Nach Gehirn-OP Krampfanfälle!

- sie kann sich kaum auf den Beinen halten
- nachts wandert sie von einem Platz auf den anderen - also ist sie sehr unruhig
- sie mag nicht mehr spazieren gehen. Heute morgen haben wir die normale Runde gedreht und dann kam sie hechelnd nach Hause. Der Gang wird schneller, wenn wir kurz vor unserm Haus sind, weil sie weiß, dass es gleich Futter gibt
- sie hat den ganzen Tag Hunger, Hunger, Hunger, obwohl sie die doppelte Ration bekommt. Für mich ist es Tierquälerei, wenn der Hund Hunger leiden muss. Das Hungergefühl ist die Nebenwirkung von den Tabletten, die sie nehmen muss.
- sie ist benommen - sie bekommt ja eine volle Dröhnung. Die Menge habe ich schon mitgeteilt.
- alle 10 Tage hat sie Krampfanfälle, mal einen, mal mehrere-
- Durst, Durst und nochmals Durst

Liebe Irene,

all das war bei Dackeline absolut gleich und alles sind Nebenwirkungen der Medikamente.

Am meisten hat es mir das Herz zerrissen, sie in ihrer Unruhe zu sehen.
Dackeline hat immer wieder dieselbe Runde im Wohnzimmer gedreht und es gab keine Möglichkeit, ihr zur Ruhe zu verhelfen.
Sie liess sich zwar kurz stoppen, aber weder Ansprache noch Streicheln kamen bei ihr an.
Dann ist sie einfach weiter marschiert.

Wir haben sie auf unsere Spaziergänge mitgenommen, wenn sie wollte.
Sie ist dann hinter uns her geschlurft und ich konnte sie oft nur durch Leckerli motivieren, mit uns weiter zu gehen.
Sie, die immer eine begeisterte Mauselochinspiziererin war, hat kaum noch geschnüffelt.
Auf dem Rückweg war sie dann, wie Du es auch beschreibst, sehr hurtig

Sie hat ihr Dibro nur abends bekommen, morgens und abends zusätzlich Luminal.
Gegen Abend wurde sie immer etwas wacher und sicherer, aber schon 2 Stunden später mussten wir ihr die nächste Dibro geben.
Und die Reaktion darauf war immer dramatisch:
Eine halbe Stunde nach der Gabe schlugen die Nebenwirkungen zu und sie fiel sogar vor dem Wassernapf um, weil sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

Manchmal wirkte sie so verwirrt, dass es den Eindruck machte, sie wüsste nicht recht, wo sie ist

Das Dibro ist auch insofern schwierig, weil es 6 Wochen bis 2 Monate braucht, um einen konstanten Serumspiegel im Blut zu erreichen.
Bis dahin ist die anfallsverhindernde Wirkung noch nicht voll da.

Ich weiss, wie schwer es ist, in dieser Situation die Entscheidung zu treffen, sie gehen zu lassen.
Es ist ja immer noch ein bisschen die Hoffnung da:
Vielleicht gewöhnt sie sich doch noch an das Dibro.
Aber gleichzeitig ist da der Tumor, der weiter wächst.

Bei uns war es mein Partner, der es klar ausgesprochen hat, dass wir Dackeline keinen Gefallen tun.
Er war zwei Tage auf Dienstreise und als er zurückkam, sah er sie nur traurig an.
Ich selbst war so ausgepowert und auf Autopilot geschaltet, dass ich es nicht hätte ansprechen können.
Die Pflege der letzten Wochen war sehr anstrengend, ich habe nachts bei Dackeline "geschlafen".
Sie hatte ihre Stubenreinheit fast komplett verloren.
Ich war ständig um sie herum, aus Angst vor einem Anfall.
Und ich hätte alles getan, um ihr zu helfen, aber da gab es nichts mehr, was ich hätte für sie tun können.

Ich bin sicher, Deine Entscheidung ist im Sinne von Lady.
Wir denken an Euch.
 
  • 5. Mai 2024
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Guten morgen,

nachdem ich für Freitag den Termin bei meiner Tierärztin gemacht habe, werde ich ihn heute absagen.

Wie ich gestern nach Hause kam, sagte mir der Blick meiner Lady
"Eh, ich will noch nicht zu Ben (war ihr Kumpel, der wegen Lymphdrüsenkrebs eingeschläfert wurde). Auch wenn ich zurzeit etwas wackelig auf den Beinen und hungrig bin, das legt sich. Lass uns Gassi gehen und dann will ich was zu Fressen, aber Hurti! Mein Körper braucht noch etwas Zeit, um sich an die Tabletten zu gewöhnen".

Fakt ist, ich habe gestern eine Expertin in Sachen Epilepsie angeschrieben und sie hat tatsächlich geantwortet und bat mich, mit ihr heute zu telefonieren. Es ist Frau Prof. Dr. Dorothea Schwartz-Prosche, die seit Ende der 70er Jahre auf Epilepsie der Hunde spezialisiert ist. Sie hat auch zu diesem Thema verschiedene Bücher geschrieben.

