Wir haben in der Familie immer schon Mehrhundehaltung gehabt und zusätzlich zu den konsequent durchgesetzten Regeln und Grenzen, die einzuhalten sind und respektiert werden müssen, war unsere goldene Regel immer, dass wir den Biestern keine Möglichkeit geben, aufeinander böse zu sein, weil sie sich oder Ressourcen durch den jeweils anderen bedroht sehen, sondern im Gegenteil Vorteile darin sehen, mit dem anderen zusammen zu leben.
Salopp gesagt gibt es jegliche Art von Zuwendung bei uns immer für alle zur selben Zeit und Intensität. Wird der eine gestreichelt, werden auch die anderen gestreichelt. Bekommt einer ein Leckerchen, bekommen die anderen auch eins, egal ob sie sich das in dem Moment verdient haben etc. Natürlich nicht, wenn sie sich total daneben benommen haben.
Situationen, die Konfliktpotential haben, weil zum Beispiel der eine Hund zum anderen will, während dieser auf seinem Platz liegt oder gerade neben einem auf dem Sofa, werden positiv verknüpft und verbunden, in dem man den bei einem liegenden Hund dafür lobt und belohnt, dass der andere gerade mit aufs Sofa will. Reißt der eine dem anderen übermütig das Spielzeug aus dem Maul, wird er dafür gelobt und belohnt, dass er sich das Spielzeug hat wegnehmen lassen etc.
Natürlich sollte es erst gar nicht dazu kommen, dass der eine dem anderen Spielzeug mopsen will oder sich unbedingt dort liegen will, wo der andere gerade ist, aber egal wie sehr man vorsorglich schaut und darauf achtet, wird es immer wieder bei mehr Hunden zu solche Situationen kommen.
Wir hatten zum Beispiel gerade heute morgen eine klassische Situation die da reinpasst. Ich habe Elvis einen Ball im Büro geworfen, damit er ihn im langen Flur apportiert und in dem Moment schoss Frede hervor, der sich eigentlich in einem anderen Raum befand und schnappte sich den Ball aus Elvis Maul
Elvis lies ihn gewähren und schaute mich erwartungsfroh an, um von mir dafür belohnt zu werden.
Ich hätte in dem Moment auch Frede maßregeln können, aber damit auch schlechte Stimmung verbreitet und Elvis darin bestärkt, dass Frede wirklich was schlechtes getan hat. Das hielt ich eher für kontraproduktiv, da das Kind bereits in den Brunnen gefallen war. Besser wäre es wohl zweifelsfrei gewesen, eine solche Situation erst gar nicht entstehen zu lassen und Frede im Ansatz bereits die Grenzen zu zeigen. Die kennt er eigentlich auch, aber es sind halt auch nur Lebewesen.
Das sind nur einfach einpaar Beispiele. Min Endeffekt muss man das richtige Maß finden, dass sich alle unterstreust wohl fühlen und dennoch einander respektieren. Das muss man glaube ich selber herausfinden.