Strukturierter Tagesablauf oder Überraschungen

kommt auf den Hund an, würde ich sagen. Bis zu das Emmi war es eigentlich allen Hunden wurscht, was wann wie wo passiert. Das Emmi hingegen hat schon im zarten Alter von 8 Wochen sehr stark auf einen strukturierten Tagesablauf gepocht, nach dem Motto " das haben wir IMMER SCHON so gemacht" - auch wenn es nur einmal war. Einmal in der Früh um 8 Uhr rausgegangen - zack, der Hund steht seitdem um 8 Uhr vor der Türe.

21:30 wird ins Bett gegangen, weil das haben wir IMMER SCHON so gemacht, und die Hunderunde geht morgens links rum und abends rechts rum weil das haben wir IMMER SCHON so gemacht.

Nervt mich offengestanden, ich lasse es ihr auch nicht immer durchgehen, eben weil ich mir denke "irgendwann mal kann ich das nicht mehr beibehalten und dann ist sie gestresst", denn sie zeigt recht deutlich, dass sie es nicht mag, wenn man von ihrem Rhythmus abweicht. Definitiv ist sie ruhiger, wenn ich brav das mache, was wir IMMER SCHON so gemacht haben. Das Emmi ist aber ein sehr "weicher" Hund, bei der ich mir öfter denke, ob sie nicht mit einer echten Aufgabe besser bedient wäre als als Familienhund, denn auf der anderen Seite steht, dass sie Arbeitsaufgaben ratzfatz kapiert und dann immer ausführt (weil das haben wir ja IMMER SCHON so gemacht). Ich habe ihr beigebracht, Türen zuzumachen. Sie macht jetzt ALLE Türen zu (weil das haben wir ja IMMER SCHON so gemacht). Auch die Wohnungstüre. Auch wenn ich (ohne Schlüssel) noch im Gang stehe. #Schlüsseldienst #allehabenübermichgelacht # ichnicht!
Eine Vollblutbürokratin. :)

Ich bin sehr froh, dass ich bisher solche Hunde nicht hatte, sondern meine sich problemlos auf unregelmäßigere Strukturen einlassen, bzw. eingelassen haben, ohne den Eindruck zu vermitteln, es sei für sie problematisch, denn ich könnte so einem kleinen Bürokraten sicher nicht gerecht werden, mit seinem Bedürfnis nach immer gleichen Abläufen.

Wobei mich mich in vielerlei Hinsicht gern auf meine Tiere einstelle, aber das könnte ich nicht erfüllen.

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  • 18. Juni 2024
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Hi Cira ... hast du hier schon mal geguckt?
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Das kommt immer auf den Hund an - ängstlichen Hunden kann ein gut strukturierter Tagesablauf Sicherheit geben. Er weiß dann, was jetzt kommt, wenn Fraule aufsteht, gibts Essen; zieht Fraule Schuhe an, geht´s in den Park, etc.

Auch einen "normalen" Hund, also Durchschnittshund ohne irgendwelche größere Probleme, kann es sicher stressen, wenn er Vollzeit darauf gefaßt sein muß, irgendwas passiert jetzt gleich. Weil der ja nie wirklich zur Ruhe kommt daheim, denn: "es könnt ja gleich wieder was passieren". Insofern ist auch im "normalen" Alltag bissel Struktur hilfreich. Und wenns nur ist, daß man z.B. Action nur nachmittags macht, oder immer abends Futter gibt, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten, mal um 18, mal um 22 Uhr. Oder daß Fraule zuverlässig nachm Aufstehn mit dem Hund raus geht. Oder, daß Hund grundsätzlich nachm Gassi ne Kuschelrunde bekommt, und dann im Körbchen ruhen kann.

Aber: auch ein Obdachloser hat sicher seine "Struktur" in seinem Leben. Wenn der jeden früh um 4 Flaschen aufsammelt, ist das ja ein fester Zeitpunkt, der Struktur gewährt, und somit kein Streß mehr. Wenn er vormittags 2 Stunden in der Fußgängerzone verbringt, die der Hund ja dann irgendwann kennt, ist das nichts Neues für den Hund, und kann ok sein und Struktur geben. Oder ein Übernachtungsplatz, der immer derselbe ist, oder zumindest in derselben Gegend liegt. Auch der kann Sicherheit geben.

Langeweile hat aber auch nichts mit einer Strukturierung des Tages zu tun. Man kann grundsätzlich jeden Tag zur selben Zeit Gassi gehen, aber während des Spaziergangs dann die unterschiedlichsten Dinge "passieren lassen". Sprich, mal gibt´s ein Suchspiel, mal kommt das Fahrrad mit und es wird nur gelaufen, mal begleitet den Hund sein bester Kumpel - und trotzdem ist der Tag immer noch sehr strukturiert. Man kann jeden Samstag sehr strukturiert in die Hundeschule gehen - aber trotzdem jeden Samstag an was Anderem arbeiten. etc.etc. Nix Langeweile.

