Ja, genau das ist der Punkt: Wir sind in einem öffentlichen Forum.
Aber ein Teil der Leute sollte hier nach dem Dafürhalten einiger anderer nicht posten, weil sie die Lage nicht beurteilen kann.
Dann dürfte man aber in
gar keinem Fall mehr posten, wenn man die Betroffenen nicht persönlich kennt. Egal wie zutreffend oder nicht die eigene Einschätzung der Lage nun gerät oder nicht.
Natalie, entschuldige bitte, dass das hier gerade zu einer Grundsatzdiskussion ausartet - ich werde versuchen, es kurz zu halten. (Versprochen).
Ich finde: Wenn ein Sachverhalt - ob es nun um Leben und Tod geht oder um etwas anderes, weniger emotional belastendes -öffentlich diskutiert wird - muss man einfach damit rechnen, dass dabei auch (ohne jede böse Absicht der Verusacher) Meinungen geäußert werden, die einem nicht gefallen, die am Thema vielleicht sogar völlig vorbeigehen und die einem aus diesem oder jenem Grund nicht weiterhelfen.
Gamenes' einmaliges: "Bei mir wäre der Hund schon weg" (sinngemäß) aus meinem "Hund vs. Kind"-Fred wäre zB so ein Fall.
Er ist nicht ich und bei mir ist der Hund noch nicht weg -so what? - Weiter im Text.
Ich finde es unangemessen und nicht richtig, solchen Leuten grundsätzlich einen Maulkorb verpassen zu wollen (oder Handfesseln, meinetwegen.
).
Du hast in einer ersten Antwort auf einen meiner Beiträge geschrieben: "Ich hätte solche Beiträge allerdings ignoriert." - Genau
darauf wollte ich hinaus.
Für mich wäre das sinnvoller, als einfach mal von aller Welt zu erwarten, dass sie sich bitte nur in meinem Sinne (oder im Sinne der TE) äußert. Es kann sich gern grundsätzlich jeder äußern (so hat Natalie das im Grunde ja auch selbst geschrieben), man muss sich den "Schuh" aber nicht anziehen.
Ausnahme:
Was hier
gelöscht wurde, habe ich nur am Rande und zufällig anderswo andeutungsweise mitbekommen, und ich muss sagen - wenn sich das so darstellt, wie es mir gerade erscheint, finde ich das von den Betreffenden unter aller S.au.
Wenn sich jemand - wie Bürste zB - unangenehm für Natalie äußert, weil er glaubt, dass
etwas anderes besser für Shiwa ist - so ist das eine ganz andere Ausgangslage, als wenn sich jemand unangenehm für Natalie äußert und ihre Entscheidungen infrage stellt, weil er
Natalie nicht leiden kann.
Ein Schlag ins Gesicht dient nur dazu, jemanden anderen zurückzuwerfen und fertigzumachen. Ein Schlag auf den Rücken (oder - des Tonfalls wegen in diesem Fall wohl eher ein Tritt in den Hintern) dient aber unter Umständen dazu, das Opfer wachzurütteln und mit Vehemenz in die vom Ausführenden vermutete richtige Richtung zu bewegen.
Allerdings können beide je nach Dosierung fatale Folgen haben, und es könnte ja auch sein, dass der Tritt völlig überflüssig ist und in die falsche Richtung gezielt ist -
darüber kann man dann sicherlich diskutieren.
Man sollte aber nicht das eine mit dem anderen gleichsetzen und beides als "Bashing" und "Fertigmachen" abstempeln. Das finde ich nun wieder
falsch.
Ich möchte noch etwas dazu schreiben, dass du gesagt hast, Bürste hätte seine Analyse Natalie wenn überhaupt, dann per PN mitteilen sollen.
Auch das halte ich - gerade angesichts der Tatsache, dass die beiden sich nicht persönlich kennen - für
falsch.
