Torla
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Hundehalter werden vier vernachlässigte Tiere weggenommen
Porträt
Niederböhmersdorf. Wie das Landratsamt Greiz erst gestern mitteilte, fand auf dem Anwesen des Hundebesitzers bereits am vorigen Sonnabend um 13 Uhr eine Nachkontrolle statt. Dabei fand Amtstierärztin Sandra Jurk vier abgemagerte Hunde in einem dunklen, mit Kot und Urin verschmutzten Stall vor. Unter ihrer Regie wurden dem Mann die Tiere weggenommen, wobei Sandra Jurk auch von vier Beamten der Greizer Polizeiinspektion begleitet wurde. Sie leisteten nach Angaben von Dr. Heidrun Grimm, Leiterin des Veterinäramtes, Personenschutz. Dies sei üblich, wenn man davon ausgehen muss, dass der Betroffene ausfällig oder handgreiflich wird. Nach Angaben der Polizei war die vierköpfige Streife aber noch aus einem anderen Grund mit vor Ort. "Zur Realisierung einer polizeilichen Maßnahme" konkreter wollte ein Sprecher der Greizer Inspektion gestern nicht werden. Nach einem Rundruf zur Ermittlung freier Kapazitäten brachte man die Vierbeiner im Tierheim Eisenberg unter. Da bei diesem Vorfall der Verdacht auf eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz besteht, will das Veterinäramt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft stellen. Der Tatvorwurf orientiert sich am Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes. Der Mann habe den Hunden "aus Rohheit länger anhaltende Schmerzen und Leiden zugefügt", wie Amtsleiterin Grimm zitiert.
Eine Strafanzeige aus Tierschutzgründen gehöre zum Routinegeschäft des Veterinäramtes. "Manchmal drei bis viermal pro Jahr, manches Jahr auch gar nicht", berichtet Grimm. Für den oben beschriebenen Fall sehe das Gesetz ein Strafmaß von bis zu drei Jahren Haft vor. Der Mann aus Niederböhmersdorf soll neben den Hunden noch Tauben, Hühner und Schafe besitzen. Er war bereits im November nach einer anonymen Anzeige wegen Mängeln in der Tierhaltung aufgesucht worden. Der Zwinger sei verschmutzt gewesen und die Hunde waren extrem schlank, heißt es vom Amt. Damals wurden ihm Auflagen erteilt, die nun kontrolliert werden sollten. "Aber es ist alles noch viel schlimmer geworden", konstatiert Grimm. "Er hat sich unserem Eindruck nach gar nicht mehr um die Tiere gekümmert." Dem äußeren Anschein zufolge hätten die Hunde zwei sind einjährig, die anderen sieben und acht Jahre zuletzt weder Futter noch Auslauf bekommen.
Steffen Beikirch / 15.01.11 / OTZ
Man glaubt es kaum, aber der Hundehalter ist Mitglied im Hundesportverein Niederböhmersdorf und im Geflügelzüchterverband.
Porträt
- Zwei der vier sichergestellten Hunde aus Niederböhmersdorf in ihrem neuen Zuhause im Tierheim Eisenberg.
Niederböhmersdorf. Wie das Landratsamt Greiz erst gestern mitteilte, fand auf dem Anwesen des Hundebesitzers bereits am vorigen Sonnabend um 13 Uhr eine Nachkontrolle statt. Dabei fand Amtstierärztin Sandra Jurk vier abgemagerte Hunde in einem dunklen, mit Kot und Urin verschmutzten Stall vor. Unter ihrer Regie wurden dem Mann die Tiere weggenommen, wobei Sandra Jurk auch von vier Beamten der Greizer Polizeiinspektion begleitet wurde. Sie leisteten nach Angaben von Dr. Heidrun Grimm, Leiterin des Veterinäramtes, Personenschutz. Dies sei üblich, wenn man davon ausgehen muss, dass der Betroffene ausfällig oder handgreiflich wird. Nach Angaben der Polizei war die vierköpfige Streife aber noch aus einem anderen Grund mit vor Ort. "Zur Realisierung einer polizeilichen Maßnahme" konkreter wollte ein Sprecher der Greizer Inspektion gestern nicht werden. Nach einem Rundruf zur Ermittlung freier Kapazitäten brachte man die Vierbeiner im Tierheim Eisenberg unter. Da bei diesem Vorfall der Verdacht auf eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz besteht, will das Veterinäramt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft stellen. Der Tatvorwurf orientiert sich am Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes. Der Mann habe den Hunden "aus Rohheit länger anhaltende Schmerzen und Leiden zugefügt", wie Amtsleiterin Grimm zitiert.
Eine Strafanzeige aus Tierschutzgründen gehöre zum Routinegeschäft des Veterinäramtes. "Manchmal drei bis viermal pro Jahr, manches Jahr auch gar nicht", berichtet Grimm. Für den oben beschriebenen Fall sehe das Gesetz ein Strafmaß von bis zu drei Jahren Haft vor. Der Mann aus Niederböhmersdorf soll neben den Hunden noch Tauben, Hühner und Schafe besitzen. Er war bereits im November nach einer anonymen Anzeige wegen Mängeln in der Tierhaltung aufgesucht worden. Der Zwinger sei verschmutzt gewesen und die Hunde waren extrem schlank, heißt es vom Amt. Damals wurden ihm Auflagen erteilt, die nun kontrolliert werden sollten. "Aber es ist alles noch viel schlimmer geworden", konstatiert Grimm. "Er hat sich unserem Eindruck nach gar nicht mehr um die Tiere gekümmert." Dem äußeren Anschein zufolge hätten die Hunde zwei sind einjährig, die anderen sieben und acht Jahre zuletzt weder Futter noch Auslauf bekommen.
Steffen Beikirch / 15.01.11 / OTZ
Man glaubt es kaum, aber der Hundehalter ist Mitglied im Hundesportverein Niederböhmersdorf und im Geflügelzüchterverband.