Wurfkette als Erziehungsmittel okay?

Beckersmom · 11. April 2003

Danke Dieter

Ich möchte das jetzt noch etwas weiter ausführen, gerade was das Rufen, schnuffeln, pieseln anbelangt.

Meine Hunde kennen keine körperliche Strafen, auch kein Schmeißen mit irgendwelchen Gegenständen in ihre Richtung.

Natürlich bin ich nicht frei von Fehlern und so kann es durchaus mal passieren, daß ich es etwas eilig habe auf einem Hundespaziergang und justement mein Becker dann anfängt unheimlich zu trödeln (er hat scheinbar ein Gespür für sowas). Und dann findet er ein Mauseloch unheimlich faszinierend. Es folgt mein Ruf "Becker hier" (vielleicht etwas lauter) und dann spult er die ganze Palette CS ab "oh mist....die Alte scheint angesäuert .....mal schnell hier noch schnuffeln ....ah...diesem Grashalm könnte ich auch noch etwas Glanz verleihen ....oh...die Alte guckt aber böse .....gähn.....schnuffel, piesel.....usw. usw.
Es hätte letztendlich ein einfaches "Becker Huiiiiiiii" genügt und er wäre sofort gekommen. "Huiiiiiiii" bedeutet "fun" - die Alte ist gut drauf...ha....das wird ein klasse Spaziergang.

Warum soll ich also für mein Unvermögen meinen Hund bestrafen? Zumal er beschwichtigt auf Teufel vom raus.
Denkt mal darüber nach. Eure Hunde sollen doch Vertrauen zu Euch haben, oder?

Edit: Mal an Buddy gerichtet: Becker ist alles - aber in keinster Weise "dominant"

Hi Beckersmom ... hast du hier schon mal geguckt?

DerJörg · 11. April 2003

Schönen guten Morgen,

Mal was Grundsätzliches: Ich habe noch nie ne Wurfkette gebraucht. Aber wenn das eine "Erziehungskrücke" ist, die ja so unmodern und unwissenschaftlich ist, was ist dann mit der Erziehung, wenn ich Katzenfutterschälchen oder gekochte Leber benötige, damit mein Hund nachkommt? Ist halt die artgerechte Krücke oder?

Soll wirklich keine Provokation sein, ich frage mich nur, ob das nicht die gleiche Laier im "neuen Gewand" ist. Und ist nicht gerade der Clicker die Erziehungskrücke (wenn auch eine absolut schmerzfreie und wirkssame) schlechthin.

Ciao
Jörg

Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund...

Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite!

Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte!

LG Meike mit Benny

Christy · 11. April 2003

@ Dieter, Mom

That´s it!!! Wie gesagt halte ich VERSTANDENE, ERKANNTE CS für die fruchtbarste Grundlage im Zusammenleben mit dem Hund...
Ich kann dieses XXX-Dominanz-Getue nicht mehr hören,

WARUM IST ALLES IMMER GLEICH DOMINANZ????

Gerad wenn man sich mit CS beschäftigt, wird man erkennen, wie undominant eigentlich der eigene Hund ist....

In diesem Sinne *mir über die Lippen leck, Gähn, wegschau*

Sarahsahni · 11. April 2003

Danke Dieter,

Du hast mir aus der Seele gesprochen. Mein netter, wenn auch sturer Kuvasz wurde mal von einem Polizeihundausbilder "über den Platz geführt", um ihn "zügiger" zu machen. Sarah konnte nämlich auch so schön hinterherhängen.
Nach dieser Runde über den Hundeplatz gab mir der Typ meinen äußerst wütenden Herdenschutzhund wieder und meinte, da könnte man nichts machen. Von da an war dieser Hundeplatz tot für Sarah. Ich denke, der Polizeihundausbilder kann froh sein, dass er nicht tot war, so sehr hat er an ihr "gerappelt".

