Ich auch...
Ich habe mich auf der betreffenden Seite auch geäußert. Hoffentlich sachlich genug.
Meine Auffassung ist, dass die Autorin anhand des Artikels über den zu vermittelnden Boxer bestimmte Dinge anspricht, die Pete auch schon erwähnt hat, und die einem, der nicht bis über beide Ohren in Tierschutzarbeit steckt, gelegentlich schon etwas sauer aufstoßen oder zumindest seltsam vorkommen können.
Ich finde allerdings, sie hat dafür ein schlechtes Beispiel gewählt, und nicht genau genug gelesen. - das ist wahrscheinlich, was weiter oben mit "mangelndem Hintergrundwissen" gemeint war. Hätte sie recherchiert, oder hätte sie ein wenig Ahnung gehabt, oder auch nur gut gelesen, wäre ihr aufgefallen, dass es in dem Boxer-Artikel um einen
mit Hunden unverträglichen und darum maulkorbpflichtigen Hund ging.
Dieser Hund muss keine Gefahr für Menschen darstellen. (Meiner tut das auch nicht, oder nur sekundär.)
Und damit ist die ganze Assoziationskette, die bei der Autorin ablief, sowie ihr sarkastischer Spott über verblendete Tierschützer vermutlich unbegründet bzw. zielt auf die falschen.
Fazit für Journalisten: Zumindest wenn man nicht den Sack schlagen und den Esel meinen will, sollte man doch besser nochmal schauen, worüber man eigentlich schreibt. - Andererseits tut man das als Schreiber einer Glosse vermutlich absichtlich nicht.
Fazit für Tierschützer: Die Autorin ist reflexartig auf diese Anzeige angesprungen, weil sie etwas zu enthalten schien, dass Nicht-Tierschützern eventuell gegen den Strich geht. - Und sie stand damit nicht allein da.
Daraus folgt: Die Anzeige ist in der Tat auch so gehalten, dass man sie absolut missverstehen kann, oder eventuell sogar muss, wenn man Hunde als Bedrohung empfindet und Tierschützer für weltfremde Idealisten halten, die gar nichts von der Gefahr ahnen, in die sie sich begeben. (Und selbst schuld haben, wenn sie dann darin umkommen- aber bitte nicht noch ihre Nachbarn gefährden sollen.)
Oder auch dann, wenn man Hunde zwar mag, aber von Fachworten (Sozialisierung...) keine Ahnung hat.
So wie diese Autorin liest uU ein Durchschnittsleser eine Hundebeschreibung. - Und so interpretiert der Durchschnittsleser die Hundebeschreibung dann auch.
Vielleicht sollte man also mal überdenken, wie eine Anzeige für einen problematischen Hund verfasst sein muss, um informativ, nicht beschönigend, aber auch nicht reißerisch zu klingen - und das würde dann die Vermittlungschancen erhöhen?
Keine Ahnung, ob das überhaupt geht, und wie das aussehen müsste. War nur mal so ne Idee von mir.
Liebe Grüße,
Lektoratte