knupsel schrieb:
Sirki: Eine Alternative wäre vllt gewesen, den Hund nur abzublocken.
Daran kann man, wenn man es emotionslos betrachtet, schon sehen, wie
irrational die ganze Debatte eigentlich geführt wird. (Bitte nicht persönlich nehmen...
)
Die geschilderte Situation war doch wie folgt, oder hab ich das falsch verstanden?
Rotti wollte Pferd in die Nase beißen, Besitzer hat dem Hund in dem Moment reflexartig auf dieselbige gehauen.
Hier wird "Abblocken" als Alternative genannt, nur damit der Hund nicht "geschlagen" wird.
Wenn man es aber mal nüchtern betrachtet, dürfte es dem Hund vom Ergebnis her relativ egal sein, ob er "abgedrängt" wird (vorausgesetzt das klappt so schnell, effizient und akkurat), gegen das Knie der betreffenden Person prallt oder einen Klapps auf die Nase bekommt.
Alle drei Interventionen sind dazu gedacht, seine Aktion zu stoppen, und so richtig schmerzhaft ist keine davon - zumindest für den Hund. Alle 3 lösen evtl. Frust aus, weil der Hund sein Ziel nicht erreicht. Ist in dem Fall wohl unvermeidlich.
Eine Strafe ist aber keine der drei Aktionen, alle dienen als Abbruchsignal, auch der Klapps auf die Nase (vorausgesetzt, der Hund erhält anschließend nicht noch mehrere weitere).
Dass "Schlagen" dabei "schlimmer" ist als Anrempeln, am Halsband Packen und Zurückreißen, Knie vorstrecken oder vom Pferd getreten werden, weiß der Hund nicht.
Als Abbruchmaßnahme in dieser konkreten Situation halte ich den Klapps auf die Nase sogar im Grunde für die effizienteste Maßnahme:
- Er ist am schnellsten ausgeführt, auch auf etwas Abstand (die Hand ist schneller vor Ort als die ganze Person, und Hand vorstrecken ist quasi ein Reflex, geht schneller als Vorspringen, worüber man erst nachdenken müsste)
- Er drängt nicht nur den Hund vom Pferd ab (wenn's denn gelingt), er
unterbricht direkt die Aktion.
Die Barriere, die dem Hund signalisiert: "Stopp, so nicht!", befindet sich nämlich in diesem Fall direkt zwischen ihm und seinem Ziel, und löst ein reflexartiges Zurückzucken aus. Damit ist die Aktion nach vorne automatisch abgebrochen und das Hirn wird bestenfalls wieder aufnahmefähig für anderes, etwa das gesprochene scharfe "Nein!" (oder was immer als akkustisches Abbruchsignal verwendet wird).
Bei einem simplen "Dazwischenstellen" ist das nicht unbedingt der Fall, da kann der Hund immer noch ausweichen und versuchen, rechts oder links vorbeizukommen, und denkt sich in dem Moment wenn überhaupt vermutlich nur: "Platz da, ich muss da mal durch!"
Ich hatte hier zB mal die Situation "Dobi versucht, Hund auf anderer Straßenseite aufzufressen", und hab mich dazwischengestellt. Der war aber so in Fahrt, er hat mitnichten versucht, an mir vorbeizukommen, sondern ist an mir hochgesprungen und hat versucht, auf dem graden Weg, indem er mir über die Schulter klettert, sein Ziel dann doch noch zu erreichen.
Ich hatte also plötzlich gut 25 kg (zum Glück damals gerade nur so wenig) Dobi mehr oder weniger auf dem Arm und er kläffte über meine Schulter wie eine hysterische Fußhupe.
An ein Pferd wäre er so mit Sicherheit noch herangekommen.
(Ich habe ihm dann judomäßig die Hinterbeine unter dem Boppes weggefegt, um ihn wieder auf den Boden zurückzukriegen. Hat nicht so ganz geklappt, aber so konnte ich ihn irgendwie umdrehen und halb wegtragen und dann weitergehen. Ich hätte auch stehenbleiben oder mich umwerfen lassen können, und dann mal sehen, was passiert. Wollte ich aber nicht so gern.)