Da in den Augen meiner Hündin trotz der Chemie-Keulen noch pure Lebensfreude zu sehen ist, geben wir uns noch Zeit.

Ich werde von dem Gespräch berichten.
 
Es ist natürlich deine Entscheidung, aber was du schreibst klingt für mich nicht nach einem Hund, der noch groß Lebensqualität hat.

Ich hoffe, die Expertin kann euch noch helfen, aber bitte dann nicht zu dem Preis, das euer Hund sich auch weiterhin nicht auf den Beinen halten kann, nicht spazieren gehen mag, so unruhig ist etc.

Das Problem ist ja, dass sich die Ursache nicht beseitigen lässt...:(
Aber es ist natürlich eure Entscheidung, ihr seht den Hund live, ich habe nur deine Beschreibung gelesen!
 
Da hast du recht, die Lebensqualität ist zurzeit nicht besonders.
Das liegt aber an den Nebenwirkungen der Tabletten. Da wir aber erst vor 10 Tagen das Dibro Be mono zusätzlich geben, muss sich der Körper erst daran gewöhnen. Lt. Aussagen der Expertin verschwinden die Hinterhandschwäche und Heißhungergefühl nach ca. 2 Monaten. Sie schreibt auch in ihren Veröffentlichungen, dass man nicht zu früh das Handtuch werfen sollte.
Das der Tumor wächst ist auch eine Tatsache. Aber wie wissen nicht wie schnell. Der Tumor, der entfernt wurde hat 5 Jahre gebraucht. In 2007 wurde bei Lady eine MRT-Untersuchung gemacht, weil sie schon damals einen gutartigen Tumor im Gehörgang hatte und da war im Gehirn nichts zu sehen. Das heißt für mich, dass er erst danach gewachsen ist.

Unser Ziel ist es, sie anfallsfrei zu bekommen. Wir haben uns als Zeitfenster 2 Monate gesetzt. Bis dahin sollte es sich rausstellen, ob die Tabletten greifen oder nicht.

Und gestern war es auf jeden Fall viel besser wie die Tage zuvor. Heute morgen war es auch ok für sie und uns.
Der Zustand ist zwar nicht optimal, aber auch wiederum nicht so, dass sie morgen eingeschläfert werden muss.

Sorry, dass ich einmal so und einmal so entscheide. Aber ich weiß auch nicht so richtig, was gut oder nicht gut ist. Aber der Blick gestern von Lady sagte mir, noch nicht!!!
 
Da musst du dich doch nicht entschuldigen!

Es ist dein Hund!
Du siehst in jeden Tag!
Es ist ganz allein deine Entscheidung:)
 
Irene, ich finde es gut, dass Du den Termin abgesagt hast.
Solange Du Dir noch nicht sicher bist und Du auch von Lady nicht das "Okay" bekommst, ist das doch völlig in Ordnung.

Wir waren mit Dackeline auch vorher öfter an dem Punkt, wo das Gehenlassen sehr nah war, wir uns dann aber wieder dagegen entschieden haben.
Dackeline hat uns sehr klar gezeigt, wann der richtige Zeitpunkt war.

Ich würde mich freuen, wenn Du vom Telefonat berichtest :hallo:
 
Hallo Britt,

habe gerade mit Frau Prof. Dr. Schwartz-Porsche ausführlich gesprochen. Sie hat uns geraten, zunächst die abendliche Gabe von Dibro Be mono für die nächsten 8 bis 10 Tage wegzulassen und dann wieder zu erhöhen.

Damit Lady nicht so einen Heißhunger hat, hat sie empfohlen, täglich 1 Eßlöffel Weizenkleie beizumischen und statt Wasser Pfefferminz- oder Camillentee zu geben. Auch geraspelte rohe Möhren können wir unter das Futter imischen.

Ganz wichtig ist, dass wir immer das gleiche Futter geben, also keine Experimente. Dies ist wichtig bei der Eingabe von Dibro Be mono.

Sie meinte, dass die Nebenwirkungen vielmehr die Hinterhandschwäche nachlassen werden, so dass Lady in ca. 2 Monaten wieder "normal" laufen kann.

Ob wir Lady ganz anfallsfrei bekommen, kann sie nicht sagen. Aber mit kleinen Anfällen kann man leben.

Wir versuchen es! Heute Abend habe ich schon die 1 Tablette weggelassen und wir schauen morgen früh!

Werde berichten!
 
Läuft es besser ohne das Dibro?