Ich denke nicht, dass Bürste Recht hatte (dazu unten mehr), aber ich gehe davon aus, dass er
meinte, es sei notwendig,
Natalie in Shiwas Sinne zum Umdenken zu bewegen und ihr dafür diese Dinge zu sagen.
Unter diesen Umständen ist es deutlich sinnvoller (und auch rücksichtsvoller), das
öffentlich zu tun.
Anderenfalls ist nämlich Natalie
allein mit dieser Einschätzung ihrer selbst und kann sie nicht einmal öffentlich diskutieren, da PNs nicht öffentlich gemacht werden sollen. Sie könnte sie mit Bürste diskutieren, aber das ist an sich ja müßig. Es könnte ihr niemand spontan sagen: "Natalie, ich kenn dich, ich hab Shiwa gestern noch gesehen, mach dir keine Sorgen, Bürste liegt hier völlig neben der Spur."
(Oder auch, wenn es denn der Fall
wäre, dass er richtig läge: "Natalie, der Tonfall war zwar völlig daneben, aber denk doch mal drüber nach, ob nicht...")
Naja, so sehe ich das. Aber auch darüber kann man sicher diskutieren.
Zur konkreten Beurteilung der Sachlage dieses einen Falles möchte ich zu Protokoll geben, dass ich den Überblick über den medizinischen Sachverhalt schon vor mindestens 100 Seiten verloren habe. Ich bin ja letztlich nur ein Hobby-Blutbild-Auswerter. Natalies emotionaler Tour de Force bin ich nicht gefolgt, weil ich - kurz gesagt - hier genügend eigene Probleme habe. (Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, im Sinne von "meine Probleme sind schlimmer als ihre" - das sind sie nicht, aber sie halten mich ausreichend beschäftigt. Und von der Lösung von Natalies Problemen oder dem Leiden an denselben krieg ich mein Leben nicht auf die Reihe.)
Das einzige, was ich schon nach recht kurzer Zeit sehr deutlich im Gefühl hatte, war, dass Shiwa dort in RE nicht gut aufgehoben ist.
Meiner Ansicht nach geht es Shiwa auch darum immer noch so schlecht,
weil sie dort nicht richtig behandelt wurde. Nicht, weil sie ganz schlimm krank ist (das war ja bis gestern immer noch völlig unklar), sondern weil einfach n
ichts Sinnvolles dort getan worden ist um ihr zu helfen.
Der Umkehrschluss: "Die Tierärzte können ihr nicht helfen,
also ist sie schlimm krank,
also weigert sich Natalie, die Wahrheit zu sehen", ist hier nicht richtig, denn
schon die erste Annahme ist falsch.
Diese TÄs konnten Shiwa nicht helfen, weil sie keinen Plan hatten, wie sie rauskriegen sollten, was ihr überhaupt fehlt.
Natalie war im Grunde dort völlig allein gelassen und die haben mal drauflosprobiert.
Ich hab ihr daraufhin ans Herz gelegt, die Klinik zu wechseln (und war ja auch lange nicht die einzige).
Nach meinem Gefühl war das das einzige produktive, das hier überhaupt beitragen konnte.
Sie hat ja in Ahlen immerhin angerufen, dann aber sofort die Flinte ins Korn geworfen, und sich auf deren telefonisches Urteil verlassen. Das ja auf der Diagnose aus RE basierte. Wenn die aber falsch war (was die ohne den Hund gesehen zu haben, nicht wissen konnten), war auch die Behandlung falsch.
Ich habe nichts mehr dazu gesagt, weil ich - das muss ich zu meiner Schande gestehen - das nicht ausreichend diplomatisch hätte tun können.
Ich habe mir dann sehr "erwachsen" gedacht: Naja, mehr als sagen kann man das nicht, den Rest muss sie allein entscheiden.
Unter anderem auch, weil ich keine weitere heftige emotionale Abwehrreaktion und keinen ellenlangen Post von Natalie darüber provozieren wollte, warum diese Entscheidung gerade die einzig richtige wäre. (Emotionaler Ausnahmezustand halt).
