Ich bin mir auch lediglich so weit sicher, nicht gegen seinen Willen gehandelt zu haben. Sein erklärter Wunsch war es aber nicht. Das hat er zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise signalisiert.
Siehst du, Gabi, und hier wird es nicht mehr stimmig. Genau das las sich durch alle deine letzten Posts hindurch ganz anders.
Hmm ... ich kann schlecht beurteilen, wie sich was gelesen hat... Vielleicht verstehen wir auch etwas anderes unter "er wusste, dass seine Zeit gekommen war".
Aber ich hab doch mit Sicherheit geschrieben, dass er bis zuletzt noch Erdbeereis gefuttert und an allem hier noch sehr aufmerksam teil genommen und sich gefreut hat?
Es gab nie so etwas wie einen Blick oder ein entsprechendes Verhalten oder sonst eine Art von stummer Bitte...
Mit der Tierärztin war auch nur vereinbart worden, dass sie ihn sich anschaut, um vor Ort zu entscheiden, ob man noch mögliche Therapieversuche verantworten kann oder es gleich beendet. Alles abhängig vom Befund der Lunge, weil von hier die Gefahr des Erstickens drohte. Für alle anderen möglichen Szenarien einer akuten Verschlimmerung hätte man entsprechende Vorkehrungen treffen können.
Das Husten wurde jeden Abend/Nacht immer schlimmer und es kam immer öfter Blut. Wobei er auch sichtbar viel beim Husten runterschluckte und ich von daher nur bedingt einschätzen konnte, wie oft und wieviel er tatsächlich Blut hustete.
Jedes Husten von Blut bedeutete ja schon bereits ein Einbluten in die Lunge. Kleine Blutmengen - kleine Gefäße. Große Blutmengen - große Gefäße. Und dadurch auch die Gefahr des Erstickens.
Und
deshalb hab ich in seiner letzten Nacht zu der Entscheidung gefunden, ihn dieser Gefahr nicht mehr weiter aus zu setzen. Wie ich zu dieser Entscheidung gefunden habe, habe ich glaub ich sogar zwei mal beschrieben.
Pommel hat sogar noch gefragt, ob die TÄ noch ein Vetorecht hätte...
Sie hat die Lunge abgehört und die war komplett vollgelaufen (linke Seite). Gegen die Lymphödeme an den Füßen hätte man absolut gar nichts tun können, weil jedes Verteilen oder Ausleiten, nicht nur die Lymphflüssigkeit, sondern eben auch die Tumorzellen im Körper verteilt. Und die hinderten ihn am meisten am Laufen.
Das waren die zwei Faktoren, die unsere TÄ zu
ihrer Entscheidung geführt haben.
Du warst bei ihm, und du hattest das Gefühl, du weißt, was er von dir will. Und erwartet.
Das hatte ich ganz sicher anders formuliert, aber auf Formulierungen kommt es ja nicht an. Ich konnte es vielleicht auch nicht gleich "korrekt" formulieren. Daevel hat es zitiert "ich hatte sein Einverständnis"...
Warum hätte er einverstanden sein sollen, wenn seine Zeit noch nicht gekommen war???
Wissen kann ich das nicht Lektoratte. Ich kann nur beschreiben, wie es sich angefühlt hat. Ich hab ihn gefragt, dann sind wir nebeneinander eingeschlafen und als ich wach wurde, "wusste" ich die Antwort.
Einen von vielen möglichen "Gründen" für die Obduktion hast du eigentlich selbst schon sehr viel beeindruckender geschildert, als ich es hätte erklären können. Da eine genauere Untersuchung bei Panino absolut nicht mehr möglich war, ohne ihm zu schaden - sollte sie dann eben wenigstens noch hinterher gemacht werden.
Gut, das kann ich nachvollziehen. Aber für dich und für deine Entscheidung und dein Andenken an Panino - sollte diese Untersuchung absolut keine Rolle spielen. Dafür ist sie nicht wichtig.
Nein um Gotteswillen natürlich nicht. Wenn ich auch nur den leisesten Zweifel gehabt hätte, hätte ich es niemals gemacht. Wobei ja von vorneherein klar war, dass ich diese Entscheidung werde treffen müssen, das hatte uns der Arzt ja bereits in der Tierklinik gesagt. Es ging immer nur um den Zeitpunkt.
