Mein, mittlerweile zehnjähriger, Rotti Rüde bekam vor gut 1 3/4 Jahren einen Herzfehler diagnostiziert. Auf einem Röntgenbild sah man eine vergrößerte Kammer und das EKG war auffällig.
Jetzt wüsste ich wirklich zuuu gerne, wie man auf einem Röntgenbild eine vergrößerte Kammer erkennen will. Seltsamkeit Nr. 1
Den Tierarzt haben wir aufgesucht weil er starkes Erbrechen hatte und nicht fressen mochte.
Ehm... und deshalb wurde ein Röntgenbild des Thorax (Brustraum) angefertigt?
Seltsamkeit Nr. 2
Nun erzählte mir meine Physio, dass sie es komisch fand, dass kein Herzultraschall gemacht wurde und sie empfahl mir eine Herzspezialistin.
Ja, das wäre dann die Seltsamkeit Nr. 3
Seltsamkeit Nr. 4 wäre jetzt noch, Vetmedin für die Diagnose "vergrößerte Herzkammer" zu geben, aber das weisst du vermutlich auch schon.
Dort habe ich einen Herzultraschall machen lassen, aus reinem Interesse und siehe da. Die Kammer ist gar nicht vergrößert.
Frage:
Hast du wegen der "Auffälligkeiten im EKG" auch mal gefragt?
(Nur der Vollständigkeit halber, nicht dass ich jetzt so wahnsinnig viel darauf auf diese "Diagnose" geben würde)
Die Ärztin empfahl dann dass Vetmedin langsam abzusetzen.
Ja, und hier würde ich das auch gerne genauer wissen. Mittel wie Vetmedin müssen wirklich gaaaanz langsam ausgeschlichen werden. Was bei niedrigen Dosen oft gar nicht so einfach ist. Hast du gemacht, ja? (auch nur der Form halber, um sicher zu gehen)
Seitdem erbricht sich der Hund wieder häufig.
Fragen:
Hat das Erbrechen nach der Einnahme von Vetmedin komplett aufgehört? Und ist darunter dann auch nicht mehr aufgetreten?
Oder nur weniger oft? (weil du geschrieben hast "wieder häufig"....)
Erbrechen ist eine Nebenwirkung von Vetmedin (und keine seltene...)
Ist das Erbrechen - oder dass es wieder häufiger wird - erst nach dem kompletten Absetzen aufgetreten? Oder bereits schon während der Ausschleichphase?
Dies vor allem nachts nachdem er lange geschlafen hat. Morgens mag er dann erst nicht fressen.
Nur wenn er ganz früh morgens erbrochen hat, oder generell?
Wann kriegt er sein Fressen?
Erst hat er ca. alle drei Tage gebrochen. Immer nachts gegen 5.
Ich bin mir nicht so hundertprozent sicher, wie übertragbar das auf Hunde ist - aber beim Menschen wäre das ein Hinweis auf die Lunge. Sollte das Erbrechen unter Vetmedin besser oder sogar weg gewesen sein, würde es aber passen und würde durchaus so einiges erklären...
Ich habe zwei Tierärzten die Problematik geschildert, zumal das Übergeben häufiger geworden ist. Der Hund wurde auf Magenprobleme hin behandelt. Es hat nichts geholfen.
Was genau wurde denn gemacht? Welche Medikamente oder Maßnahmen?
Ein Blutbild ergab eine verschlechterte Nierenfunktion die aber nichts mit dem Erbrechen zu tun haben soll.
Aber hallo - und wie! Übler kann dir kaum sein, als wenn Urin in deinem Blut herumschwimmt - was bei einer mangelnden Nierenfunktion der Fall wäre. Und es führt deshalb natürlich zu Erbrechen, mitunter sogar schon dann, wenn die Laborwerte noch relativ gut aussehen. Entzündete Magen- und Darmschleimhäute gehören dann früher oder später auch dazu.
Angeblich ist es nicht möglich, dass das Erbrechen mit dem absetzen von Vetmedin zusammenhängt.
Auf den ersten Blick nicht, nein. Aber manchmal lohnt es sich trotzdem alle Faktoren nochmal ganz sorgfältig abzuklopfen. Versteh meine Fragen daher bitte nicht falsch, ich versuche nur alle Eventualitäten abhaken zu können.
Ich habe die Vermutung geäußert das er vielleicht primär nachts Herzprobleme bekommt.
Gar nicht so unlogisch und durchaus denkbar. Das wären dann aber entweder Probleme aufgrund anatomisch sichtbarer Veränderungen (die er nicht hat, zumindest nicht am Herzen), oder Herz-Rhythmus--Störungen. Letztere könnte man im Herzultraschall nicht sehen - deshalb hab ich das EKG noch mal hochgeholt.
Nachts, bzw. wenn du schläfst, verengen sich sowohl die Lungen- als auch die Herzkrankgefäße. Einfach deshalb, weil du nicht soviel Sauerstoff brauchst, wenn du schläfst. Jedenfalls normalerweise nicht.
Ich bekomme immer nur gesagt dass das Herz ok sei und das Vetmedin eben nichts damit zu tun haben könne.
Wobei dann noch die berechtigte Frage offen bleibt, warum du wieder mit Erbrechenproblemen zu kämpfen hast, wenn du das Vetmedin absetzt. Also hat es offensichtlich doch damit zu tun - warum genau auch immer, bleibt noch heraus zu finden.
Ich traue mich nicht, das Mittel einfach wieder zu geben, da ja nun die Niereninsufizienz bekannt geworden ist.
Ach ja, die Niereninsuffizienz.
Der Wirkmechanismus vom Vetmedin ist mir nicht vollständig klar. Einen Teil davon versteh ich aber gut und das ist, dass es die Arterien weit stellt.
Genau das gleiche machen ACE-Hemmer auch. Und die wiederum gibt man bei Niereninsuffzienz, um die Nieren zu schonen.
Von daher hättest du schon mal einen ganz simplen Zusammenhang mit dem Absetzen von Vetmedin und dem Auftreten von Erbrechen, nämlich über die Niereninsuffizienz. Ein ACE-Hemmer wäre dann allerdings besser als das Vetmedin.
Die Niereninsuffizienz, bleibt die bei euch völlig unbehandelt? Dann wäre es tatsächlich kein Wunder, wenn er morgens nichts fressen mag und öfter erbricht...
Hast du vielleicht konkrete Werte, die du uns hier einstellen könntest?
Zum Thema Niereninsuffizienz gibt es hier mittlerweile wirklich reichlich Erfahrungen!