Ich denke ob ein behindertes Tier Lebensfreude hat und ob und wie weit man es beim eigenen Tier selber machen würde ist eine Frage, die man eigentlich nicht beantworten kann. Denn nur wer solche Situationen schon erlebt hat, der kann sagen ich habe so und so gehandelt, aus den und den Gründen und wie er sich Heute damit fühlt. Ob der Hund dort glücklich ist oder nicht, dass kann hier niemand sagen, aber ich denke die Besitzerin wird es wissen. Der Hund auf dem Video macht einen glücklichen Eindruck, warum auch nicht? Das hat auch nichts mit schönreden zu tun, hätte er den Bollerwagen nicht sondern vier Beine würden wieder alle rufen "wie schön, der strotzt nur so vor Lebensfreude" aber so, da wird erstmal gesagt man könne sich alles schönreden, schon klar! Ich denke jeder Besitzer muss das selber wissen wie weit er geht, denn er ist der EINZIGE der sein Tier einschätzen kann und der entscheiden kann.
Wenn ich bedenke, dass Shiwa auch schon tot wäre, wäre es nach einigen Usern hier aus dem Forum gegangen, dann macht mich das echt traurig.
Schade eigentlich, dass niemand auf meine Frage mit der tauben und blinden Hündin eingegangen ist, die nicht wirklich laufen konnte und ein einziges Ekzem war....wirklich schade, hätte mich echt interessiert.
@Steffy
gerade als ich Dir antworten wollte, ging hier mal wieder ununterbrochen das Telefon. Aber jetzt meine Antwort nachgeholt:
Ich bin ja des öfteren Pflegestelle und nehme ältere oder kranke Tiere auf. Seit über 25 Jahren Katzen, die sonst kaum irgendwo unterkommen und seit 10 Jahren Hunde.
Für einen Hund habe ich eine Entscheidung über Leben oder Tod noch nie treffen müssen, für eine Katze öfter als mir lieb ist. Kein Wunder wenn man den Zustand berücksichtigt, in dem sie oft zu mir gekommen sind.
Ich tue immer alles für das jeweilige Tier was mir nur möglich ist.
Wenn ich aber erkenne, das wir einen point of no return erreicht haben, soll heißen grosse Schmerzen, keine Lebensqualität, sich selber aufgeben, keine Aussicht auf Besserung treffe ich die Entscheidung das Tier einschläfern zu lassen.
Und das ist von Tier zu Tier ganz unterschiedlich. Manche Tiere leben hervorragend mit einer Behinderung. Ähnlich wie Inga habe ich eine mittlerweile 10 jährige blinde Katze hier, bei der ein Besucher nicht mal erkennt, daß sie blind ist.
Eine blinde Siamkatze mußte eingeschläfert werden, weil sie mit ihrer Behinderung nicht leben konnte. Sie war vollkommen verängstigt, förmlich panisch, aggresiv gegen Mensch, Hund, Katze, fand weder ihren Futternapf noch ihre Toilette und trotz Ausschöpfung aller uns gegebenen Möglichkeiten besserte sich ihr Zustand nicht.
Wäre die blinde, taube Hündin bei mir in Pflege oder wäre es meine eigene und ich würde irgendwann erkennen, nein, das ist keine Leben mehr für sie, würde ich sie einschläfern lassen.
Aber solange ich das Tier nicht in meiner Obhut habe, täglich sehe, wie es sich verhält,wie sein Gesundheitszustand ist, maße ich mir kein Urteil an.