Hallo Fletcher, ich melde mich nochmal zu Wort
Ich kann Dir mal schildern, wie es bei uns war. Wir hatten mit unserem kleinen ein ähnliches Problem. Wenn wir weg waren, hat er in die Wohnung gemacht, egal ob wir vorher mit ihm draussen waren oder nicht. Egal war auch, dass unsere ältere Hündin da war. Selbst wenn wir im Garten waren, ist das passiert. Und er lag immer vor der Tür, damit er uns im Blick hatte durch die Glastür.
Er war auf Schritt und Tritt bei mir in der Wohnung, wenn ich da war. Draussen hat er dann getan, als sei ich nicht da. Er wollte zu anderen Leuten hin und vor allen Dingen zu anderen Hunden. Er wollte quasi alles vor uns abchecken und schauen ob alles ok ist.
Wenn Besuch kam, wollte er da natürlich auch als erster hin. Alles klare Zeichen dafür, dass er das Oberhaupt ist und somit denkt, er hat die Verantwortung.
Wenn wir dann weg waren, hat er natürlich Panik bekommen. Er hatte, seiner Meinung nach, die Verantwortung für die Wohnung und zum zweiten war sein Rudel nicht vollständig. Da er dieser Aufgabe nicht gewachsen war, hat er Panik bekommen und in die Wohnung gemacht.
Wir haben seinen Raum begrenzt, d. h. er hatte nicht mehr die Wohnung zur Verfügung, sondern seine Box. Das hatte den Vorteil, dass er lernt, für einen kleinen Raum die Verantworung zur übernehmen und zum zweiten machen Hunde nicht in ihr "Nest". Das wurde natürlich vorher geübt, auch wenn wir zuhause waren, mit Leckerlies in der Box etc, so dass es für ihn ein angenhmer Ort ist. Er hat sich dann hingelegt und hat geschlafen, als wir weg waren.
Im Umgang haben wir ihn komplett phasenweise ignoriert wenn er von sich aus kam. Wenn er sich an dich drückt ohne Worte wegschieben oder auch mal aufstehen. Wortlos. Parallel geübt, ihn auf seinen Platz zu schicken, aus dem Raum zu gehen, wieder zurück und mit Leckerlies belohnen, wenn er dort geblieben ist. Die Phasen des aus dem Raum bleibens, dann ausgedehnt. Ignoriert auch, wenn wir wieder nach Hause kamen. Es musste für ihn selbsverständlich werden, dass Herrchen und Frauchen kommen und gehen, wann sie wollen und er damit nichts zu tun hat. Wenn ich im Bad war oder im Keller, da stand er dann auch schon immer vor der Tür, ebenfalls beim rauskommen ignoriert. Wenn Besuch kam, hat einer von uns die Tür geöffnet und der andere hat sich mit ihm ans Körbchen gesetzt und ihm Leckerlies gegeben, so dass er merkte, er kann ganz entspannt da bleiben, auch wenn Besuch kommt. Herrchen und Frauchen bekommen das auch ohne mich hin.
Wichtig war noch, dass der Besuch unseren Hund erstmal komplett nicht beachtet um ihm nicht wieder das Gefühl zu geben, superwichtig zu sein.
Draußen durfte er nicht zu anderen Hunden und anderen Menschen hin. Das hat ihm anfangs halt nicht gefallen, weil er das abchecken ja gewohnt war. Mittlerweile weiß er aber, dass Herrchen und Frauchen das übernehmen und nicht er. Gestern konnte ich das erste mal mit ihm und einem anderen fremden Hund nebeneinander Gassi gehen ohne dass er hinspringt und Terror macht. Unser Leben ist ruhiger geworden.
In die Wohnung hat er schon länger nicht mehr gemacht, wenn wir im Garten sind, bleibt er in seinem Körbchen. Im Flur kann er mittlerweile auch schon allene bleiben, ohne das was passiert. Die ganze Wohnung hat er noch nicht zur Verfügung.
Draussen natürlich auch immer loben, wenn er ein Pippi macht.
Und kuscheln in der Wohnung natürlich auch nicht vergessen, aber nur, wenn ihr ihn ruft.
Da mich das am Anfang echt vor ein Rätsel gestellt hat, was mit unserem Kleinen ist, habe ich viele gelesen und ich habe das Glück eine gute Hundetrainerin zu haben. Wie wir es jetzt gemacht haben, war bei uns der Schlüssel.
Wie geht ihr denn damit um, wenn er bei euch in die Wohnung macht. Wird das kommentiert oder ist mal geschimpft worden?
LG, Leah