TAZ - Dogo Argentino schwer misshandelt sucht ......

TAZ – eine wahre Geschichte


26 Januar 2004
Ein Wachmann aus Brignoles ruft Sans collier Provence an und meldet einen Fall von Tieresmisshandlung. Es geht um den Dogo argentino eines Kollegen. Der Mann soll den Hund bei jeder sich bietenden Gelegenheit sehr schlimm bestrafen und misshandeln. Wir bitten den Wachmann um eine schriftliche Zeugenaussage.
Als Erklärung, warum der Hund geschlagen und getreten würde, meinte er, dem Kollegen sei der Hund nicht scharf genug. Es rege ihn auf, dass er ständig gestreichelt werden würde und niemandem Angst mache.


27. Januar 2004
Wir bekommen drei schriftliche Aussagen, in denen die Personen folgende Verletzungen des Hundes beschreiben:
- eine Pfote kann nicht mehr aufgesetzt werden (Der Besitzer soll angeblich als Strafe bei Ungehorsam dem Tier mit seinen Springerstiefeln auf die Pfoten treten.)
- kleine Wunden auf dem Kopf und im Gesicht (Er beißt seinen Hund, um die Wunden mit einer Beißerei zwischen Rüden zu erklären.)
- mehrere offene Wunden auf dem Körper, die von Fußtritten und faustschlägen herrühren sollen.
Wir fahren zur Polizeiwache von St. Maximin, dem Wohnort des Besitzers, legen dort die Zeugenaussagen vor und bitten zwei Polizisten um Begleitschutz. Leider verfügen wir nicht über die genaue Adresse und es gelingt uns bis zu deren Mittagspause nicht, den Täter zu finden. Wir werden von ihnen aufgeklärt, dass sie am Nachmittag schon andere Termine hätten.
Wir suchen erneut die Kollegen des Wachmanns auf und lassen uns mehr Einzelheiten erzählen. So erfahren wir, dass er Frau und Kleinkind hat sowie seine Automarke. Wir kehren nach St. Maximin zurück und finden dank des Autos endlich das Haus.
Wir gehen zur Gendarmerei von St. Maximin, wo wir sehr freundlich empfangen werden und praktisch offene Türen einrennen. Lediglich ein Vertreter des kreisveterinäramts von Toulon müsse abgewartet werden, meinte man. Der ist dann nach zwei Stunden auch endlich da.
Vor dem Wohnhaus des Täters angekommen bitten uns die Gendarmen, im Auto zu bleiben, seine Kollegen hatten erwähnt, dass er bewaffnet sein könnte. Die beiden gendarmen und der Veterinär gehen ins Haus.
Zwanzig Minuten später erscheinen sie wieder, leider ohne Hund. Der Täter hatte erzählt, der Hund sei ihm vor zwei Tagen im nahen Wald weggelaufen. Aber in der ganzen Wohnung gab es keinen einzigen Hinweis auf einen Hund: keine Leine, kein Napf, kein Körbchen! Merkwürdig für jemand, dem der Hund weggelaufen ist! Den Gendarmen hatte er erzählt, er liebe seinen Hund und die Kollegen wollten ihn lediglich denunzieren aufgrund eines Streites. Wir ziehen enttäuscht ab und vermuten, dass er den Hund getötet hat.


28. Januar 2004
Wir informieren sämtliche Bürgermeisterämter um St. Maximin herum, dass ein Hund im Wald vermisst würde und geben die Tätonummer weiter, die die Gendarmen vom Täter erhalten hatten. Wir bitten alle, uns zu informieren, falls der Hund auftaucht, damit er nicht wieder in die Hände des Täters fällt. Wir rufen auch die Jäger an. Die Tätonummer gibt es mehr Aufschluss über den Hund: er heißt TAZ und ist 3 Jahre alt. Die Adresse der vorherigen Besitzer erfahren wir auch.


29. Januar 2004
Wir nehmen Kontakt zu diesen Leuten auf und lassen uns von TAZ erzählen. Zum ersten Mal sehen wir ein Foto von diesem prächtigen, 50 kg schweren Dogo argentino. Die Familie hatte ihn mit 6 Monaten bei einem zwielichtigen Züchter erstanden, der sich rühmte, ihm die Ohren selbst mit der Gartenschere abgeschnitten zu haben. Trotzdem war die Familie mit drei Kindern und einem kleinen Yorkshire sehr glücklich mit TAZ. Er war ein besonders lieber und verschmuster Hund. Als TAZ erwachsen war und tagsüber alleine im Garten bleiben musste, fing er an, auszubrechen und in der Gegend herumzuspazieren. Dies gefiel aber den Nachbarn gar nicht. Sie beschwerten sich ständig auf der Polizeiwache, so dass sich die Familie irgendwann schweren Herzens entschloss, sich von ihrem Hund zu trennen. Sie fanden diesen Wachmann damals ganz nett und da sie der Meinung waren, der anhängliche TAZ sei bestimmt glücklich, Tag und Nacht bei seinem neuen Herrchen sein zu dürfen, gaben sie ihm den Hund ab. Das war im Oktober 2003!


