Brustgeschirr oder Halsband?
Die meisten Hunde haben Probleme im Halsbereich. 91 Prozent der Hunde, die
Schäden an der Halswirbelsäule aufweisen, waren dem Leinenruck und/oder dem starken und langen Ziehen an der Leine ausgesetzt (Hallgren 2003). Viele bekommen dadurch Kopfschmerzen, Schluckstörungen, Probleme am Kiefer und an der Zunge. Es handelt sich dabei um ganzheitliche Probleme, denn das Selbstvertrauen ist sehr eng an diese Körperstellen gekoppelt. Dadurch kommt es in der Folge häufig zu Verhaltensproblemen besonders zu tendenziell aggressivem Verhalten...
Der Hals - eine empfindliche Stelle
Vielleicht ist Ihnen folgendes schon einmal passiert: Sie fahren mit Ihrem Auto im Ortsgebiet mit geringem Tempo. Plötzlich springt ein kleines Kind ohne Vorwarnung direkt vor Ihr Auto auf die Straße. Sie machen eine Notbremsung und bleiben Gott sei Dank noch rechtzeitig stehen. Zum Glück ist dem Kind nichts passiert! Trotz des geringen Tempos spüren Sie die Wucht der Vollbremsung auf Ihrem Oberkörper, denn Sie waren natürlich angegurtet. Ohne Gurt wären Sie zweifellos mit dem Kopf direkt in die Windschutzscheibe geknallt.
Stellen Sie sich jetzt vor, der Sicherheitsgurt wäre nicht um Ihren Oberkörper sondern ausschließlich um Ihren Hals verlaufen. Trotz der geringen Geschwindigkeit hätten Sie bei dem Zwischenfall mit Sicherheit einen schweren Schaden an der Halswirbelsäule erlitten....
Der Hals ist eine sehr empfindliche Stelle, sowohl bei uns Menschen als auch bei Hunden. Die Verwendung von Würgeketten und anderen Würgehalsbändern führt zu Schäden an der Halswirbelsäule, es kann zur Quetschung des Kehlkopfes und zu Verletzungen der Muskulatur kommen.
Die wichtigste Vorsorgemaßnahme, um Schäden im Halsbereich zu verhindern, ist, dem Hund das Gehen an lockerer Leine beizubringen. Dazu braucht man keine spezielle Ausrüstung und schon gar keine Strafmaßnahmen. Wie das funktioniert, lernen Sie bei uns im Kurs oder aus dem neuen Buch von Turid Rugaas: "Hilfe, mein Hund zieht!"
Selbst wenn man ein normales Halsband verwendet und daran niemals ruckt, sind Schäden im Halsbereich und somit in der Persönlichkeit des Hundes möglich. Ein plötzlicher Reiz, der das Jagdverhalten auslöst (z.B. eine Katze, ein Hase oder ein Jogger) reicht aus. Der Hund rennt ans Ende der Leine und löst somit selbst einen kräftigen Ruck aus. Oder der Hund riecht irgend etwas am Wegrand und zieht in diese Richtung. Sagen Sie nicht, so etwas oder ähnliche Situationen gibt es bei Ihrem Hund nicht! Viele Dinge passieren täglich ohne dass man sich Gedanken darüber macht.
Deshalb empfehlen wir für alle Hunde Brustgeschirre. Für junge, für alte, für kleine, für große und natürlich für alle Rassen (ja, auch für Dackel!). Das Argument, dass Hunde an einem Brustgeschirr ihre Kraft besser einsetzen können und daher mehr ziehen werden, kann nur für Hundebesitzer Gültigkeit haben, die das Gehen an der Leine als Kräftemessen mit dem Hund betrachten und nicht als gemeinsames Miteinander. Bringen Sie Ihrem Hund das Gehen an lockerer Leine bei! Wenn er trotzdem gelegentlich zieht, bleiben Sie stehen. Mit einem Brustgeschirr führen Situationen wie vom Hund ausgelöstes, gelegentliches Rucken oder Ziehen, die bei jedem Hund vorkommen, bestimmt zu keinen gesundheitlichen Problemen. Dauerndes Ziehen kann hingegen selbst an einem Brustgeschirr schädlich sein. Die Körperhaltung kommt aus dem Gleichgewicht.
Wir haben schon hartnäckige (im wahrsten Sinn des Wortes!) Leinenzieher auf das Brustgeschirr umgestellt - und siehe da: Manche Hunde haben aufgehört zu ziehen, weil das ständige, unangenehme Gefühl am Hals plötzlich nicht mehr da war. Der Nacken, der als Schutz vor Verletzungen gebildet wurde und meistens mit Anspannung, Reizbarkeit und aggressivem Verhalten gekoppelt ist, kann wieder weicher werden und der Hund insgesamt sanfter. Diese Hunde haben durch die Umstellung auf ein Brustgeschirr ein neues Körpergefühl bekommen - und damit eine neue Lebensqualität erlangt.
Was sind die Kriterien für ein gutes Brustgeschirr und was ist sonst noch zu beachten?
Das Wichtigste ist zweifellos, dass der Hund eine positive Assoziation damit herstellt. Das erreicht man am besten, indem man dem Hund keinen Druck beim Überziehen des Brustgeschirres macht, sondern ihm Schritt für Schritt mit vielen Leckerlis, mit Ruhe und Geduld klar macht, dass dieses neue, ungewohnte Ding mit positiven Erlebnissen verbunden ist. Beugen Sie sich beim Anlegen des Geschirrs nicht über den Hund, sondern gehen Sie dabei in die Hocke.
