Orig. Alexis
...hmmm, ich war immer der Meinung, daß ein Rudel nur überlebensfähig ist wenn der 'Stärkste' es anführt.
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Im Grunde auch absolut richtig. Die nächsten in der Rangfolge hat aber auch bestimmte Aufgaben. Ist ganz ähnlich der Struktur in einer großen Fa. Einer bestimmt, der nächste macht die "Drecksarbeit". Wenn Alpha (Frauchen/Herrchen) sich nicht bemüßigt fühlen einzugreifen, dann übernimmt der rangnächste diese Aufgabe. Da ist auch das einzige Problem der Rudelhaltung. Das Verhältnis muss stimmig bleiben;heißt, dem Rangnächsten dürfen nur zweitrangige Aufgaben überlassen werden. Beispiel:"Man hält für seine Hunde einen bestimmten Fastentag in der Woche ein. An diesem Fastentag reißt die Bande aus und schlägt Wild; es würde Wochen der Unterordnungsübungen brauchen, dieses wieder auszugleichen."
Die einzige Möglichkeit, Tapsi's Verhalten zu minimieren, besteht darin, sie unter der Integration des kompletten Rudels durch geziehlte Aufgaben vollständig auszulasten. Beispielsweise sie mit der Aufgabe zu betrauen, für das Zusammenbleiben aller Hunde zu sorgen, während sich Frauchen und Herrchen entfernen.
Spinne ich diesen Gedanken jetzt weiter ist es so, daß gerade das unterliegen Tapsis den Fortbestand sichern würde, da das Rudel dann von einem 'neuen Stärksten' angeführt wird.
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Bedingt. Wenn Tapsi zu der Ansicht gelangt, Frauchen wäre zur Rudelführung nicht geeiget, wird sie alles daran setzen, zum Erhalt des Rudels die Vorherrschaft zu gewinnen. Würde Tapsi versagen, würde es der nächste Hund versuchen. Dies würde zu Konflikten innerhalb des Rudels führen. Das ist auch der Grund, warum es unter Alphatieren nicht zu Kommentkämpfen kommt und Paarungen von rangniederen Tieren von den Alphatieren nicht zugelassen werden. Alphatiere, die derartige Schwächen zeigen, werden in der Natur rücksichtslos aus dem Rudel vertrieben , oder auf den Rang eines Omegetieres (der Sündenbock-der Kaspar Hauser)gedrängt. Das sind übrigens recht seltene Ereignisse innerhalb natürlicher Rudel.
Das ist auch der Grund, warum ich erwähnte, dass beispielsweise Ehekonflikte zu einer Gefahr durch die Hunde werden können.
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Das überleben des Rudels wäre also im Gegenteil in Gefahr, wenn ein Hund, der nicht der Stärkste ist, künstlich (durch den Menschen z.B.)weiter in seiner Führungsposition gehalten wird.
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Es geht nicht darum, der stärkste, oder der inteligenteste zu sein, sondern darum, dass optimalste Verhältnis zwischen Inteligenz und Stärke zu bieten. Inteligenz ist zwar, wie beim Menschen auch recht förderlich, aber nicht ausschlaggebend. Ebenso würde auch ein besonders starkes Tier von mehreren schwächeren, aber inteligenteren Tieren verdrängt werden.
Solange der Mensch (Alpha) die bedingungslose Gewalt über das Rudel hat ist es durchaus möglich, bestimmte Tiere in ihrer Position zu bestärken und dadurch dessen Rang zu erhalten. Allerdings muss der Mensch dann darauf achten, die Positionen in der natürlichen Folge zu bestärken. Die Bestärkung von Tieren, die ihrer Position auf Grund ihres Alters, ihrer Inteligenz oder ihrer Kraft nicht gewachsen sind, oder waren, würde Konflikte provozieren denen die Tiere nicht gewachsen wären.Je nach Charakter der Tiere kann es zu Unruhen und Konflikten im Rudel kommen, die unter Umständen bis zur Aberkennung der Führungsqualitäten des Menschen führen.
Allerdings denke ich, daß solche wölfischen Instinkte und Verhaltensweisen nicht unbedingt eins zu eins auf unseren Haushund umgelegt werden können.
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Das stimmt bedingt.
Gerade Haushunde zeigen bei Rudelhaltung erstaunliche Paralelen zu wölfischem Verhalten. Streunerhunde aus Spanien, Griechenland, Rumänien etc.zeigen erstaunlicher Weise deutlich deeskalierindere Verhaltensstrukturen. Worauf dies zurückzuführen ist, ist meines Wissens noch nicht untersucht worden.
Das schlimmste Übel an dem die Welt leidet ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Gutem