Ansonsten: man sollte aber schon aufpassen, daß es nicht ZU strukturiert wird, sonst zieht man sich nämlich u.U. Probleme ran: der Hund, der nur gelernt hat, früh von 7-9 Uhr alleinzubleiben, kann nachmittags nicht alleinbleiben, weil ers nie gelernt hat.
Oder: ein Hund, der nur daheim alleinbleiben kann, bringt einen im Krankheitsfall in Schwierigkeiten, weil kein Sitter nen Hund annehmen wird, der nicht alleinbleiben kann - der wäre ja 24 Stunden rund um die Uhr an sein Haus gebunden!
Oder: wenn der Hund immer um 6 Uhr Frühstück bekommt, und im Urlaub will Fraule mal länger schlafen, und bekommt keine Chance dazu - weil es ist ja 9 Uhr und Hundchen braucht Frühstück!
Oder: Fraule kommt später von der Arbeit, gerät in Stau und weiß genau, Hundchen daheim zerlegt die Bude, weil eigentlich ist ja längst Abendessenszeit.
Oder: man will abends ausnahmsweise mal ins Kino und muß absagen, weil Hundchen ja Punkt 20 Uhr sein Essen verlangt etc. etc.!

Da muß man also sehr aufpassen, welchem Hund man wie viel Struktur bietet, und wo man vielleicht besser mal anfängt, Kleinigkeiten zu ändern - dann ist der Halter flexibler UND der Hund hat auch keinen Streß, wenn dann mal durch äußere Umstände "Unstruktur" reinkommt in die Tagesabläufe, weil er das kennt. Beim Sitter (spontan bei Krankheit des Halters) hat er ja z.B. auch nicht denselben Ablauf wie daheim; wenn er aber an immer dieselben Abläufe gewohnt ist, dann hat er zusätzlich zu dem Streß, mal beim Sitter zu sein, auch noch den des geänderten Tagesablaufs.
 
  • 18. Juni 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ansonsten: man sollte aber schon aufpassen, daß es nicht ZU strukturiert wird, sonst zieht man sich nämlich u.U. Probleme ran: der Hund, der nur gelernt hat, früh von 7-9 Uhr alleinzubleiben, kann nachmittags nicht alleinbleiben, weil ers nie gelernt hat.
woher weiß denn der Hund ob es 9 Uhr oder 15 Uhr ist?
 
ein Hund weiß sicher nicht ob es 9 oder 15 Uhr ist aber unser kleines Monster ist z.B. am Vormittag von ca 3 Stunden zu Hause und Nachmittags kommt er mit ins Büro. Wenn das sich mal ändert ist er schon verwirrt denn wenn ich nach der Mittagspause und unserem Spaziergang ihn dann nicht ins Auto gebe sondern auf seinen Platz merke ich, dass er unruhig wird, da er meist eben gewohnt ist mitzufahren. er kann dann schon auch zuhause bleiben aber man merkt eben, dass er ganz genau mitbekommt es ist heute anders wie sonst.
 
Nein, ein Hund kennt die Uhrzeiten nicht. Aber seine innere Uhr und die "Tageszeit" draussen. Meine Daisy z.B. kann abends problemlos alleine bleiben. Da kann ich sogar ruhig 6-8 Std wegbleiben. Tagsüber, besonders vormittags, ist das alleine bleiben bei ihr eine Katastrophe - weil sie es bis dato nie musste (wenn ich arbeiten war, war sie bei meiner Mama). Dafür ist es dann bei meiner Mutter umgekehrt: da kann sie wunderbar vormittags alleine bleiben, wenn meine Mutter z.b. mal zum Arzt muss ... aber wehe du lässt sie abends alleine ...
 
  • 18. Juni 2024
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Bei mir ist kein Tag wie der andere...
Somit wären klare Zeiten nicht durchführbar.

Bisher kommen alle Hunde damit klar...
 
Guten Abend,
Fussel1508
Padon ich komme mit den Schriftänderung nicht kla
 
Dogocanrio,
Ich denke du musst nicht zu jeden Thema Unsinn schreiben.
 
Bei mir ist kein Tag wie der andere...
Somit wären klare Zeiten nicht durchführbar.

Bisher kommen alle Hunde damit klar...

Für ganz "normale" Hunde ist das sicher am besten, weil sie dann keine Erwartungshaltung aufbauen und der Körper sich nicht auf bestimmte geregelte Abläufe einstellt.
 
Bei uns ist eine bestimmtes Maß an Tagesstruktur die Basis. Morgens stehe ich zuerst auf, lasse die Hunde raus und mache Kaffee. Dann bekommen die Hunde ihre Medizin b.z.w. nur etwas Leberwurst wenn der jeweilige Hund keine Medizin braucht.
Anschließend sitzen wir alle auf der Couch. Ich trinke meinen Kaffee, lese Nachrichten und wir warten bis mein Mann aufsteht.
Danach ist alles möglich. Unser Tagesablauf kann völlig unterschiedlich sein.

Struktur heißt für mich nicht den Tag zu strukturieren, obwohl das auch dazu gehört, sondern den Hunden eine Struktur für unser gemeinsames Leben zu geben.
Rituale, die immer gleich ablaufen. Korrekturen, die angebracht werden. Gemeinsame Tätigkeiten.

Ich kann meinen Tag ja mittlerweile frei planen und deshalb sind wir heute da und morgen da, oder die ganze Woche im heimischen Umfeld. Da ich ja mehrere Hunde halte, die als Gemeinschaft Sicherheit geben, kommt selbst ein zu Anfang unsicherer Hund, nach einer Eingewöhnungsphase, gut klar.
 
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