Hallo liebe KSG Gemeinde,
ich habe mich schon ange nicht mehr zu Wort gemeldet. Meine Kim wird mittlerweile in ein paar Tagen schon 12 Jahre, man sieht es ihr aber zum Glück kaum an, sie ist noch sehr fit. Zu unserer Familie gehört mittlerweile noch meine jetzt 5 Jahre alte Cattle Hündin Vampy und meine Thai Ridgeback Hündin Sunray. Sie ist am 31.1.2013 geboren. Ich habe mir eure Beiträge zu dieser Rasse durchgelesen und muss euch sagen: Langsam langsam.
1. Ist der Thai kaum mit dem RR (Rhodesian Ridgeback) zu vergleichen. Ausser die Gruppe Jagdhund und den Ridge auf dem Rücken haben die Hunde kaum etwas gemein. Thais sind in ihrem gesamten Verhalten viel urtümlicher als die meisten Rassen. Und damit für den heutigen Hundebesitzer und seine Aufforderungen nur schwer anpassbar. Sie sind von einem Golden Retriver ungefähr genauso weit entfernt wie der Arbeitslose von seiner Millionen.
2. Ich schreibe hier rein meine Meinung und meine Erfahrungen:
Ich habe mich vor dem Kauf meines Thais sehr viel mit Thai Besitzern getroffen, mir die Hunde angeschaut, sie beobachtet und mich dann erst jetzt dafür entschieden, einen aufzunehmen. Es sind Hunde, die mit viel Konsequenz und Durchhaltevermögen zu ganz tollen Begleitern werden können, die sehr wachsam, skeptisch und selbständig sind. Doch schenken sie dir ihr Vertrauen und ihr Herz, ist es das für immer.
Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem dieser Rasse, dass sie für den "Haustiergebrauch" so wie es hier in Deutschland ist, noch nicht soweit sind. Kleine Erklärung dafür: Ca. 90% der Thais laufen nur an der Leine, da sie sonst weglaufen oder jagen gehen, 80% haben ein Problem mit anderen Hunden oder Menschen, das bedeutet, sie gehen nach vorne und das ohne Angst und 50% der Thais sind in falschen Händen. Nochmak betone ich, das ist meine Meinung. Sprich, die Rasse an sich ist alles andere als einfach, in der richtigen Hand aber ein super Hund.
Ich bin der Meinung, dass diese Hunde sehr gut im Hundesport zu führen sind, vor allem im Agility und ich versuche mich momentan auch im Onedience mit ihr, genau wie meine Kim und Vamoy vor ihr. Sie macht sich prächtig und lernt viel schneller als meine anderen Hunde zuvor. Ausbildung klasse, der Alltag ist dafür immer wieder aufs neue mit Diskussionen behaftet. Aktuelle Beispiele sind Pipi auf den Gehweg und nicht auf die Wiese oder oder oder. Allerdings nichts, was den Grundgehorsam angeht. Ich habe manchmal das Gefühl, dieser Rasse fehlt es noch am "Haustier-sein-Verständnis": Ein Beispiel: Einem Hamster kann ich immer und immer wieder sagen, dass er nicht am Käfig knabbern soll, er wird es nicht lernen, nicht umsetzen können, auch das ist manchmal beim Thai so, er hinterfragt immer und immer wieder Dinge, die schon kange eindeutig geklärt sind.
Bei einem Thai sind die ersten Wochen und Monate sehr sehr wichtig, wenn hier grobe Fehler passieren, ist das fatal. Ich weiß, auch bei anderen Rassen, aber diese verzeiht es dir nicht. Deshalb finde ich es sehr schwer einen Thai aus dem Tierschutz zu holen, vor allem ohne Thai-Erfahrung.
Bitte versteht mich nicht falsch, es sind tolle Hunde, mit viel wissen drum herum und einer großen Portion Geduld und Konsequenz.
Auch ist es nicht leicht einen guten Züchter zu finden. Ich persönlich kann 2 empfehlen. Aus Deutschland. Es ist sehr schwer 2 gute Zuchttiere zu finden, die nicht zu viel Aggressionspotential mit sich bringen. Unter anderem. Ich habe wie gesagt sehrlange gesucht und nun wirklich zufrieden. Ich werde mit meiner Hündin, wenn sie sich weiterhin so entwickelt und genau so gesund bleibt (Rassekrankheiten wie den Demoid Sinus) auch in die Zucht gehen, mit dem Ziel wesensfestere Hunde aus den Thais zu machen. Denn genau das kann den Thais ihr größtes Problem nehmen: Die "falschen" Menschen kaufen sich diese Hunde, die es oftmals absolut gut meinen, zu gut.
Ich stehe gerne zu weiteren Fragen zur Verfügung und telefoniere auch gerne bei längeren Fragen.
Liebe Grüße,
Nina