Kastration ist sicher eine Möglichkeit, nur wohin dann mit den herrenlosen kastrierten Tieren? Ich sehe z.B. das Kastrieren von wildlebenden Katzen eher zwiespältig. Der Bestand ist eh zu hoch, da sind wir uns sicher einig. Warum also Kastrationen und anschließendes wiederaussetzen? Wäre es nicht sinnvoller die betreffenden Katzen einzuschläfern und die so gesparten Gelder an sinnvollerer Stelle einzusetzen? Der Bedarf wäre da ...
Wenn Du eine bestehende Katzengruppe kastrierst und ihnen eine Futterstelle einrichtest, sorgst Du nicht nur dafür, das die Population ein Nullwachstum hat (und die Gruppe irgendwann "ausstirbt") - die Tiere selber "regeln" den Bestand an ("hinzuziehenden") Katzen und Katern, da "Fremde" in der Regel nicht geduldet werden.
Da gibt es Studien zu - die müsste ich aber jetzt mit viel Mühe heraus suchen ... Vielleicht liest ja ein Katzenschützer mit oder jemand, der diese einfacher finden verlinken kann.
Tötest Du die Katzen nur, besteht keine feste Gruppe - die Population an Tieren wächst stetig nach (eine Katze kann 2 x jährlich etwa 4-6 Junge bekommen, die ihrerseits nach etwa 6 Monaten geschlechtsreif sein können und weiteren Nachwuchs produzieren) und "gewonnen" ist gar rein nichts.
Hier mal ein Schaubild zur Verdeutlichung:
Ich halte die Kastration freilebender Katzen für (fast) noch wichtiger, als die Kastration von Hunden! Selbst in Deutschland haben wir ein sehr großes Problem mit zu viel (ungewolltem) Katzennachwuchs, selber produziert, weil die Leute ihre Freigänger nicht kastrieren! Auch gibt es bundesweit einiges an Population verwildeter Hauskatzen - dieses Thema ist also nicht nur im Ausland aktuell.
Die Stadt Paderborn hat reagiert. Hier gibt es eine Kastrationsauflage für Freigängerkatzen:
Dieses lapidar daher gesagte "nur töten" ist nicht nur emotionskalt, sondern auch schlicht als Argument zur Eindämmung von Populationen nicht haltbar.
Ja ich würde eine solche Entscheidung treffen, auch wenn sie mir sicher nicht leicht fallen würde. Bevor ich z.B. Pauline ins Tierheim geben würde, (wo sie nie wieder herrauskommen würde), wäre ich bereit sie vorher einschläfern zu lassen. Und ich wäre sicher dabei. Letztendlich ist die Lebensqualität entscheidend.
Was das TSG angeht:
Wenn man einem Tier kein artgerechtes Leben ermöglichen kann, (warum auch immer) sollte die Möglichkeit bestehen es zu eutanasieren. Das ist in meinen Augen auch Tierschutz.
Nun - mit solchen Aussagen kann ich in der Tat nicht viel anfangen. Menschen, die ihre Tiere lieber einschläfern lassen würden, als sie in (ein gut geführtes) Tierheim zu geben, kann ich (bis auf ganz wenige Ausnahmen, welche dies wirklich gut begründen können) nicht nachvollziehen.
Für mich endet hier jede Grundlage zur Diskussion ... (weswegen ich auf die markierten Sätze nicht weiter eingehen möchte)
Lebensqualität ist selbstverständlich entscheidend! Tierschützer machen Tierschutz, um die Lebensqualität der Tiere, denen sie sich "verschrieben" haben, zu verbessern. Das ist der Sinn dahinter und erklärt sich von selbst, denn der Begriff heißt nicht umsonst: TierSCHUTZ!
Tiere die Leiden (wegen Krankheit und Co.) sollen und müssen selbstverständlich eingeschläfert werden. Das schreibt das bundesweite TschG sogar vor (im weitesten bzw. übertragenen Sinne). Aber die Tiere, welche Du - aus der Ferne heraus (im Ausland) - in der Theorie einzuschläfern bereit bist, sind in der Regel junge, gesunde Tiere, die einfach das "Pech" hatten, überhaupt geboren worden zu sein.
Entschuldige bitte, das ich Dein selbstverständliches und emotionslos vorgetragenes "natürlich würde ich dort helfen, Tiere einzuschläfern" (zumindest ist dies die Aussage, welche ich Deinem Post entnehme, auch wenn Du dies wörtlich nicht geschrieben hast) nicht ernst nehmen kann. Die einzigen Menschen, die vollkommen kalt an "diese Sache" heran gehen können und mir persönlich bekannt sind, sind allesamt spanische Hundefänger, die "pro Kopf Hund" Geld verdienen und ganz sicher keine Tierfreunde sind. Allen anderen geht das an die Nieren ...
Natürlich macht das Sinn, habe ja auch nichts anderes behauptet.
Nur warum sollen, bis diese Ziele erreicht sind, die langfristig betroffenen Tiere unter den aktuellen Bedingungen leiden?
Sollen sie nicht. Genau dafür wird sich doch eingesetzt!
Ich glaube, Dein Bild von (Auslands-)Tierschutz ist ein sehr verzerrtes ... Das meine ich weder persönlich, noch böse - aber Deine Aussagen und Dein "Glaube wie es ist" widersprechen so sehr dem, was ich kenne, das ich nur zu diesem Schluss kommen kann.
Aber das Thema "Langzeitinsassen in deutschen Tierheimen" ist wieder ein ganz anderes und wir vermischen hier zu viel. Die Grundlagen sind andere, die Möglichkeiten sind andere. Differentes Thema halt.