Guten Morgen!
Da komme ich gerade mit den Hunden rein und entdecke: SO viele Antworten, danke!
Das hört sich ja alles durchweg positiv an, wie schön!
Meine Horrorvorstellung wäre halt, einen Senior aufzunehmen, der dann durch den Stress der Umstellung plötzlich rapide abbaut und kurz darauf stirbt......gut gemeint iat ja nicht immer gut gemacht....
Aber da kommt es sicherlich auch immer auf die Umstände an, in die der Hund kommt und wie er sonst so drauf ist - das muss man sicherlich prüfen.
Meine Belgierin z.B. war im Alter extrem stressanfällig was Veränderungen an ging. (In jüngeren Jahren hatte sie das nicht, da war sie eine sehr souveräne, wenn auch temperamentvolle, Hündin. Die letzten Jahre sind wir ihretwegen auch nicht mehr in Urlaub gefahren - mitfahren wäre der Horror für sie gewesen und Fremdbetreuung mache ich grundsätzlich nicht. Auf andere Hunde hatte sie im Alter auch überhaupt keinen Bock mehr (schon gar nicht jüngere) und reagierte bei unfreiwilligen Begegnungen entsprechend zickig. Wir haben dann einfach alles von ihr fern gerhalten, was sie stresst, damit sie noch einen schönen Lebensabend hat. Sie war aber auch ab dem Alter von 3 bei uns (und auch da die ersten Wochen Dauerstress, Durchfall usw.) - einen Umzug hätte sie im Alter psychisch definitiv nicht gepackt.
Eine andere meiner Hündinnen mischte zwar im Alter auch nicht mehr aktiv mit, liebte aber trotzdem Trubel und Action als Zuschauerin bzw. mischte auf ruhige Art mit.
Zurück zum Thema: Die Aussage "baut jeden Winter mehr ab" kam von einem TH MA, eventuell ist es dort im Winter doch zugiger als in einem Privathaushalt? Keine Ahnung
Zum konkreten Anlass meiner Frage zurück:
- Der Oppa hatte leider auch in jungen Jahren nie Interessenten und war also auch nie vermittelt, als junger Hund von den Behörden eingezogen.
- Laut TH baut er in letzter Zeit merklich ab, ist natürlich muskelmäßig auch nicht mehr so fit - da jahrelang wenig Bewegung (im Vergleich zu Hunden, die ein Zuhause haben).
- Mit Hündinnen verträglich (sogar begeistert über Damenkontakt), Rüden ignoriert er bei entsprechender Führung
- Souveräner, freundlicher Typ - wird als lieb und unkompliziert beschrieben
- Interessanterweise wirkt er also sehr gut erzogen und gentlemanlike, gleichzeitig nimmt er aber von sich aus wenig Kontakt zum Menschen auf und ignoriert einen......schwer zu beschreiben (hört sich ja nach Widerspruch an), er ist sozusagen freundlich - distanziert - uninteressiert, funktioniert aber an der Leine von sich aus super. Schwer zu beschreiben.
Durch das keinen-Kontakt-aufnehmen kann ich nicht einschätzen, wie er reagieren würde, wenn er doch mal korrigiert werden müsste. Einen derartig erhaben wirkenden Hund habe ich noch nie kennen gelernt - ein erstaunlicher Opi!
Der Körper bereits gebrechlich, der Blick sowas von klar und weise....
Durch andere Rüden, die pöbelnd am Auslauf vorbei geführt wurden, wurde sich null beirren gelassen, die Mädels waren jedoch so interessant, dass er dann zu Hochtouren auflief und vor Charme nur so sprühte.
Jedenfalls hatte er gestern einen tollen Tag, Gassi und danach Auslauf mit meinen Mädels, den er sichtlich genoss. Zwischen den Hunden flogen allerseits die Herzchen, wir Menschen wurden ignoriert, dabei aber dauerbrav. Mann, ich kann diesen letzten Punkt nicht beschreiben. Auf Ansprache wurde der Mensch kurz angesehen, dann ging er wieder seinen Beschäftigungen (Hündinnen) nach...witzigerweise fand er die jüngste, wuseligste am Tollsten.
Wisst ihr, was ich meine?
Wie er auf Kinder reagiert, muss noch ausgetestet werden - im TH sehen die aber wegen seiner Gelassenheit und Nervenstärke null Probleme. Mein Eindruck von ihm war ebenfalls, dass er selbst `ne neben ihm explodierende Bombe ignorieren würde..
Soweit meine erste Einschätzung - allerdings habe ich jetzt fest gestellt, dass ich NULL einschätzen kann (mangels Erfahrung mit so einem Hund), wie ein Hund (der von sich aus keinen Kontakt zu einem sucht, noch nichtmal anschnüffeln) reagiert, wenn es mit ihm doch mal zu einer "Meinungsverschiedenheit" kommt, einfach ausgedrückt. Dafür muss ich ihn besser kennen lernen. Mein erstes Bauchgefühl sagt, dass er bei einer solchen Situation wohl freundlich-stur wäre und man sich eine Bindung nach so vilen Jahren wechselnder Menschen im TH eine wirkliche Bindung wohl einfach liebevoll - konsequent erarbeiten müsste. Er ist eine wirkliche Persönlichkeit mit toller Ausstrahlung. Aber Bauchgefühl ohne eigene Erfahrungswerte? Was meint ihr?
Hoffe, ich habe euch jetzt nichht zu sehr mit scheinbar widersprüchlichen Aussagen verwirrt.....diese "Mischung" habe ich halt noch nie kennen gelernt. Mein erster TH Hund war ja anfangs auch ein Ignorierer, dabei aber alles andere als freundlich und daher zumindest für mich klarer einschätzbar. Und die "braven", die ich kennen lernte, waren von sich aus an Menschenkontakt interessiert..
LG