Nochmal : ich würde mir nicht zutrauen, unbekannte Hunde zu bändigen.
Zu "bändigen" sicherlich nicht, da bin ich ganz bei dir - aber ich würde, wenn ich zwei Hunde scheinbar herrenlos an einer stark befahrenen Straße herumlaufen sehe, nicht unbedingt davon ausgehen, dass ich sie "bändigen" müsste, oder sie sich sofort auf mich stürzen, sobald ich aus dem Auto aussteige.
Dafür habe ich schon zu viele frei laufende Hunde gesehen, die gerade das
nicht getan haben. Und zum Glück noch nie einen, der es anders gehalten hat.
Im Grunde sehe ich hier jeden Tag mindestens ein Dutzend Hunde, die eben dieses
nicht tun. Sonst dürfte ich mich ja gar nicht mehr vor die Tür wagen, wo ich doch direkt am Eingang vom ortsnahesten Freilaufgebiet wohne, wenn ich eher mit Angriff und Zerfleischen rechnen müsste, als mit entweder neutralem Verhalten oder Weglaufen.
Etwas anderes ist, wenn Hunde sich gerade über ein Opfer hermachen, dann muss
ich eigene Verletzungen in Kauf nehmen.
Bestimmt handelte die Mutter aus Zivilcourage, wollte Schlimmeres verhindern
und es ist tragisch, dass sie so schwer verletzt wurde.
Ich denke, wie Heather und Cleo, dass sie einfach die Hunde eventuell einsammeln wollte und gar nicht
wusste, dass die beiden drei Straßen weiter soeben zwei andere Leute gebissen hatten.
Trotzdem sehe ich häufig recht fassungslos, wie unbekümmert sich Menschen
unbekannten Hunde nähren.
Ich habe vor Hunden grundsätzlich Riesenrespekt und gehe nicht davon aus,
dass sie alle liebevoll auf mich reagieren.
Na, ich sicher auch nicht. Aber ganz ehrlich - ich würde normalerweise, zumindest hierzulande, auch nicht damit rechnen, sofort von denen angegangen zu werden.
In Slowenien bei der Verwandtschaft zB wäre das anders - da sind/waren zumindest früher freilaufende herrenlose Hunde oft ausgekommene Kettenhunde, und Tollwut gibt's wohl auch noch - da wäre ich nicht nur vorsichtig, ich wäre
sehr vorsichtig.
Edit: Ich habe einige Male selbst herrenlose Hunde einfangen können - allerdings hab ich's auch nur versucht, wenn die sich eindeutig freundlich verhielten. Schon bei neutralem Desinteresse vonseiten des Hundes an mir hab ich's gelassen.
Andererseits war ich heilfroh, dass , als mir der Spacko mal ausgekommen und auf der anderen Seite vom Acker vor ein Auto gelaufen ist, die Fahrer des Autos nicht einfach nach dem erfolgreichen Bremsen weitergefahren sind, sondern ihn festgehalten haben, bis ich da war. Den hätte ich glaube ich sonst heute noch nicht wieder.
Die hatten selbst nen Rotti im Auto (ich war also noch froher, dass sie nicht versucht haben, in einfach in den Kofferraum zu setzen und mitzunehmen...) - mein Glück, denn sonst hät's durchaus sein können, dass sie sich einfach der Rasse wegen gar nicht an ihn herangewagt hätten.
Edit zwo: Ich finde nach wie vor nicht, dass man unbedingt damit rechnen
muss, von einem herumlaufenden herrenlosen hund angefallen zu werden - auch ohne allzu naiv zu sein.