Das wir heute hier leben, weil es mal Katzen gab, halte ich an den Haaren herbeigezogen.
Ich hab zwar das leise Gefühl, dir gehts gar nicht um die Sache
...aber sei´s drum:
Anfang des dreizehnten Jahrhunderts wurde in Europa die Inquisition eingeführt. Diese führte zu einer tausendfachen Verfolgung und Ermordung so genannter "Ketzer" (was auf "Katze" zurückgeht) und
Millionen von Katzen. Nun fehlte nicht nur das vernichtete Wissen um Naturheilkräfte der sogannten "Hexen", sondern auch die Katzen als härtester Feind der Ratte.
Es kann natürlich Zufall sein, daß die großen Pestepidimien just zu dem Zeitpunkt ausbrachen, als in Europa ganze Landstriche quasi "katzenfrei" waren...und es kann auch Zufall sein, daß die Pest in dem Moment aufgehalten wurde, als Katzen sich wieder in unseren Siedlungen etabliert haben und ihre Verfolgung unter Strafe gesellt wurde (was ja einige hundert Jahre gedauert hat), weil nun auch die Medizin den Zusammenhang "Ratten/Pest" erkannte.
Niemand behauptet, damals hätte ein Krieg zwischen Katzen und Ratten getobt, aber du wirst wohl nicht leugnen, daß es für die Ratte, ein superschlaues Tier, einen erheblichen Unterschied macht, ob in einer menschlichen Siedlung Katzen leben oder nicht. Darum geht es...die Ratte hat weniger Verbreitungsraum, weniger Nahrung und entsprechend entwickelt sich ihre jeweilige Population. Keine Katze, kein natürlicher Feind für die Ratte (abgesehen von Marder und Uhu, die aber eher weniger in menschlichen Siedlungen zu finden waren). Eigentlich doch ganz logisch, oder ? Ich verstehe gar nicht, was daran so "unvorstellbar" sein soll..
Der Film "Die Katze - Sie kam, frass und siegte" geht auch wenig darauf ein:
Das Mittelalter war für Katzen ungünstig: Für die Vertreter der katholischen Kirche, die sämtliche Lebensbereiche beherrschten, war alles Weibliche bedrohlich. Es ist kein Zufall, dass die Katze, die sich der Züchtigung und jedem gewaltsamen Zugriff entzieht, als unheimliche Begleiterin der Hexen galt und ebenso verfolgt, gefoltert und verbrannt wurde, wie ihre Besitzerinnen. Es gibt glaubhafte Berichte, dass dort, wo die Katzen verfolgt wurden, Mäuse und Ratten zunahmen und dass sich dann durch die Nagetiere die Pest leichter ausbreiten konnte.
?
Nur falls du irgendwie der irrigen Meinung sein solltest, das "meine" These.
Übrigens war es eine völlig normale Sache, sogar unabdingbar, Katzen auf Schiffen mitzuführen. Dreimal darfste raten, warum..
Achso...und nochmal zur Thematik, ob Katzen denn Ratten töten können, empfehle ich dir das folgende E-Büchlein, in dem wunderbar erklärt wird, daß "Rattentöten" neben dem individuellen Charakter des Tieres auch eine Eigenschaft ist, die erlernt und geprägt wird durch "Abschauen" bei älteren Tieren. Und je nötiger das "Rattentöten" war, umso mehr Katzen gab es, die das drauf hatten. Auch wieder ganz logisch.
..ab Seite 315.
Und bitte, sei so höflich..wenn du jetzt darauf eingehst, dann nicht mit
"ist an den Haaren herbeigezogen" oder
"..aber meine Oma sagt..."
Ich verstehe ja, daß es nicht einfach ist, einzusehen, daß auch wir den Tieren möglicherweise hin und wieder mal zu Dank verpflichtet sind. Das kann schon am menschlichen Ego kratzen.