Bin keine Expertin... Aber zwei Rüden habe ich, beide aus dem Süden, der eine am Anfang ängstlich, der andere am Anfang Angstbeisser.
Zum Zusammenleben kann ich sagen, daß es sehr gut funktioniert. Die beiden Jungs kuscheln in einem Körbchen, sind einander sehr zugetan, sind untereinander nicht futterneidisch. Stasky muss im Moment öfter gebadet werden wg. Hautproblemen und sobald ich ihn aus der Badewanne hebe, um ihn abzutrocknen, hilft Leo mit und leckt eifrig trocken. Auch während der Prozedur überwindet die Liebe tapfer die Furcht - er liegt die ganze Zeit mit uns im Badezimmer.
Es könnte natürlich sein, daß sich Molly irgendwann für Leckerchen und Spielzeug interessiert. Stasky war früher nicht so der Leckerchen-Fan, aber von mir nimmt er inzwischen gerne welche (bei anderen nicht so, man könnte ihn anfüttern und in einen Käfig sperren...
) und Leo spielte anfangs gar nicht mit Spielzeug. Aber jetzt, nach einem halben Jahr, findet er es toll mit mir zu spielen. Das erste Mal brachte er mir einen gefrorenen Handschuh... Klappt aber sehr gut, keine Eifersucht.
Ängstlichkeit - tja, ist auch relativ. Manche Hunde legen sie sehr schnell ab. Andere wiederum nicht. Stasky war sehr tief verunsichert und es dauerte lange, bis er überzeugt war, daß auch fremde Menschen nicht zwangsläufig vom Satan besessen waren. Leo war anfangs scheu, schüchtern und ängstlich. Das legte sich aber recht flott und der Herr ist recht selbstbewusst mit seinem starken "grossen" Bruder und einem Frauchen, daß ihn beschützt.
Mein Mann spielt im Leben unserer Hunde immer nur die zweite Rolle. Das ist so und damit kann er leben. Aber damit muss der Partner eben leben können, anders bringt es nichts. Mit Stasky und Leo geht es ganz gut. Bei unserem alten Hund war es ein Kleinkrieg. Sie haben sich miteinander arrangiert, schlimm wurde es nur so im Alter von 17,5 - 18,5 Jahren. Da wurde der Herr (Hund) schon etwas senil und zwickte "diesen Typen, den wir bei uns wohnen lassen" schon mal. War allerdings keine Ängstlichkeit...
Andererseits war die Hündin meiner Eltern, als sie zu ihnen zog, sehr ängstlich Männern gegenüber. Nach kurzer Zeit ist sie zu einem Männerhund geworden und mein Vater ist ihr absoluter Lieblingsmensch. Kann man gar nicht so sagen, daß, wenn Hunde einmal bestimmte Kriterien ablehnen, es immer so sein wird.
Lernt Molly richtig kennen. Ich bin sicher, Ihr seid goldrichtig für sie. Gib auch Deinem Freund die Chance, sich mit ihr zu beschäftigen, aber überfordert sie dabei nicht. Erzwingt nichts, dann wird sie von selbst zu ihm kommen, denke ich. Vielleicht kann er sie ja aus der Hand füttern usw.
Eine selbstbewusste, soziale Zweithündin ist auf jeden Fall von Vorteil.