicht mal aus dem üblichen Umfeld raus sollen.

Ja, sowas könnte ich mir vorstellen. Oder die Vermittlung von einem strukturierten Tagesablauf etc. Es ist ja nicht so, dass solche Jugendlichen nur zu faul sind, um zu arbeiten. Die bekommen alles Mögliche andere auch nicht auf die Reihe.
 
Ein Auto ist übrigens auch bei uns alternativlos.
Der nächste Laden ist 7 km entfernt.
Chris fährt 25 Minuten zur Arbeit, einen öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht.

Mich regen diese vielleicht unsinnigen Ausgaben nicht auf.
Da ich das Konzept nicht kenne, kann ich auch aus der Ferne nicht beurteilen, ob es wirklich sinnlos ist.
Aber selbst wenn, sind das quasi Peanuts.

Worüber ich mich aufrege, sind Bankenrettungen um jeden Preis auf Kosten der Steuerzahler.
Wenn dieses Geld für Frühförderung investiert werden würde und es auch mittels entsprechenden Gesetzen gelingen würde, Kinder zu erreichen, die zuhause nicht gefördert werden, hätten Kids zumindest eine Chance, nicht an der Arge kleben zu bleiben.

Wenn ein Kind in gewisse Verhältnisse hinein geboren wird, ist es unglaublich schwer, da den Ausweg zu finden.
Möglich, dass es Kraft hat, sich aus der "vererbten Sozialhilfe" zu lösen, aber es braucht dazu auf jeden Fall Unterstützung.
Ich habe mit solchen Kids und Jugendlichen gearbeitet und kann verstehen, dass gewisse Familienverhältnisse nur lähmen und nur wenig Raum für eine positive Zukunftsplanung lassen.
 
Ich denke, das wir auf der einen Seite diese überbehüteten, bis zum Anschlag geförderten Kinder haben und dann wieder sie klassischen "Chantalles" , die halt einfach in der Familie mitlaufen und im schlimmsten Fall auch noch die Elternrolle für die kleineren Geschwister übernehmen.

Das gesunde Mittelmass ist irgendwie nicht mehr so da. :kp:

Kinder sollten voll dabei sein, aber nicht ständig im Mittelpunkt stehen. Ich bemerke bei einigen Müttern - auch in meinen fortgeschrittenen Alter :albern:- doch eine gewisse Unsicherheit.

Die geht mir irgendwie ab, ich lasse die Lütte einfach machen, in Rahmen ihrer altersgemässen Möglichkeiten.
 
@lektorratte: ich habe mal ein halbes jahr IN köln selbst gewohnt, ja - aber sonst auch durchaus in der pampa.

ich habe einfach mein leben meinen lebensumständen angepasst. die wohnung liegt in der nähe der arbeit und in der nähe von einkaufsmöglichkeiten.

natürlich ist sowas in der tiefen pampa nicht möglich und natürlich will keiner mitten im industriegebiet wohnen.

vermutlich mach ich es mir auch einfach leicht weil ich kein haus gekauft habe und keine kinder in die welt gesetzt habe.

wobei ich das wiederrum lustig finde:
braunweisnix schrieb:
niemand hat die gleichen lebensumstände, von daher finde ich es repektlos so daher zu reden. für dich war es offenbar leicht und gewollt deinen exfreund hinter dich zu lassen, das ist eine ganz andere situation als beispielsweise eine junges paar, dass eigentl. in zwei drei jahren kinder bekommen möchte..

wo habe ich nur einmal geschrieben das es LEICHT war? oder das es LEICHT ist?
ich bevorzuge es nur für meine arbeit ordentlich entlohnt zu werden bzw arbeit zu haben - leicht ist das alles sicher nicht. und nun ja - einen cholerischen expartner zurückzulassen ist wohl keine kunst, hatte aber nichts mit dem umzug zu tun.

ein junges paar, das in 2 jahren kinder möchte, sollte sich überlegen in welche finanzielle situation es seine kinder bekommen möchte. natürlich brauchen kinder in erster linie liebe - für den rest wird der staat, neben dem arbeitslosengeld schon sorgen. hauptsache man klebt mit seinem allerwertesten in der pampa fest. (klar, ist das übertrieben ausgedrückt)

es gibt genug paare die es hinbekommen gemeinsam umzuziehen und in einer region einen neuen job zu finden - beide.

aber gut, aus der diskussion merke ich tatsächlich: ich muss wirklich bescheurt sein, dass cih das rikio eingehe, einen ordentlich bezahlten job zu haben und mein leben an eine "nicht auto" situation anzupassen. mit arbeitslosigkeit hätte ich defintiv mehr zeit.

und interessant - immer nur sind die anderen polemisch. man selbst ist so in seiner sachlichkeit gefallen, dass einem gar nicht auffällt, das man selbst, nun ja...

nur zum festhalten. ich hab nicht behauptet das es einfach ist, und auch kein allheilmittel - aber viele versteifen sich gerne in den negativen aspekten die schief gehen können. und am allermeisten sind es junge menschen ohne familie.
 
