marismena schrieb:
Ich finde aber durchaus, dass man Kinder mit der Realität konfrontieren muss.
Nicht zwanghaft und nicht als Schocktherapie.
Aber man darf sie auch nicht in einer rosaroten Wendy-Welt belassen.
Das reale Leben holt sie dann um so härter ein.
Weil's hier grade so gut passt...
Mein liebes Kind (4 1/2) sah letzte Woche "Yakari" im Fernsehen, und wollte nachher von mir wissen, warum Indianer-Jäger A, der Kaninchen schießt, "böse" sei, Indianer-Jäber B,C, D,E usw., die Büffel jagen, aber nicht.
Berechtigte Frage - an sich auch gut zu erklären... Indianer-Jäger A fuhr auf Trophäen ab und tötete Tiere nur für ihr Fell oder Gewih und ließ den Rest vergammeln, was die anderen schlicht für "verrückt" hielten. Die anderen jagten das, was sie zum Leben (also zum Essen und für Felle usw.) brauchten. (Also, so ganz grob. Für die Situation im Film reichte diese Erklärung...
![Zwinker ;) ;)](/styles/default/xenforo/smilies/wink.gif)
)
Das Ende vom Lied war: Mein liebes Kind will nun eine Vogelfalle bauen und Vögel fangen, töten und aufessen, und "kein Fleisch aus der Fabrik" (weil das ja immer nur ein
Stück vom Tier ist... und man soll wenn, dann doch bitte
alles essen...)
Ehm ja - auf meinen Einwand, an den paar Amseln, die es hier gibt, sei doch eigentlich nix dran, nur Federn und Knochen, meinte es dann, die könne man doch zum
Basteln verwenden...
Da dachte ich (nicht zum ersten Mal, aber so intensiv wie selten), dass mein Leben nicht unwesentlich einfacher wäre, wenn ich Vegetarierin wäre.
Zum Glück gehe ich davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die durchschnittliche Amsel in diese "Falle" geht (die sich in der Konstruktion arg an der Mammutfalle aus dem Urmenschenbuch orientiert: Sprich, ein Loch im Sandkasten und Äste drüber), und tatsächlich
drin bleibt, minimal ist...
Zu meinem weiteren Glück war erstmal Karneval, und der erste Rosenmontagszug seines Lebens hat das Thema "Tiere jagen und aufessen" erstmal von der Tagesordnung verdrängt... wie wir dieses Problem abschließend klären, weiß ich ehrlich gesagt selbst noch nicht genau. Weil mir persönlich gar nicht so ganz klar ist, was unter unseren heutigen Umständen "unmoralischer" ist... oder vielmehr, wie ich erklären soll, dass ich es unmoralischer finde, ein Tier "extra" zu töten, weil man es essen will (und in dem Fall einfach auch: Ausprobieren!), das man normalerweis unbehelligt lassen würde - als Stücke von einem solchen zu kaufen, das bereits tot ist, egal, ob ich hinterher das Fleisch kaufe oder nicht.
(Wobei man sich gerade mit dem letzten Argument ja aus
allem herausreden kann...)
Abgesehen von einer Sache: Es werden keine (!) Vögel mit Pfeil und Bogen gejagt.