Man sollte vorher wissen, was genau passiert ist, bevor man vorverurteilt. In den Augen der Alten Dame bzw. nach Meinung der Presse ist es vielleicht so gewesen, dass die ältere Dame mit ihrem Pudel in der Gegend spazieren war, als plötzlich und unverhofft 5 Schäferhunde über ihren Pudel herfielen und ihn schwer verletzt haben und die anderen Halterinnen einfach weggingen, obwohl sie wussten, dass ihr Hund verletzt ist.
Es muss aber nicht so gewesen sein.
Es kann auch sein, wie es nunmal nicht selten vorkommt, dass eine ältere Dame mit kleinem Hund in der Gegend unterwegs ist, ihr kleiner Hund null hört und überall hinrennt, vielleicht sogar den anderen, größeren Hund anmacht, die Halterin des größeren Hundes die ältere Dame mehrfach auffordert, ihren Hund abzurufen bzw. zu kontrollieren, die ältere Dame der Meinung ist, dass ihr kleiner Hund ruhig frech sein darf und andere Hunde belästigen darf, weil er ja eh nichts macht, dabei aber ignoriert, dass die anderen Hunde dadurch bedrängt werden und etwas machen könnten, die Halterinnen der großen Hunde versuchen, der Situation aus dem Weg zu gehen etc. einer der größeren Hunde die Schnauze voll hat und den Pudel zurecht stutzt, der Pudel zu seinem Frauchen zurückläuft, die 5 Halterinnen genervt ihres Weges weitergehen, nachdem man sich gegenseitig beschimpft hat und sie nicht mitbekommen haben, dass etwas Ernsteres passiert ist, sondern sich sogar dachten, dass sie es gar nicht einsehen, wegen einer unbelehrbaren Oma mit Pudel, der ihre Hunde provoziert hat, weil die Oma keine Lust hatte, ihren Hund zu sich zu rufen, wegen einer geglaubten Lappalie auch noch Ärger für ihren eigenen Hund in Kauf nehmen zu müssen.
Dass die Halterinnen nicht sofort den Ernst der Lage erkannt haben, ist nicht so unwahrscheinlich, denn ein großer Hund benötig mit einwenig Pech nicht viel mehr, als einen Biss in die Flanke des kleinen Hundes, um ihm eine lebensgefährliche Verletzung zu verpassen und ein Loch im Bauch oder der Lunge hindert viele Hunde nicht daran, sich erst einmal nach außen hin unverletzt zu zeigen, besonders dann nicht, wenn sie unter Schock stehen.
Wie gesagt, kann es auch genauso gewesen sein, wie die Oma und die Presse es geschildert haben, wobei auch fraglich ist, ob die Presse alles genauso wieder gegeben hat, wie die Oma es geschildert hat.
Ich persönlich habe ganz einfach Probleme damit, die Geschichte so zu glauben, weil ich mir nur schwer vorstellen kann, dass 5 Frauen mit 5 Schäferhunden auf einer beliebten Hundewiese herumlaufen, obwohl ihre Hunde dazu neigen, andere Hunde einfach so anzufallen und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass 5 Frauen eine ältere Frau mit verletztem Hund einfach stehen lassen, nachdem ihre Hunde den Hund zusammengebissen haben bzw. Sie sich dieses Umstandes bewusst sind.
Haben die Frauen denn nichts zu der Oma gesagt und sind einfach wortlos gegangen? Hat die Oma ihnen nichts gesagt bzw. Hat sie die Frauen nicht angesprochen?
Es ist unstrittig, dass der Hund schwer verletzt wurde und die Verursacher nicht geholfen haben bzw. sich zu unrecht ohne Verantwortung zu übernehmen, gegangen sind. Es ist auch völlig egal, ob der Pudel zu den Hunden gegangen ist und diese bedrängt hat oder ob es doch anders war. Man muss immer Verantwortung übernehmen und auch sonst anderen Menschen und Tieren zur Hilfe kommen. Das steht außer Frage.
Ist es aber tatsächlich so, dass die Frauen bewusst einen Hund haben sterben lassen und der Frau nicht geholfen haben, obwohl sie die Not in dem Moment gesehen haben, so dass man im Nachhinein von herzlosen Frauen ohne Gewissen sprechen darf, deren böse Schäferhunde einen süßen Pudel zerfleischt haben? Ich mag das nicht so klar zu sagen, nachdem man nur die Aussage einer betroffenen Seite kennt bzw. die Zeitung mit Lust eine böse Schäferhundgeschichte erzählt.