...................

aber gut, aus der diskussion merke ich tatsächlich: ich muss wirklich bescheurt sein, dass cih das rikio eingehe, einen ordentlich bezahlten job zu haben und mein leben an eine "nicht auto" situation anzupassen. mit arbeitslosigkeit hätte ich defintiv mehr zeit.

Was jetzt definitiv du gesagt hast!;)
Wenn du das so für dich hin bekommen hast und es läuft ist es doch gut und sei dir gegönnt.
Freu dich darüber, aber übersehe dabei nicht, dass es bei anderen Menschen, aus verschiedensten Gründen, schwer oder nicht möglich ist.
Die Firma, bei der ich gearbeitet habe und die in die Insolvenz ging war auch hier vor Ort.
Den Führerschein habe ich sehr spät gemacht und das erste Auto kam noch später.
Das war dann eher Hobby, da es sich um Oldtimer handelte.
Mein viertes Auto habe ich immer noch in der Garage stehen, seit über zehn Jahren.
Würde ich hier am Ort arbeiten können wäre es immer noch mein einziges, wäre aber fahrbereit für Oltimertreffen oder nette Ausflüge.

und interessant - immer nur sind die anderen polemisch. man selbst ist so in seiner sachlichkeit gefallen, dass einem gar nicht auffällt, das man selbst, nun ja....

Nein, aber bei denen fällt es einem auf!:p

nur zum festhalten. ich hab nicht behauptet das es einfach ist, und auch kein allheilmittel - aber viele versteifen sich gerne in den negativen aspekten die schief gehen können. und am allermeisten sind es junge menschen ohne familie.

Bei der Aussage gebe ich dir Recht, und das trifft nicht nur bei der hier diskutierten Thematik zu.
Aber Realitäten, bei einer Entscheidung, zu übersehen und ignorieren ist auch nicht besser.
(nicht als Vorwurf an dich gemeint, sonst komme ich bei dir auch noch auf Ignor)
 
deti schrieb:
ich bevorzuge es nur für meine arbeit ordentlich entlohnt zu werden bzw arbeit zu haben - leicht ist das alles sicher nicht.

Das sei dir unbenommen - und ich vermute mal, niemand hier missgönnt dir das. :)

ein junges paar, das in 2 jahren kinder möchte, sollte sich überlegen in welche finanzielle situation es seine kinder bekommen möchte. natürlich brauchen kinder in erster linie liebe - für den rest wird der staat, neben dem arbeitslosengeld schon sorgen. hauptsache man klebt mit seinem allerwertesten in der pampa fest. (klar, ist das übertrieben ausgedrückt)

Das ist nicht nur übertrieben ausgedrückt, es trifft die Lebensrealität der Leute, die dir hier in erster Linie widersprochen haben, so absolut nicht...

Die Welt besteht nicht nur aus "jungen Leuten", ob die sich nun "selbst im Weg stehen" oder nicht.

Mir ist schon klar, dass du dich in erster Linie auf diese bezogen hast, weil du die vermutlich auch täglich vor Augen hast. Und ich verstehe auch glaube ich besser als Podifan, was du mit "jeder hat die Wahl" gemeint hast.

Aber meiner Meinung nach vernachlässigst du, wenn du das hier schreibst,

deti schrieb:
es gibt genug paare die es hinbekommen gemeinsam umzuziehen und in einer region einen neuen job zu finden - beide

einen ganz entscheidenden Punkt, und das ist das Alter.

Das mag, je nach Job, zutreffen, wenn man jung ist. Aber irgendwann ist dieser Zug abgefahren. Nicht nur, weil alte Leute ja soooo unflexibel sind und so dumm waren, in ihrer Jugend Eigentum in der Pampa entweder zu erwerben oder zu erben... ;)

... sondern weil man ab einem gewissen Alter eben nicht mehr so einfach einen Job findet.

Bei uns ist es ja übrigens umgekehrt: Wir haben ein Haus in einem Ballungsgebiet gekauft, ich hab mich selbstständig gemacht, weil ich auch hier nichts in meinem Feld gekriegt habe (war zu speziell). Dann war der Job vom GG hier futsch und er arbeitet nun in der Pampa. Weil wir da nicht "festsitzen" wollen, wenn doch mal was schief geht, weil da eben außer besagter Firma nix ist, wird halt jetzt gependelt...