- Das Loch, durch das der Hund mit dem Kopf durch muss, sollte nicht zu eng sein. Noch besser ist es, wenn der Hund gar nicht durchschlüpfen muss sondern ein zusätzlicher Verschluss für den Kopfteil vorhanden ist.
- Auch das Pfoten-Heben beim Einsteigen in das Geschirr ist für viele Hunde unangenehm. Kaufen Sie daher am besten ein Modell, das am Brustteil an beiden Seiten Verschlüsse hat.
- Der Riemen unter den Achseln sollte nicht zu eng anliegen oder gar einschneiden.
- Polsterungen haben sich besonders an empfindlichen Stellen bewährt. Der Rand des Brustgeschirres sollte nicht reiben oder einschneiden. Das Material sollte leicht und weich sein.
- Die Leine sollte immer am hinteren Ring eingehängt werden und nie in Halsnähe - sonst könnte man ja gleich ein Halsband verwenden!
Falls Sie bisher nur von Halsbändern überzeugt waren - kaufen Sie ein Brustgeschirr und tun Sie Ihrem Hund und Ihrer Beziehung zueinander etwas Gutes!
Zitat:
Brustgeschirr statt Halsband
Gesundheitliche Aspekte
Durch das Tragen eines gut sitzenden Brustgeschirres wird der Druckpunkt auf den Brustkorb verlegt. Somit bleiben Kehlkopf, Halsmuskulatur und die Halswirbelsäule unbelastet.
Klinische Studien haben bewiesen, dass Verspannungen in der Halswirbelsäule zur gleicher Symptomatik wie beim Menschen führen: Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Schmerzen in der Wirbelsäule usw. Der Hund muss diese Schmerzen ertragen, weil er uns nicht mitteilen kann:…“ich habe heute Kopfschmerzen und mir ist es schwindelig“.
Durch das Tragen eines Halsbandes entstehen unter anderem auch
Quetschungen am Kehlkopf und der Luftröhre. (Haben sie schon mal gesehen das wir Menschen uns einen Sicherheitsgurt um den Hals legen?)
Unter anderem sollte auch die gesamte Wirbelsäule von Druck und Ruck entlastet werden.
Verkehrssicherheit
Am auf den Rücken liegenden Steg des Geschirres kann der Hund bei einer Gefahrensituation schnell und sicher gehalten werden. Muss der Hund aus einer Gefahrenzone herausgezogen werden (z.B. Unfall, Schacht, Flussufer usw.) ist dies am Geschirr problemlos möglich, ohne den Hund zu würgen.
Verletzungen an der Hand des Hundeführers durch einen sich am Halsband windenden Hund werden vermieden.
Der Hals als soziales Organ
Das berühren des Halses ist (wie auch bei uns Menschen) etwas sehr „intimes“.
Nicht umsonst gibt es den Ausdruck „Bleib mir vom Hals“.
Es findet bei Hunden über den Hals eine taktile Kommunikation (Kommunikation über Berührungen) untereinander statt. So ist die Seitenpartie des Halses nur guten Freunden und zum Pflegeverhalten (Knabbern etc.) erlaubt. Die Oberseite ist der Dominanzbereich und die Unterseite ist für die Subdominanz (Unterwerfung).
Diese fein abgestufte Empfindsamkeit stumpft ab, wenn durch das Tragen des Halsbandes praktisch ständig irgendwo am Hals Impulse kommen. Resultierend hieraus können Beißereien unter Hunden aber auch bei falscher Berührungen des Hundes am Halsbereich Bissverletzungen am Menschen sein.
Fehlverknüpfungen
Im engen Zusammenhang mit der Empfindlichkeit des Halsbereiches können unbewusst Fehlverknüpfungen entstehen. Hunde lernen über gedankliche Verknüpfungen. Das heißt: Situationen was der Hund eben sieht (hört, riecht) und das was er in diesem Augenblick spürt verbindet er miteinander.
Sieht ein Hund z.B. gerade einen anderen Hund und springt plötzlich in die Leine, oder der Mensch ruckt den Hund zurück, dabei verspürt er eine Schmerz am Halsbereich durch den Druck des Halsbandes, so könnte der Hund verknüpfen.: „Wenn ich einen anderen Hund sehe bekomme ich einen Schmerz, so muss der andere Hund „gefährlich“ sein. Das Ergebnis ist oft das ein Hund ängstlich oder aggressiv gegenüber Artgenossen, Menschen etc. reagiert.
Zuhause, Garten ect. den Hund nackig lassen wegen der Verletzungsgefahr!
* Brustgeschirre von Camiro kann ich empfehlen, die sind weich, strapazierfähig und langlebig
* Ich würde bis zum 5 ten Lebensmonat hochwertiges Welpenfutter füttern
* Keine Gewaltmärsche logischerweise, in der jetzigen Phase 10 bis 15 min spazieren gehen
* Chippen wäre bereits mit der 8 Woche bei der Impfung möglich gewesen aber wenn du den Hund mit der 12 Woche vollständig impfen lässt, auch dann den Chip setzen
Viel Spaß mit der Motte!