Was es tatsächlich war, was den Hund dazu bewogen hat, ist meiner persönlichen Ansicht zweitrangig, weil es am Halter liegt, solche Dinge zu vermeiden. Natürlich kann man der Mutter und dem Vater keinen Vorwurf machen, weil sie die Situation mit Sicherheit verhindert hätten, wenn sie es hätten kommen sehen.
Ohne den Leuten eine Schuld zuweisen zu wollen, sind sie für mich die Verursacher des Unfalls, weil sie die Verantwortung für den Hund und das Kind tragen und dafür sorgen müssen, dass solche Dinge nicht passieren.
Wenn es wirklich so war, wie es geschildert wird, spricht es für mein Empfinden für sich, dass die Hund und Halterbeziehung nicht so ist, wie sie sein sollte. Es gehört schon eine Menge Mut und Selbstüberschätzung für einen Hund dazu, um das Kind der "Chefin" ins Gesicht zu beißen, während diese es im Arm hält.
Der Hund muss, was die Beziehung untereinander angeht, von anderen Gegebenheiten ausgehen, als seine Halter, um sich trauen zu können, dem Kind ins Gesicht zu beißen, während es in den Armen der Mutter liegt.
Ohne den Leuten einen ernsthaften Vorwurf machen zu wollen, ist es für mich ein von den Haltern verursachter Unfall und zwar nicht deshalb, weil sie in dem Moment irgendetwas falsch gemacht haben, sondern weil sie im Vorfeld ihren Hund so gehalten haben, dass er jetzt meinte, sich so eine Aktion erlauben zu dürfen.
Mit Sicherheit gibt es auch sehr viele Hunde, die bei einer gleichen Handhabung nicht auf solche Dinge kommen, weil sie charakterlich bzw. vom Wesen her sozialer, offener, freundlicher, friedfertiger sind etc. was auch immer sind.
Wir wissen es nicht, aber wenn ich meinen Hund zum Beispiel wie ein Baby behandel und dann irgendwann ein richtiges Baby ins Haus kommt, steht man, je nachdem, wie der Hund die Jahre lange "Kuschi Wuschi" Erziehung verarbeitet hat, vor einem Problem, dass es so lösen gilt. Dann sollte man dafür sorgen, dass der Hund das Kind entweder super toll findet und ihm kein Haar krümmen will, oder aber dem Hund klar machen, dass er das Kind im eigenen Interesse kein Haar krümmen sollte, weil er weiß, dass seine Halter da keinen Spaß verstehen.
Allerdings glaube ich persönlich, dass nur ganz deutlich und unmissverständlich gesetzte Grenzen kleine Kinder im Haushalt vor dem Hund schützen können, egal ob der Hund das Kind mag oder nicht.
Es gibt im im Alltag immer wieder Situationen, in denen es zwischen Kind und Hund zu Konflikten kommen kann und da muss es dem Hund ganz einfach zu 100 Prozent klar sein, dass er die Zähne im Maul behält, egal was kommt.
Ich denke aber auch, dass die meisten Hunde genau wissen, dass sie die Kinder der Chefs nicht zu verletzen haben, weil sie unter dem Schutz ihrer Chefs stehen.
Da muss ich HSH Freund absolut zustimmen und zwar, dass man in der Erziehung in manchen Situationen auch mal auf den Tisch hauen muss, wenn der Hund ne Grenze überschreitet, die nicht überschreiten darf.
Wie gesagt, mache ich den Leuten keine Vorwurf, weil sie das Unglück nicht haben kommen sehen, um es verhindern zu können, aber meiner Meinung nach ist das absolut hausgemacht das Problem.
Und bevor das wieder falsch verstanden wird. Ich behaupte nicht, dass alle Hunde mal zwischen durch zusammen gefaltet werden müssen oder das alle Hunde potentielle Kinderbeiser sind. Im Gegenteil sind viele Hunde duselig freundlich, auch ohne passende Erziehung. Es gibt aber auch, wie bei uns Menschen, stinkstiefelige Hunde, die auch mal "böse" Sachen machen wollen.