Da habe ich immerhin bis zu meinem 18. Lebensjahr gewohnt.Gehört die Oberlausitz jetzt zu Berlin?
Aber ich muß zugeben, dass mit der Jeans war schon in Berlin, eine LP war dort auch leichter zu bekommen und vor allem dass es, wenn man Bescheid wußte, 1x in der Woche Bananen gab, hat meinem Sohn das Leben gerettet. Er hat zeitweise als Baby nicht anderes als Bananenbrei gegessen.
Bei uns zu hause war es allerdings so, dass wir uns wirklich nicht stundenlang nach Lebensmitteln angestellt haben. Dafür war allen die Zeit einfach zu schade und dann gab es halt keine Erdbeeren oder Kirschen, sondern einen Apfel.
Die Nachbarn hatten alle Gärten, da gab es fürs Helfen dann mal eine Portion für jeden und das ging auch, zumindest für uns.
Beim Bäcker war Samstag früh mal eine Schlange, weil alle zur gleichen Zeit kamen.
Nach Brot, Brötchen und Kuchen mußte man aber mit Sicherheit nicht anstehen. Bäcker gab es fast überall reichlich.
Das kleine Dorf in der Börde, in dem meine Schwiegereltern lebten, hatte 3(!) Bäcker und in Dresden bei meinen Eltern war an jeder Ecke ein Bäcker.
In Berlin war es nicht ganz so extrem. Allerdings waren dort auch nur Samstags bei "Kultbäckern" lange Schlangen.
Als geübter "DDR-Bürger" wußte man auch, wann es wo was gibt.
Ich erinnere mich genau, dass es in Dresden in der „Kaufhalle“ immer mittwochs Radeberger Exportbier gab und zwar für jeden 10 Flaschen.
Die Hausbewohner, die kein Bier wollten brachten dann den anderen ihre 10 Flaschen vorbei und jeder, der zur Besuch war, mußte losziehen und 10 Flachen Bier kaufen gehen.
Wenn es mal etwas außer der Reihe gab, z.B. grüne Gurken in zeitigen Frühjahr, dann wurde überall geklingelt und Bescheid gesagt.
P.S. Habe vergangene Woche in Berlin und Panketal wieder solche Kinderwagen gesehen. Einen sogar mit Sonnenschutzverdeck!