So weit, so gut. Der GG will schon seit geraumer Zeit hierher zurück und findet nix. Er ist etwas über 40 und hat eine gewisse Berufserfahrung und ein gewisses Gehaltsniveau erreicht.

Neulich bin ich hier fast Amok gelaufen, weil ein - junger - Mitarbeiter aus seiner insgesamt dreiköpfigen Abteilung demnächst wechselt (weswegen er keine Elternzeit machen kann) - und zwar in einen Job fast hier vor der Haustür. (Der ist übrigens "gebürtig aus der Pampa" und hat sich gerade etwas schweren Herzens entschlossen, diese wegen besserer Aufstiegschancen zu verlassen.)

Worauf er mir nur sagt, dass er mit der besagten Firma auch gesprochen habe - und als Berufsanfänger jederzeit dort hätte anfangen können. Aber nicht so wie jetzt. Nen zweiten Chef brauchen sie nicht, und er ist einfach zu teuer. Auch wenn er im Vergleich mit anderen auf ähnlicher Position gar nicht mal so gut verdient.

(Wobei er schon Abstriche beim Gehalt machen würde - aber eben nicht deutlich mehr als 30 Prozent!)

Und genau daran scheitert es dann immer. Oder daran, dass gemeint wird, "ältere" Mitarbeiter (das sind alle über 40) würden ja nicht mehr so für die Firma "brennen". Die verbrennen aber auch keine Ressourcen, aber das ist halt ein anderes Thema...

Der Mann meiner Freundin hat ne ganze Weile (übrigens auch ohne Auto) eine Stelle gesucht, und ist schon über 50. Der hat etwas Ähnliches gemacht wie Podi - QS-Beauftragter in einer Firma für hochwichtige technische Bauteile für Flugzeuge usw. Die Firma wurde verkauft und abgewickelt. Und ihm wurde wiederholt angeboten, für ein Berufseinsteigergehalt denselben Job, den er jahrelang gemacht hat, der x Weiterbildungen erfordert hat, die er alle regelmäßig und gut abgeschlossen hat usw. weiterzumachen, in Vollzeit natürlich. Begründung: "In seinem Alter" könnte er ja froh sein, wenn er überhaupt noch etwas findet. Umziehen hätte er dafür übrigens auch noch müssen.

Hat er nicht gemacht, sondern beharrlich weitergesucht und dann schließlich doch noch etwas vor Ort gefunden.

Ich fand das nicht "unflexibel", ich fand das sinnvoll. Man muss sich nicht unter Wert verkaufen.

Es deckt sich vermutlich nicht mit deinen Erfahrungen - aber für diese Leute (und die sind alle nicht doof, oder unqualifiziert, oder machen schlechte Arbeit) ist das Teil ihrer Realität.

Und wenn die dann hören: "Jeder hat die Wahl", oder "Man darf sich halt kein Haus und keine Kinder zulegen" - wobei die Kinder dieser Leute in der Regel erwachsen sind, und auch das Haus (so vorhanden) zu anderen Zeiten angeschafft wurde, mit anderen Ausgangsbedingungen, als Jobs noch sicher waren... oder schienen (eine Hausfinanzierung über 20 Jahre ist ja nicht so ungewöhnlich) - dann ist es wohl kein Wunder, dass ihnen das gegen den Strich geht.

Ich will damit nicht sagen, dass deine Erfahrungen "falsch" sind - absolut nicht.

Nur betreffen die nur einen relativ kleinen Ausschnitt der Bevölkerung.

Und die Lösung, die für dich wunderbar funktioniert hat, ist eben kein Allheilmittel.
 
ich hab meine lösung aber auch nicht als allheilmittel bezeichnet - habe ich auch schon beschrieben.

das oben, mit kinder in die welt setzten, das war ja auf ein konkretes zitat bezogen.

und ich habe auch gesagt, dass ich verstehen kann, wenn es, grade wenn man haus und familie hat, dann nicht so wirklich einfach ist.

und ich habe NIRGENDWO geschrieben das man sich nicht haus und kinder zulegen darf - sondern nur, das ich es halt nicht gemacht habe.

es ist halt einfach ein thema was mit viel frust verbunden ist. frust bei leuten wie mir, die sehr viel aufgeben um arbeit zu haben - darüber, dass andere ihren hintern nicht hoch bekommen. frust bei den leuten (wie zb bei podi) die durch ihre durchkreuzte planung in ihrem leben "gefangen" sind (ich kanns grade nciht besser ausdrücken - das leben war ja auf die alte planung vor insolvenz aufgebaut, und einfach umschmeißen durch hausverkauf geht auch nciht...). frustig für die, die ein gewisses "verfallsdatum" überschritten haben und deswegen ständig abgewiesen werden.