Ich habe dann Gott-sei-Dank einen anderen Platz gefunden und im Laufe der Zeit selbst gelernt, wie ich meinen Hund "zügig" bekommt
Wir haben gelernt, "hundisch" zu arbeiten. Lohnt es sich für meinen Hund oder lohnt es sich nicht.
Wenn es sich nicht lohnt (und Hunde sind absolute Egoisten), warum soll ich es dann tun?
Wir würden doch auch nicht immer ohne Bezahlung arbeiten gehen, oder?
Fragt doch mal Ganja, mit dem wir manchmal auf dem Hundeplatz zusammenarbeiten. Ich glaube, für ihn lohnt es sich doch auch manchmal. Oder Denise?

Zu der Wurfkette möchte ich sagen: Diese Technik hat uns auch mal jemand empfohlen. Hat beim Kuvasz eine ziemlich nachhaltige Wirkung gebracht.
Nämlich nur, dass sie zwar wie von der Peitsche getroffen zusammenzuckt (obwohl es schon 5 Jahre her ist, als wir das mal gemacht haben), aber kommen wird sie dann trotzdem nicht.
Es gibt bestimmt den einen oder anderen Hund, bei dem es zumindest einen zeitweiligen Erfolg bringt, aber empfehlen würde ich es nicht.
Wie bei allen Ausbildungsmethoden muss auch hier das Timing stimmen. Wenn diese Kette geworfen wird, weil der Hund nicht "hört", dann geht das spätestens in dem Moment in die Hose, wo sich der Hund umdreht, um zu kommen, und die Wurfkette verlässt just in dem Moment meine Hand.
Ergebnis: Hund soll kommen -- wird aber von Kette getroffen -- merkt sich das für's nächste Mal -- und kommt dann erst recht nicht.

Also ist es doch wohl besser, den Hund mit positiven Mitteln davon zu überzeugen. Es lohnt sich für mich, also komme ich.

Viele Grüße,
Anette und Sarah

Wolf II · 11. April 2003

Original geschrieben von Sarahsahni

Wie bei allen Ausbildungsmethoden muss auch hier das Timing stimmen. Wenn diese Kette geworfen wird, weil der Hund nicht "hört", dann geht das spätestens in dem Moment in die Hose, wo sich der Hund umdreht, um zu kommen, und die Wurfkette verlässt just in dem Moment meine Hand.
Ergebnis: Hund soll kommen -- wird aber von Kette getroffen -- merkt sich das für's nächste Mal -- und kommt dann erst recht nicht.

Genau das ist der Punkt Anette. Wenn man einen Hund der weggelaufen ist und dann wiederkommt bestraft dann straft man ihn, nach seinem Verständnis, für´s Wiederkommen.

Wie ich zur Anwendung der Wurfkette / des Schlüsselbundes ja oben schon schrieb muss das Ding in dem Moment vor (oder von mir aus auch neben) seine Pfoten klirren wo er meint das andere Dinge gerade wichtiger sind als sein Herrchen / Frauchen, z.B. in dem Moment wo zwei (Hunde-)Weiber sich gerade angiften.

Haben wohl manche überlesen

Danke für den Tipp, Meike! Die Online-Hundeschule werde ich mir gerne anschauen.

Beckersmom · 11. April 2003

Original geschrieben von Wolf II

.

Wie ich zur Anwendung der Wurfkette / des Schlüsselbundes ja oben schon schrieb muss das Ding in dem Moment vor (oder von mir aus auch neben) seine Pfoten klirren wo er meint das andere Dinge gerade wichtiger sind als sein Herrchen / Frauchen, z.B. in dem Moment wo zwei (Hunde-)Weiber sich gerade angiften.

In einem solchen Fall sollte eigentlich ein "Nein" vollkommen ausreichend sein.

Wobei ich leider immer wieder feststellen muß, daß gerade dieses "Nein" für vielerlei Sachen verwendet wird und den Hund verwirrt.

NEIN bedeutet bei meinen Hunden, daß sie sofort mit dem was sie gerade tun aufzuhören haben und ist die letzte Instanz

Und das wird angewendet wenn FALSCH (korrigiere Dein Verhalten) überhört wird.