Nun frag ich mich schon, ob das richtig war. Oder ob andererseits irgendetwas, das ich gesagt oder getan hätte, Natalie dazu gebracht hätte, die Klinik
früher zu wechseln (was sicher besser gewesen wäre).
Fakt ist aber,
ich war zu
feige, es zu versuchen, weil ich sie dafür hätte u.U. auch persönlich angreifen müssen. Das wollte ich angesichts der Umstände nicht, aber im Grunde könnte man das auch falsche Rücksichtnahme nennen. Denn Natalie habe ich damit geholfen, Shiwa aber nicht.
Ich hoffe sehr, dass die beiden jetzt auf dem richtige Weg sind und es aufwärts geht.
Zitat: Wenn ich in dieser Situation jetzt aufgeben würde, würde immer das Gefühl zurückbleiben, der Hund wäre gestorben, weil ich den falschen Tierärzten vertraut und zu lange gewartet habe. Da würde ich wenigstens noch versuchen wollen, die "richtige" Therapie anzuleiern. Das ist aber eine Bauchentscheidung. Und die hat wenig damit zu tun, was wirklich für den Hund das Beste ist.
(
Wie gesagt, das kann ich nicht beurteilen. Noeps' Urteil vertraue ich aber schon!)
Pommel schrieb:
Nicht zuletzt in dem Zusammenhang mit dem letzten Satz der vorhergehenden Absatzes impliziert es für mich aber schon sehr deutlich, dass Du da auf Natalies Einschätzung der Lage nichts gibst.
Mag aber an meinem anderen Textverständnis liegen oder das Du es anders gemeint hast und Teile Deines Gedankenhintergrundes nicht geschrieben hast.
Nein. Ich wollte damit sagen, dass
ich in diesem Fall aus dem Bauch entscheiden würde, und dass ich weiß, dass es (in
meinem Fall) wenig damit zu tun hätte, was für den Hund das beste wäre.
Ich wollte als zweites sagen, dass ich mir persönlich es auch daher
nicht zutraue, zu beurteilen, wie es Shiwa geht. Nachdem ich größere Teile hier im Fred gelesen habe. Da ging es aber unter anderem um den
medizinischen Status.
Es gab hier jede Menge Blutbilder, aber - die hätten für mich jetzt auch ägyptisch sein können.
Es gab Natalie, die ich nicht kenne, die aber sehr an ihrem Hund hängt und sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befindet - deren Äußerungen fand ich sehr schwer objektiv zu lesen und zu deuten. (Was aber auch daran liegt, dass ich wen kenne, bei dem es in gewisser Weise so ist wie von manchen Kritikern hier befürchtet. Das also durchaus für vorstellbar halte.).
Und es gab Noeps, mit langjähriger klinischer Erfahrung und Ahnung von den Laborwerten, die
aus beiden zusammen (Werte und Hund) den Schluss gezogen hatte: Dem Hund geht es relativ gut, der ist kein Todeskandidat, man sollte weitersuchen.
In diesem Licht fand ich dann auch Natalies Aussagen wieder besser zu interpretieren, wenn du verstehst, was ich meine.
Ich muss ja irgendwie zu einer Bewertung des Ganzen kommen. Meinem
eigenen Urteil vertraue ich da nicht, da ich Shiwa ja nicht kenne, auch Natalie nicht kenne, und die Werte nicht mehr verstanden habe.
Gabi würde ich in Bezug auf ein Blutbild aber jederzeit vertrauen, und Noeps wie gesagt auch. Noeps auch im Hinblick auf den Hund, während verzweifelte Tierhalter ja schon manchmal zur Betriebsblindheit neigen können (was ich für sich genommen nicht zu beurteilen wagte)...
Nach Noeps Urteil konnte ich also ganz sicher eine Aussage treffen.
Das heißt aber doch nicht, dass ich auf Natalies Aussage "nichts gebe"...
Ich fand sie (auch vor meinem persönlichen Erfahrungshintergrund) nur nicht
ganz eindeutig.