Ich kenne Gesa nicht, habe keinen Kontakt und möchte sie von daher weder be-/verurteilen noch andererseits irgendwie in Schutz nehmen.
Vieles von dem, was hier inzwischen geschrieben wird, kann ich unterschreiben, daß das ein absolutes NO-GO ist. Die Zustände im Haus, das Umgehen mit der Immobilie, mit dem Eigentümer, das nicht Wohnen dort = die Tiere allein lassen, alles unter aller ..., keine Frage.
ABER, eins ist mir beim Grübeln über dieses Desaster aufgefallen.
Definition animal hoarding :
Tierhorten (auch: Tiersammelsucht, engl. animal hoarding) ist eine psychische Störung, die zum unkontrollierten Halten und Sammeln von lebenden Haustieren führt. Die Haltungsbedingungen unterschreiten alle Standards der Tierhaltung (Hygiene, Pflege, Fütterung, tierärztliche Versorgung). In späten Stadien kommt es zur völligen Verwahrlosung des Tierbestandes. Der Tierhorter ist dabei unfähig, diese Missstände zu erkennen und zu beseitigen. In den USA sind über 1000 Fälle jährlich mit hunderttausenden Tieren belegt.
Quelle Wikipedia
Bei allen "animal hoarding" Fällen, mit denen ich in Berührung gekommen bin (mehrere größere Aktionen, auch teils Auflösungen von Zuchten), waren alle oben genannten vier Punkte definitiv gegeben - also komplette Desaster in punkto
- Hygiene
- Pflege
- Fütterung
- tierärztliche Versorgung
Ich gehe davon aus, daß Sonja Zietlow als Tierschützerin und Hundebesitzerin mit vielfältiger Erfahrung (sie hat, soweit ich weiß, eine Orga gegründet, die eine Frau unterstützt, welche eine Art Gnadenhof für Hunde hat, wo diese frei im Rudel laufen) sehr gut die o.g. Punkte beurteilen kann.
Was für mich auffällig ist, ist der Punkt, daß hier "nur" (nicht daran hochziehen, es sind Anführungszeichen dran, ja !!) der Punkt Hygiene total aus dem Ruder gelaufen ist.
Wären dort Hunde abgemagert, verkommen oder krank gewesen, wäre das garantiert dokumentiert und artikuliert worden. Einzig dokumentiert war eine kleine Wunde bei einem Hund von 1 cm, oder ?
Bringt mich zu dem Schluss, daß es kein klassischer animal hoarding "Fall" ist oder einer, wo es erst seit kurzem angefangen hat, denn drei der vier o.g. Kriterien sind nicht gegeben. Und das bei einer sehr, sehr großen Zahl nicht kleiner Hunde.
Was jetzt bitte nicht falsch verstanden werden soll. Ich möchte da gar nichts in Schutz nehmen oder beschönigen, wie auch, ich kenne weder die Person noch die Tiere noch war ich vor Ort.
ABER, ich kann nur sagen, bei den "Fällen", WO ich mit dabei war (größtenteils Katzen, aber auch zwei mit Hunden), war neben katastrophalen hygienischen Zuständen (die es hier ja nun zweifelsfrei gab) IMMER direkt auf den ersten Blick erkennbar, den Tieren geht es beschissen. Krank, nicht gepflegt, verwahrlost, Parasiten, Fell verloddert, diverse Verletzungen, unbehandelte Infektionen, massive Entzündungen von Augen, Ohren usw.
Ich schlussfolgere daraus, wären die Tiere wirklich komplett sich selbst überlassen gewesen über längere Zeit, dann MÜSSTE es etliche verletzte Tiere und auch deutlich erkennbar kranke und verwahrloste Tiere geben.
Da dies defakto nicht so ist, finde ich es richtig, daß positiv zu benennen. Denn es widerspricht eben dem, was ich bis dato an animal hoarding gesehen habe.
Als bekannte Fälle (hier im Forum) fallen mir da z.B. ein die Hunde von Vitzeroda (alle vier Punkte definitiv gegeben), dann diese Hundezüchterin, wo die RTL Sendung (komme jetzt partout nicht auf den Namen) lief, wo das Haus komplett saniert wurde, die Hunde (ein Drittel oder Viertel der Tiere, die GK offensichtlich hatte) in sehr schlechtem Zustand waren.
Ich hoffe, die Hunde sind jetzt gut untergebracht und versorgt. Und ich hoffe, Gesa Kuhn findet Hilfe für sich.