Wolf II · 11. April 2003

Original geschrieben von Beckersmom

NEIN bedeutet bei meinen Hunden, daß sie sofort mit dem was sie gerade tun aufzuhören haben und ist die letzte Instanz

Bei uns heißt das „Ey!“

Beckersmom · 11. April 2003

Original geschrieben von DerJörg
Schönen guten Morgen,

Mal was Grundsätzliches: Ich habe noch nie ne Wurfkette gebraucht. Aber wenn das eine "Erziehungskrücke" ist, die ja so unmodern und unwissenschaftlich ist, was ist dann mit der Erziehung, wenn ich Katzenfutterschälchen oder gekochte Leber benötige, damit mein Hund nachkommt? Ist halt die artgerechte Krücke oder?

Jörg, dann wäre ja jegliche Futterbelohnung eine Krücke.Dann wäre jegliches Lob für ein gutes Verhalten eine Krücke. Und es geht ja nicht um Leber oder Katzenschälchen für einfaches Kommen, sondern für das Kommen bei besonders großer Ablenkung (z.B. aufspringendes Kaninchen). Damit wird die Wahrscheinlichkeit, daß der Hund statt Kaninchen doch lieber die Leber wählt enorm erhöht. Zumal bei einem Kaninchen außer viel Rennerei wahrscheinlich eh nix bleibt - die Leber bei Herrchen ist mir aber sicher, wenn ich das Kaninchen in Ruhe lasse.

Soll wirklich keine Provokation sein, ich frage mich nur, ob das nicht die gleiche Laier im "neuen Gewand" ist. Und ist nicht gerade der Clicker die Erziehungskrücke (wenn auch eine absolut schmerzfreie und wirkssame) schlechthin.

Wie gesagt, wäre dann jedes Lob eine Krücke. Wie soll der Hund wissen, daß das was er gerade gemacht hat in Ordnung war? Ob nun Clicker oder Markerwort, das ist Jacke wie Hose - nur der Clicker klingt halt immer gleich im Gegensatz zu unserer Stimme.

Beckersmom · 11. April 2003

Original geschrieben von Wolf II

Bei uns heißt das „Ey!“

Wolf, dann sollte Dein Hund auch auf dieses "Ey" hören

- dann wäre die Wurfkette oder der Schlüssel doch überflüssig

DerJörg · 11. April 2003

Hallo, B'mom,

genau so sehe ich das auch. Wenn man mal das ganze ideologische Brimborium aus der Diskusison nimmt, bleiben doch eigentlich immer nur zwei Grundprinzipien über:
1. Belohnen von erwünschtem Verhalten (wie auch immer)
2. Bestrafen von unerwünschtem Verhalten bzw. bei Nichtbeachtung von "Befehlen" (wie auch immer)

Das das Belohnen eine wirksame Methode ist, ist völlig klar und klappt bei uns nahezu immer. Mein Hund kriegt aber auch schonmal einen "Anschiss" (ausschließlich verbal), wenn sie sich "daneben benimmt". Also "Nein" oder ihren Namen streng betont. Wirkt auch immer zu 100%.

Ciao
Jörg

Christy · 11. April 2003

Original geschrieben von Wolf II

Bei uns heißt das „Ey!“

... und bei uns "oh oh" um unerwünschtes zu unterbrechen....

Beckersmom · 11. April 2003

Original geschrieben von DerJörg
Mein Hund kriegt aber auch schonmal einen "Anschiss" (ausschließlich verbal), wenn sie sich "danebenbenimmt". Wikt auch immer zu 100%.

Ja und? Wenn absolut nötig kriegen das meine auch

DerJörg · 11. April 2003

Hi,

das glaube ich Dir auch unbesehen

Ciao
Jörg

Wolf II · 11. April 2003

Mom,

das mit der Wurfkette, Schlüsselbund oder sonst was haben wir am Anfang gemacht. Besonders im freien Bereich der Hundeschule wenn sich Hunde angefletscht haben oder meinten nicht auf Rufe hören zu müssen.

Inzwischen reicht „Ey !“.

Mit dem Schlüsselbund klingle ich noch wenn ich im Flur vor der Haustür stehe und Polly in irgend einer Ecke verpennt hat das es raus geht. Dann kommt sie hocherfreut an. Wie gesagt, so arg kann der Schrecken nicht gewesen sein.