1. Februar 2004
Spaziergänger finden TAZ zusammengerollt in einem Erdloch im Wald. Er bewegt sich nicht mehr, atmet aber noch. Der Wachmann hatte wohl nach einer Reihe von Schlägen und Tritten geglaubt, der Hund sei tot und ihn liegen lassen. Die Leute tragen ihn zu sich nach Hause. Aber sie haben Angst davor, ihn zu zwingen, ins Auto zu steigen, um mit ihm zum Tierarzt zu fahren. Also pflegen sie ihn selbst und geben ihm zu trinken und zu essen. TAZ hat Schwierigkeiten mit dem Laufen, ist sehr mager und weist verschiedene Wunden auf. Nach ein paar Tagen beginnt er langsam zu laufen.


6. Februar 2004
Sie entdecken innen am Hinterbein die Tätowierung und rufen den Tierarzt an. Zum Glück hatte der Täter die Tätokarte noch nicht auf seinen Namen umschreiben lassen. Sie bekommen also die Adresse des vorherigen Besitzers, der TAZ am nächsten Tag abholt und uns informiert. Seine Wunden haben sich zwar geschlossen, aber man sieht immer noch die Spuren der Misshandlung. Was hatte dieser Unmensch dem armen Hund angetan! Wir raten der Familie, am nächsten Tag von einem Tierarzt einen Bericht schreiben zu lassen. Wir bitten auch die Finder um eine schriftliche Zeugenaussage.


8. Februar 2004
Wir gehen zu der Familie und sehen TAZ zum ersten Mal. Vor uns steht nur der schatten eines Hundes, abgemagert bis zu den Knochen, nur noch 28 kg schwer, den Kopf gesenkt, zitternd und vor sich hin wimmernd. Wir kommen am nächsten Tag mit einem deustchen Kameramann und Mitglied zurück, um Fotos zu machen (siehe unten).


9. Februar 2004
Wir bringen TAZ zu unserem Tierarzt, der einen zweiten Bericht anfertigt. Die Zehe einer Hinterpfote scheint gebrochen zu sein. Wir werden es röntgen müssen. Die meisten äußerlich sichtbaren Wunden sind geschlossen. Aber TAZ wirkt völlig verstört.


11. Februar 2004
Mit allen Papieren, dem Hund selbst und dem ehemaligen Besitzer gehen wir zur Gendarmerie und erstatten Anzeige wegen Tierquälerei...


LEIDER WIRD TAZ NUR BEI SEINER EHEMALIGEN FAMILIE BLEIBEN KÖNNEN, BIS ER GESUND IST. ER SUCHT EIN NEUES ZUHAUSE. DIESMAL MUSS ES ABER PERFEKT SEIN, EINE LIEBEVOLLE FAMILIE, DIE VIEL ZEIT FÜR IHN HAT, DAMIT ER DIE SCHLIMMEN MISSHANDLUNGEN VERGESSEN KANN. TAZ IST EIN SEHR LIEBER; VERSCHMUSTER HUND. ER VERSTEHT SICH GUT MIT HÜNDINNEN UND LIEBT KINDER ÜBER ALLES.
RUFEN SIE UNS AN, WENN SIE IN DER NÄHE VON ST:MAXIMIN WOHNEN, DENN WIR MÖCHTEN GERNE, DASS ER SICH LANGSAM AN SEINE KOMMENDEN BESITZER GEWÖHNEN KANN. SIE SOLLEN IHN SCHON VOR DER ADOPTION REGELMÄßIG BESUCHEN, DAMIT FÜR TAZ NICHT EINE WELT ZUSAMMENBRICHT, WENN ER WIEDER VON SEINER FAMILIE WEG MUSS.
(Tel 04 94 86 95 64)


In nächster Zeit werden eine Menge Kosten auf Sans collier Provence und die Besitzer von TAZ zukommen. Unsere Kontonummer für Spenden:


Sans Collier Provence
Caisse d’Epargne Côte d’Azur
Compte 0 43 16 66 43 91 / Code banque 18315 / Code guichet 10000
Bei Auslandsüberweisungen (zum Inlandspreis) bitte unbedingt angeben:
IBAN: FR76/1831/5100/0004/3166/6439/184
BIC: CEPAFRPP831