Daumendrückende Grüsse :hallo:
 
Ja, besser. Sie ist nicht mehr so wackelig auf den Beinen. Sie geht zwar langsam, aber die Hasen sind wieder interessant. Toi, toi, toi, seit dem 17. Juni keinen Anfall mehr gehabt! Wünsche dir und allen Mitlesern ein sonniges Wochenende! Liebe Grüße Irene
 
Hallo, vorgestern waren wir mit Lady bei unseren Tierärztin zur Untersuchung und Blutkontrolle. Der Allgemeinzustand ist soweit in Ordnung, das Blutbild auch super bis auf die Schilddrüsenwerte. Meine Tierärztin wird Kontakt mit der Expertin für Epilepsie aufnehmen, um zu klären, woher die plötzliche Schilddrüsenunterfunktion kommt. Obwohl Lady viel Hunger hat und viel frißt, hat sie 1,5 kg abgenommen. Meine Tierärztin sagte, dass man zwar viel Hunger hat, wenn man LUMINAL nimmt, aber dass Lady so verfressen ist, hängt sehr wahrscheinlich mit der Schildrüsenunterfunktion zusammen. Wir werden weiter behandeln, damit die Lebensqualität sich auf Dauer verbessert. Heute Mittag bin ich nach Hause gefahren und sie hat wieder die Küche nach Fressen abgesucht und leider unsere Senso-Kaffeemaschine von der Arbeitsplatte geholt. Ich habe nicht geschimpft, sondern ihr 1/2 Dose Futter gegeben, damit die Maus keinen Hunger leidet.
Werde mich wieder melden. Vielleicht hat der eine oder andere Erfahrungen mit Schilddrüsenunterfunktion?
 
Hallo, die Schildrüsenunterfunktion ist die Nebenwirkung von Luminal und muss mit Tabletten nicht behandelt werden.
Lady geht es soweit gut, sie hat seit dem 17.06.12 keinen Krampfanfall mehr gehabt und wir hoffen, dass es dabei bleibt.
Eine sonnige Woche wünschen wir allen Zwei- und Vierbeinern!
 
Ich hab Eure Geschichte erst jetzt gelesen.

Bezüglich SDU - ich hab bei meinem Großen hier mit Lymphomyosot sehr gute Erfolge erzielen können. Sind homöopatische Tropfen, die u.a. Levothyroxinum enthalten.
Gehört natürlich bei Eurer Krankengeschichte abgeklärt, ob sie nicht irgendwie kontraindiziert sind.

Ich drück Euch gaaaaanz fest alle Daumen und Pfoten, dass ihr noch eine schöne, lange gemeinsame Zeit habt.
 
Vielen Dank. Lady geht es gut, es ist wieder eine Woche ohne Krampfanfälle vergangen. Wir sind happy - hoffentlich bleibt es so. Also seit dem 17. Juni anfallsfrei! :);)
 
Leider haben wir uns zu früh gefreut. :sauer:

Wir haben gestern unsere Lady auf die große Reise zu unserem im letzten Jahr an Lymphdrüsenkrebs verstorbenen Ben geschickt!

Nachdem Lady 5 Wochen keine Anfälle hatte, ging es mit ihr sehr schnell bergab.

Die Entscheidung, sie gehen zu lassen, fiel mit dem letzten Krampfanfall vorletzte Nacht!

Die Anfälle häuften sich und die Lebensfreude konnten wir bei ihr nicht mehr entdecken. Sie ist nicht mehr aufgestanden, wenn wir von der Arbeit kamen. Früher hat sie uns sehr stürmisch begrüßt und freute sich wie ein Schneekönig.
Da sie eine sehr hohe Dosis von Luminal und Dibro be mono und noch andere Tabletten alle 12 Stunden nehmen musste, war unserer Meinung nach die Lebensqualität gleich NULL.
Sie schlief sehr viel, wachte zwischen durch auf und war sehr unruhig, hechelte ständig. Sie hatte permanent riesen Hunger - trotz doppelter Ration war sie nur auf der Futtersuche. Sie hatte im letzten Monat 4 kg zugenommen. Wir wollten sie auch nicht hungern lassen. Haben uns gedacht - sie soll lieber kurz und gut leben, als lange und schlecht und dazu noch hunrig. Hinzu kam, dass sie aufgrund der Tabletten-Dröhnung kaum laufen konnte und wollte. Für uns und auch für Lady war so ein Leben nicht mehr hundewürdig. Sie hat es nicht verdient, so zu leben, da sie eine sehr aktive und lebensfrohe Hündin war. Fakt ist, es gab aufgrund des wachsenden Tumors keine Hoffnung auf nur eine klitzekleine Besserung. Es konnte nur noch schlimmer kommen.
Wir hatten ja schon vor 2 Monaten einen Termin gehabt, den aber wieder abgesagt. Aber ich habe hier sehr aufmerksam die Beiträge von Betroffenen gelesen, die gesagt haben "wir haben zu lange gewartet". Lady hatte bei uns ein wunderschönes und abwechslungsreiches Leben. Sie war unser Mittelpunkt, wurde überall mit einbezogen. Wir haben quasi das Leben nach den Befürfnissen der Hunde ausgerichtet. Bei jeder Urlaubsreise waren die Hunde dabei.
Wir vermissen sie sehr!
Müssen uns jetzt um unseren kleinen Mischling "Benji" kümmern. Er ist die letzte Zeit ein wenig auf der Strecke geblieben.
 
Es tut mir sehr leid :(, aber ich denke es war die absolut richtige Entscheidung.
 
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