Mal wieder Frage an die Katzenexperten

Eine Arbeitskollegin hat sich aus dem Tierheim eine Katze geholt. Beim ersten Besuch wurde ihr über die Katze gesagt, dass sie noch weiter eine Behandlung wegen der Augen brauchen würde, bei Abholung hieß es, dass die Katze etwas am Mäulchen hätte und evtl. deswegen noch behandelt werden müsste.

Die Kollegin hat dann festgestellt, dass die Mieze nur wenig frass und ist mit ihr zum TA, weil sie wohl auch blutigen Speichel hatte. Da hieß es dann: Verdacht auf Katzenaids. Sie bekam Tabletten (Antibiotika), die die Miez nicht nehmen wollte. Wieder TA, weil keine Besserung. Es wurde auf Katzenaids negativ getestet und noch ein anderer TA aufgesucht der gab anderes Antibiotikum. Keine Besserung.

Der 2. TA meinte wohl, dass evtl. die Zähne alle gezogen werden sollten aber ob das hilft weiß er auch nicht.

Hat einer der Experten noch eine Idee, was das sein könnte? Beim Mäulchen aufmachen blutet sie wohl und im Mund ist alles entzündet, einschl. Hals. Ich hab von Katzen so gar keine Ahnung und hoffe jetzt, dass jemand noch irgendeinen Erfahrungswert hat.

Da solltest du dich an einen sehr guten TA wenden. Mit dem Maul und entzündeten Rachen... Kann es Schnupfen sein.
Zahnfleischbluten kann aber auch ne Mangelerscheinung sein.

Kann sich denn so eine Behandlung über Wochen hinziehen?

kitty-kyf schrieb:

Da solltest du dich an einen sehr guten TA wenden. Mit dem Maul und entzündeten Rachen... Kann es Schnupfen sein.
Zahnfleischbluten kann aber auch ne Mangelerscheinung sein.

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Ist ja nicht meine. Ich gebe die Tipps morgen gleich weiter. Ich weiß auch nicht, welcher Tierarzt sich hier besonders mit Katzen auskennt

Ich würde sagen ne gute Tierklinik hat jemanden der sich mit Katzen gut auskennt.
So ne Schnupfenbehandlung kann sich über mehrere Wochen hinziehen.
Die Katze meiner Cousine hat Wochen mit dem Tod gerungen. Jeden Tag musste sie an den Tropf weil sie garnicht gefressen hat.

Das meiste sollte man über den Allgemeinzustand erfahren.
Frisst sie?
Geht es ihr sonst gut?
Hat sie Fieber?
Hat sie Verdauungprobleme?

Wenn er ihr so sehr gut geht und sie isst und ist auch aktiv, dann hängt es ja wohl mit den Zähnen zusammen. Also entweder schlechtes Zahnfleisch oder schlechte Zähne.

Wenn sie aber deutlich leidet (manche Katzen zeigen das nicht) und der Rachen wirklich wund ist, dann deutet das auf einen Infekt hin, der Mundhöhle und Rachen reitzt...

kitty-kyf schrieb:

Das meiste sollte man über den Allgemeinzustand erfahren.
Frisst sie?
Wohl nicht so gut.

Geht es ihr sonst gut?
Das ist so ein bisschen tagesformabhängig. Als sie das erste Medikament noch genommen hat, wurde es wohl auch besser. Aber nun nimmt sie die Tabletten nicht mehr .

Hat sie Fieber?
Lt. Aussage des Frauchens nicht.

Hat sie Verdauungprobleme?
Auch nicht, außer, dass sie öfter nicht die Katzentoilette benutzt, sondern auf die Teppiche oder auch schon mal ins Bett macht.

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Sie ist ja auch noch nicht sehr lange dort, erst seit 5 oder 6 Wochen. Ansonsten freut sie sich, wenn ihr Frauchen von der Arbeit kommt und hat auch gespielt. Aber im Moment scheint es ihr echt schlechter zu gehen. Frauchen macht sich jedenfalls die größten Sorgen

Wie alt ist die Katze denn?

Ich kenne das von Katzen-Senioren und FIV-Katzen bei Bekannten: Entzündetes Zahnfleisch - Zahnsanierung + Extraktion einiger Zähne - einige Wochen/Monate Ruhe - dann wieder entzündetes Zahnfleisch - schließlich werden sämtliche Zähne gezogen.

Danach ist dann meistens Ruhe. Meistens... Eine Bekannte hat gerade eine Katzen-Omma, der schon sämtliche Zähne gezogen wurden. Die Zahnfleischentzündung hat sich davon nicht beeindrucken lassen. Eine ganze Zeit funktionierte die Behandlung mit Cortison sehr gut. Mittlerweile hilft auch das nicht mehr so richtig. Diese Katze ist ebenfalls definitiv FIV-negativ, aber eben alt.

Übrigens ist es bemerkenswert, dass ein TA von sich aus darüber nachdenkt, sämtliche Zähne zu ziehen. Normalerweise wollen sie (verständlicherweise) so viele Zähne wie möglich erhalten. Meine beiden Bekannten hatten da einige Auseinandersetzungen mit ihren TÄ - und die ersten Katzen, die es erwischt hat, die eine oder andere überflüssige OP - bis die TÄ eingesehen haben, dass es Fälle gibt, bei denen es keine Alternative zur Zahnlosigkeit gibt.