Das war auch mein spontaner erster Gedanke!
Da würde sich das Nachhaken vielleicht wirklich noch lohnen, denn wenn zB die Befunde von 2 Hunden, die am selben Tag seziert wurden, vertauscht wurden, gibt der zweite Befund vielleicht mehr her als dieser!
Meine Tierärztin hat bereits schon angerufen, da wollten sie sich aber auf nichts mehr festlegen. Und da waren ihr die ganzen unsinnigen Formulierungen noch gar nicht so aufgefallen. Ich hab Ende letzter Woche noch einen sehr langen Brief geschrieben, einfach um meinen Ärger und meine Verletztheit da abzuladen, wo sie auch eigentlich hingehören.
Deshalb hab ich auch so lange gewartet, bis ich von der Diagnose erzählt habe. Ich hatte die Hoffnung, vielleicht doch noch etwas mehr Informationen zu bekommen.
Dass es wirklich Panino war, weiss ich seit Dienstag: es
ist sein Pfotenabdruck. Vorderpfote. Nur ob rechts oder links kann ich nicht sagen.
Bleikugeln sind leider keine übrig geblieben, auf Anfrage heben sie im Krematorium zwar alle Metallteile auf, aber Blei schmilzt ja nun mal.
Was für Zeit? Hast du die Atemnot vergessen, die durchwachten Nächte? Zeit für dich oder Zeit für ihn?
Diese Tage und Nächte zwischen Heiligabend und dem 8. Januar werde ich mein Leben lang nicht vergessen Lektoratte. Und das nicht, weil sie so schrecklich waren - sondern weil ich dankbar dafür bin, dass ich sie mit ihm so erleben durfte, wie ich sie erlebt habe.
Zeit für ihn natürlich. Kein Hund läuft mit so einem Riesending in seinem Bauch herum, und springt auch noch freudig auf, wenn man die Terrassentür öffnet - wenn es keinen Wert mehr für ihn hat.
Und die Zweifel deiner Tierärztin, die du, wie ich es lese, auch gern ausgeräumt hättest - die sind letztlich ihre, nicht deine.
Nicht herumdrehen Lektoratte. Es ist absolut nicht dasselbe, ob man eine vorgenommene
klinische Einschätzung aus Symptomatik und Röntgenbefund bestätigt und in ihren Zusammenhängen medizinisch nachvollziehbar erklärbar haben möchte - oder ob man "Zweifel ausgeräumt" haben will.
Wer schläftert denn bitte einen Hund ein und gibt ihn dann zur Obduktion um zu gucken, ob das auch gerechtfertigt war????
(Naja okay, die doofe Nuss vom Weihnachts-Notdienst vielleicht schon....)
Einzig und allein nur dieser fehlerhafte sogenannte Sektionsbericht hat - zumindest bei mir - zu zweifelnden
Überlegungen geführt.
Da seh ich es auch wie Pommel. Es geht ums Prinzip. Und wenn sie dafür Geld lassen müssen - kommt vielleicht entweder wundersamerweise noch der richtige Bericht herum, oder sie geben sich zumindest bei den nächsten paar Fällen mehr Mühe.
Naja, ein Universitätsinstitut muss ja nicht wirklich Geld lassen, abgesehen davon dass wir hier von 50 Euro reden. Also wirklich eine reine Prinzipienfrage. Und üblicherweise gibt es ein festgelegtes Schema, wie eine Obduktion durchzuführen ist. Es
muss schon einen Grund geben, warum das hier nicht so war.
Ich hab versucht, das für mich abzuhaken. Das war auch der Grund für meinen Brief an das Institut, einfach damit ich es wieder los werde. Ich weiss wirklich nicht, ob Prinzipienreiterei und 50 Euro (bzw. ein Teil davon) es mir wert sind, das alles noch mal komplett bis ins letzte Detail hoch zu holen. Was ich ja tun müsste, wenn ich ihnen ein
Verschulden nachweisen möchte. Und ändern oder "wieder gut machen" würde es ja auch nichts.