Um Hunde zu erziehen muss man nicht panisch auf die Recourenkontrolle achten. Es geht um die Persönlichkeit des Hundeführers.
Meine Hunde haben jederzeit:
-Futter zur freien Verfügung
-Freie Wahl des Aufenthaltsortes (Haus, Garten, (nachts auch die Nachbargrundstücke))
-freie Hand bei rudelinternen Reibereien
-100% Freilauf
-freie Hand bei ernsthaften Angriffen durch andere (da mische ich dann auch mit)
-freie Wahl des Liege-/Schlafplatzes (wenn ich diesen Platz beanspruche ist es allerdings meiner
Diese pauschale Aussage ist Quatsch. Wieviele Hunde beziehen ihre Recourcen von ihren Haltern und nehmen sie trotzdem nicht ernst? Das meinte ich als ich sagte daß mehr dazu gehört der "Chef" zu sein.Ich finde es gut, wenn Hunde genau wissen, dass alle Resourcen mir als Halter gehören, denn das macht mich in den Augen des Hundes stark und interessant.
Wo habe ich deinen Hund mit einem DSH oder ähnlichem verglichen?Ich habe keinen folgsamen DSH und auch keinen Mini Hund von 10 KG, wie das hier gerne von Dir dargestellt wird. Er ist ein ganz liebes Tier, mit einem ganz feinen und freundlichen Karakter, aber gleichzeitig auch einem ordentlichen Selbstbewusstsein und Dickschädel. Sabsi wird das bestätigen können, weil sie ihn mit ca. 10 Monaten kennen gelernt hat.
Ich muss meine Hunde auch so händeln das sie niemanden belästigen/gefährden, das geht aber allen so.Was Du nicht verstehts ist, dass ich meinen Hund so händeln muss, dass er in mein Leben bzw. in meine Welt passt. Meine Welt sieht so aus, dass er zu allen, auch fremden Menschen freundlich und respektvoll sein muss. Allein das, was Du sagst, dass Deine Hunde nicht von Deinen Bekannten zu händeln sind bzw. Du Deine Hunde nicht bekannten anvertrauen könntest, ist für mein Leben ein nicht durchführbarer Zustand.
Procten es geht letztlich um diese Aussage von dir:
Zitat:
Zitat von procten
Ich finde es gut, wenn Hunde genau wissen, dass alle Resourcen mir als Halter gehören, denn das macht mich in den Augen des Hundes stark und interessant.
Diese pauschale Aussage ist Quatsch. Wieviele Hunde beziehen ihre Recourcen von ihren Haltern und nehmen sie trotzdem nicht ernst? Das meinte ich als ich sagte daß mehr dazu gehört der "Chef" zu sein.
Ich muss meine Hunde auch so händeln das sie niemanden belästigen/gefährden, das geht aber allen so.
Das meine Hunde von anderen nicht/sehr schwierig zu händeln sind liegt
a) an ihrer Größe (siehe oben)
b) an ihrem (rassespezifischem!) Charakter
c) daran das sie die Führungsqualitäten von anderen nicht ohne weiteres anerkennen.
An allen diesen Punkten würde sich auch nichts ändern wenn ich strenge Recourcenkontolle betreiben würde.
Ich wäre echt froh, wenn ich mir darüber Gedanken müsste, ob mein Hund für sein Fressen was tun soll oder nicht. Hier ist es so, dass ich "bitte bitte" machen muss, damit mein Hund frisst
ich finde eure Diskussion wie immer sehr interessant und lese mit. Allerdings geht es der TE in ihrer Frage ja um Rituale, nicht direkt um Ressourcenkontrolle, deshalb jetzt ein Rückruck von mir:
Kann es nicht sein, dass zuviele Rituale immer am gleichen Ort und Zeit und Gelegenheit schlecht sind und die Veränderung immer einen zitternden Hund produziert??? Das der Hund nicht wild auf sein Futter war sondern extrem verunsichert, was Frauchen denn jetzt will?