@ Jörg:

„verbal“ heißt für den Hund Töne, denn unsere Sprache versteht er nicht inhaltlich, er verbindet nur einen Ton mit dem gewünschten Verhalten. Insofern ist das Klirren des Schlüsselbundes genauso ein Ton mit dem wir den Hund dazu bringen ein gewünschtes Verhalten zu zeigen.

Beckersmom · 11. April 2003

Original geschrieben von Christy

... und bei uns "oh oh" um unerwünschtes zu unterbrechen....

"oje" - wenn ich schon im Ansatz sehe, daß irgendein Mist "geplant" ist

"falsch" - blödes Verhalten - korrigiere!

"Nein" - Abbruch von jeglichen Tätigkeiten die gerade ausgeübt werden.

"Schluß jetzt" - nur wenn abends Passanten vor dem Tor gezählt werden

Beckersmom · 11. April 2003

Original geschrieben von Wolf II
Mom,

„verbal“ heißt für den Hund Töne, denn unsere Sprache versteht er nicht inhaltlich, er verbindet nur einen Ton mit dem gewünschten Verhalten. Insofern ist das Klirren des Schlüsselbundes genauso ein Ton mit dem wir den Hund dazu bringen ein gewünschtes Verhalten zu zeigen.

Och WolfII kannste gerne mal bei Becker ausprobieren Ich kann Dir sagen was passiert: Beim ersten Wurf wird er sich müde umdrehen "huch, was war das denn", beim zweiten Wurf nicht einmal mehr das "ahja...der Schlüssel/die Kette oder was auch immer" - naja egal Beim dritten Wurf wirste gar keine Reaktion mehr bei ihm sehen.

Aber meine Mimik und meine Stimme beeindrucken ihn enorm.
Wenn er abends glaubt sich auf dem Sofa AUF MIR herumfleezen zu können, genügt ein kurzes Zähnezeigen und er hat was furchtbar dringendes zu erledigen

DerJörg · 11. April 2003

Hi,

@Wolf: Das ist mir schon klar, mit dem "Schlüsselsystem" habe ich aber das Problem, daß es im Alltag viel zu häufig vorkommt, eben in Situationen, wo es gar nichts mit dem Verhalten des Hundes zu tun hat. Also normales Türaufschließen, Schlüsselklappern in der Tasche beim Laufen etc. Und der Hund kann das doch gar nicht mehr zuordnen.

"Befehle" müssen für den Hund eindeutig besetzt und verknüpft sein, sonst klappts wohl kaum mit der zwischenartlichen Kommunikation.

Ciao
Jörg

Christy · 11. April 2003

Aber meine Mimik und meine Stimme beeindrucken ihn enorm.
Wenn er abends glaubt sich auf dem Sofa AUF MIR herumfleezen zu können, genügt ein kurzes Zähnezeigen und er hat was furchtbar dringendes zu erledigen

[/B][/QUOTE]

... und wenn das nicht reicht ist ein kurzes Knurren auch sehr wirkungsvoll...

Belächelt, aber es wirkt....

Meike · 11. April 2003

Original geschrieben von buddy
Halooo,
seit wann ist denn pieseln ein calming signal?
Für mich ist es schlicht und ergreifend ein Zeichen der Dominanz - ganz einfach nach dem Motto "ich piss auf Dich". Wir hatten so einen Vertreter auch mal in der Hundeschule beim Lind-Art Kurs. Frauchen steht dort und wackelt mit dem Spielzeug und Hundi geht erstmal pieseln.
Und klar; ein Hund schnüffelt nun mal bevor er pieselt! Ich glaube nun wirklich nicht, das das etwas mit den cs zu tun hat.

Gruß
Tanja

Hast du dich mal damit befasst? Falls ja, dann wüsstest du das es eins ist, falls nein setz dich damit auseinander und interpretiere nicht das Gegenteil dessen was dir dein Hund sagen will, dann klappt´s auch mit der Verständigung

Christy · 11. April 2003

Meike....

s. PN. Don´t worry... be happy....

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