so oder so: für jugendliche die nur jammern hab ich kein verständnis - und ich hab für viel mehr verständnis als manche hier glauben :D
 
Also die Leute, die ich kenne, die wegen eines Jobs weggezogen sind, waren damit nicht glücklich. Obwohl das Akademiker waren, die ja soo flexibel sind ;)
Ist halt irgendwie blöd mit einer Wochenendbeziehung und ohne soziale Kontakte dazustehen. Aber meine Bekannten sind wohl auch nicht repräsentativ.

helki schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass die Maßnahme damit begründet wird, dass die Jugendlichen vielleicht mal aus dem üblichen Umfeld raus sollen.

Ja, sowas könnte ich mir vorstellen. Oder die Vermittlung von einem strukturierten Tagesablauf etc. Es ist ja nicht so, dass solche Jugendlichen nur zu faul sind, um zu arbeiten. Die bekommen alles Mögliche andere auch nicht auf die Reihe.
Ist hier ebenso, fast alle, die wegzogen, sind wieder da.
Ist auch nicht jedermanns Sache, den gesamten Bekannten - und Freundeskreis hinter sich zu lassen und irgendwo mal schnell einen neuen aufbauen. Freunde wechsel ich jedenfalls nicht wie Unterwäsche und auf losen Smalltalk - Bekanntenkreis lege ich wenig Wert.
Geld und Karriere sind nun mal nicht alles.
 
ich hab meine lösung aber auch nicht als allheilmittel bezeichnet - habe ich auch schon beschrieben.

das oben, mit kinder in die welt setzten, das war ja auf ein konkretes zitat bezogen.

und ich habe auch gesagt, dass ich verstehen kann, wenn es, grade wenn man haus und familie hat, dann nicht so wirklich einfach ist.

und ich habe NIRGENDWO geschrieben das man sich nicht haus und kinder zulegen darf - sondern nur, das ich es halt nicht gemacht habe.

es ist halt einfach ein thema was mit viel frust verbunden ist. frust bei leuten wie mir, die sehr viel aufgeben um arbeit zu haben - darüber, dass andere ihren hintern nicht hoch bekommen. frust bei den leuten (wie zb bei podi) die durch ihre durchkreuzte planung in ihrem leben "gefangen" sind (ich kanns grade nciht besser ausdrücken - das leben war ja auf die alte planung vor insolvenz aufgebaut, und einfach umschmeißen durch hausverkauf geht auch nciht...). frustig für die, die ein gewisses "verfallsdatum" überschritten haben und deswegen ständig abgewiesen werden.

so oder so: für jugendliche die nur jammern hab ich kein verständnis - und ich hab für viel mehr verständnis als manche hier glauben :D
Soll auch Leute geben, die in Köln geboren sind, dort Arbeit fanden, eine Familie gründeten und nicht der Kohle hinterherhecheln.
Ich kenn sogar welche. :lol:
 
wow - welch ein lebensglück für dich, dass du damit gesegnet bist rheinländer zu kenenn. damit kannst du nachts sicher gut schlafen.
 
HSH2 schrieb:
Soll auch Leute geben, die in Köln geboren sind, dort Arbeit fanden, eine Familie gründeten und nicht der Kohle hinterherhecheln.
Ich kenn sogar welche.

Na ja, bevor man sich in Köln (oder wo auch immer) von Zeitarbeitsfirmen ausbeuten lässt, wenn man anderswo einen guten Lohn für seine Arbeit bekommen kann und man nicht durch Immobilien, kranke Eltern oder, oder, oder gebunden ist, dann finde ich das Wegziehen einen durchaus gangbaren Weg und kann verstehen, wenn man die Kohle, die sonst womöglich bei diversen Zeitarbeitsfirmen hängen bleibt, lieber für sich selbst beansprucht, wenn man die Möglichkeit hat.
 
wow - welch ein lebensglück für dich, dass du damit gesegnet bist rheinländer zu kenenn. damit kannst du nachts sicher gut schlafen.

Also, ich finde ja, die Rheinländer sind ein recht angenehmes Völkchen.

Ich habe mich in meinen 12 Jahren in Köln sehr wohl gefühlt.
 
Na, komm - so weit wie er vom gelobten Land wegwohnt... ;) :hallo:
 
Mein letztes Andenken an die freundlichen Rheinländer war eine eingeschlagene Seitenscheibe meines Autos, welches ich auf einem Kölner Hotelparkplatz abstellte, als ich nach Marrakesch flog. :D
So was ist mir in Thüringen in 20 Jahren nicht passiert.
 
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