Ich habe ähnliches Verhalten auf einem Hundeplatz beobachtet, wo ich mit Th-hunden kostenlos arbeiten durfte. Bei den UO Übungen wurde IMMER dieselbe Reihenfolge erarbeitet, mit dem Ergebnis, dass der Hund automatisch funktionierte. Wollte der Hufü an dieser Stelle ausnahmsweise mal was anderes wurden die Hunde hektisch, warfen sich ins gewohnte Platz, teilweie mit Jaulen, aufbellen etc...
Sind Rituale die so fest eingeübt werden nicht eher tieruntypisch? Schließlich frißt der Hund natürlicherweise nicht immer um dieselbe Zeit, tut am selben Platz dieselben Dinge?
Genauso mit dem "Platz". Wie oft wird betont, dass KEIN Befehl negativ besetzt sein darf, dass man dieselben Befehle die man auch zum Maßregeln benutzt auch mit anderen unbelasteten Situationen verknüpft. Wieviele Hunde hören nicht mehr auf "Hierher" weil sie immer gerufen werden wenn der Spaß aufhört, ..
Ich bin somit generell gegen zu eingefahrene Rituale. Da ich ja aus der Pädagogik komme nenne ich als Beispiel einen Autisten. Der braucht minutiös seine Rituale sonst reagiert er wie der von der TE beschriebene Hund, wimmernd, unsicher, unfähig die Situation zu lösen. Aber ein Autist ist behindert.
Bei Kindern geben Rituale z. B. vor dem Bettgehen sicher Ruhe und Sicherheit aber sie dürfen nie so festgefahren werden, dass z. B. kein anderer die Kinder ins Bett bringen darf, etc....Sonst schafft man sich selbst Probleme.
Kann es nicht sein, dass zuviele Rituale immer am gleichen Ort und Zeit und Gelegenheit schlecht sind und die Veränderung immer einen zitternden Hund produziert??? Das der Hund nicht wild auf sein Futter war sondern extrem verunsichert, was Frauchen denn jetzt will?
Witzig, dass Du das Thema erwähnst, weil ich in letzter Zeit auch genau darüber nachgedacht habe.
Aber hängt der Grad des Stresses nicht auch maßgeblich davon ab, welches Ziel vom Hund angestrebt wird bzw. erwartet wird? Und bedeutet die Erwartungshaltung des Hundes und der damit verbundene Stress nicht auch auf der anderen Seite, dass der Hund mir seine gesteigte Aufmerksamkeit widmet und man das je nach Situation auch wünscht?
Wenn ich z.B. meinem Hund das Zeichen und Kommando für Sitz gebe und er dafür gelobt wird und das auch erwartet, wird der Stress in der Regel nicht so hoch sein, wie wenn er ein Leckerchen von mir dafür erwartet.
Wenn ich dagegen einen Leinenaggressiven Hund habe, den ich jedes Mal mit dem konditionierten "Schau mal hier" oder "look at me" von dem entgegen kommenden Hund ablenken will, werde ich extra eine besonders tolle Belohnung dem Hund in Aussicht stellen, die ihn natürlich in dem Moment erregt, wenn ich das Zeichen gebe und an meinen Lippen kleben, aber das ist dann eventuell in dem Moment bzw. anfangs auch gewünscht.
ich bin beruhigt, meine bekommen ein " brav" und " Schön!!!" und ein streichelchen, nix leckerchen, die gibt es umsonst, wenn sie es am wenigsten erwarten, ( meistens wenn medikamenten drin versteckt sind)
@Andrea, ist ne alte Geschichte, habe ich hier auch drüber berichtet, zuerst bin ich super mit ihm klar gekommen, bis er begann mich herauszufordern, da ich Angst entwickelt habe habe ich nach langem inneren Kampf aufgehört mit ihm zu arbeiten, habe deswegen immernoch Frust, war aber ne vernünftige Entscheidung. Die Leute die ihn genommen haben wissen um das Problem und kommen super mit ihm klar, weil sie mit Vermeidung arbeiten. Alle Situationen werden vorausgesehen und kritische vermieden. Mit Leckerchen arbeiten sie natürlich garnicht / wir auch damals nicht, nur hat meine Hose oder Tasche manchmal nach Leckerchen gerochen....
Wir sind dankbar, unendlich dankbar, für Leute die sich mit Sachverstand solchen Hunden annehmen....