Eigentlich dafür. Warum sollen Menschen nicht selbst entscheiden, ob sie gehen möchten? Ich habe damals meine Schwiegermutter begleitet, Magenkrebs, inoperabel
Man kann sich nicht vorstellen, wie diese Frau verfallen ist, sich den Tod herbeigesehnt hat, ihrem Mann gesagt hat: Hol das Gewehr, erschieß' mich, mach dieser Hölle bitte ein Ende...
Es ist sicher immer abzuwägen, gerade bei Patienten, die in ihren Entscheidungen nicht mehr ganz sicher sind, generell aber sollte man den Menschen die Möglichkeit geben, wenigstens in Würde zu gehen und nicht mit Gewalt daran gehindert zu werden, damit sich irgendwelche teueren Apparaturen bezahlt machen. Das ist pietätlos und entmündigt den Kranken.
Andererseits ist aber auch Vorsicht geboten, gerade bei jüngeren Menschen, die zwar schwer krank und deshalb ohne Freude am Leben sind, viele Beispiele zeigen jedoch, daß sich das auch ändern kann. Und ob manche Entscheidungen von Angehörigen solcher Menschen, die das nicht mehr selbst bestimmen können, so selbstlos wären, sei auch noch dahingestellt. Ich wünschte mir zwar auch, z.B. meinen Eltern evtl. Qualen ersparen zu können, möchte diese Entscheidung aber eigentlich nie treffen müssen. Bei Patientenverfügungen bin ich bedingungslos dafür, daß die Ärzte sich daran halten, was der Kranke entschieden hat.
Nachdenkliche Grüsse, Flocke