Was die Gabe von Antibiotika betrifft: Bei zutraulichen, verschmusten Katzen ist die subkutane Injektion - von Frauchen durchgeführt - eine echte Alternative. Das ist wirklich leicht zu lernen, man kann wenig verkehrt machen, und sobald man ein bißchen Routine hat, merkt die Katze es nicht einmal. Außerdem vergrößert es die Bandbreite der möglichen Antibiotika. Baytril bspw. ist dermaßen bitter, dass die Katzen es ausspeicheln, wenn man versucht, es aufgelöst in das Mäulchen zu spritzen.

Mal ne blöde Frage zum Schluß: Frauchen ist berufstätig. Es scheint keine zweite Katze zu geben (oder doch?). Hat die Katze Freigang? Ich persönlich kenne kein TH, das eine Einzelkatze in reine Wohnungshaltung vermittelt. Erst recht nicht, wenn die Halter berufstätig sind.

Viele Grüße
Petra

Ich kann Petra nur zustimmen!
Das subkutane Spritzen ist einfach und man muß die Katze nicht mit irgendwelchen Tablettenschluckaktionen quälen.

Ich würde mir an Stelle der Katzenbesitzer (ggf. übers Internet - Katzenforen) nach einem guten Zahn-TA in meiner Gegend erkundigen und den schnell aufsuchen.

Katzen können durchaus gut ohne Zähne leben, zumindest besser als mit diesen massiven und schmerzhaften Entzündungen .

Gute Besserung für die Miez und ihren neuen Leuten noch gutes Durchhaltevermögen!

meine fast 17-jährige, behinderte katzenomma lebt nun schon seit ca. 8 jahren ohne zähne... sie hat lediglich noch die 2 vorderen oberen reisszähne und sie kommt ganz prima zahnlos zurecht!

ich hatte vorher auch dauernd theater mit zahnfleischentzündungen, zahnsanierung etc... irgendwann beschlossen wir auch alle entfernen zu lassen. meine maus ist damals richtig aufgeblüht und war sichtlich vitaler, als mit kaputten und entzündeten zähnen im mäulchen!

Danke, ich geb alles morgen weiter.

Neuester Stand ist, dass sie zu einer Tierärztin war, die mit dem Tierheim zusammenarbeitet. Jetzt hat Mieze zwei Spritzen bekommen, die 3 Wochen wirken sollen und war gestern nach der Behandlung wohl wieder besser drauf.

Die Tierärztin kannte die Miez schon aus dem Tierheim und meinte, dass das alles schon besser aussähe als zu Tierheimzeiten.

@ Petra: Trotz keiner Ahnung von Katzen habe ich ihr auch angeraten zwei Miezen zu nehmen, das wollte sie aber nicht. Dem Tierheim waren die "Lebensumstände" bekannt, auch das sie dort ausschließlich in der Wohnung leben würde. Soweit ich allerdings weiß, hatte die Katze einen Autounfall und sollte wohl auch nicht als Freigängerin gehalten werden.

fruchti.mi schrieb:

Jetzt hat Mieze zwei Spritzen bekommen, die 3 Wochen wirken sollen und war gestern nach der Behandlung wohl wieder besser drauf.

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Vermutlich ein Cortison-Depot. Das ist häufig sehr wirksam, sollte aber als Dauertherapie nur dann in Betracht kommen, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind.

fruchti.mi schrieb:

Die Tierärztin kannte die Miez schon aus dem Tierheim und meinte, dass das alles schon besser aussähe als zu Tierheimzeiten.

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Das hört sich ja schon mal gut an! Ich drücke der Samtpfote alle Daumen, dass die Zahnfleischentzündung ganz abklingt! Halte uns bitte auf dem Laufenden.

fruchti.mi schrieb:

@ Petra: Trotz keiner Ahnung von Katzen habe ich ihr auch angeraten zwei Miezen zu nehmen, das wollte sie aber nicht. Dem Tierheim waren die "Lebensumstände" bekannt, auch das sie dort ausschließlich in der Wohnung leben würde. Soweit ich allerdings weiß, hatte die Katze einen Autounfall und sollte wohl auch nicht als Freigängerin gehalten werden.

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Dann verstehe ich das TH nicht. Auch wenn ich selber es anders mache - ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen reine Wohnungshaltung. Erst recht nicht, wenn die Katze alt, krank oder behindert ist. Aber dann doch bitte im Doppelpack oder zumindest zu einem Ömchen, das den ganzen Tag nix anderes zu tun hat, als die Katze zu bespassen - es gibt ja nun wirklich Katzen, die mit Artgenossen nicht klar kommen oder Oldtimer, die damit zufrieden sind, sich den halben Tag auf Frauchens Schoß zu räkeln. Wenn der potentielle Halter sich darauf nicht einlassen will - dann bekommt er eben keine Katze. Basta. Denn diese Weigerung zeigt eins ganz deutlich: Mangelnde Einsicht in die Bedürfnisse des ihm anvertrauten Tiers. Ich habe damals ganze vier Wochen gebraucht, um zu erkennen, dass ich kein Ersatz für einen Artgenossen sein kann, egal, wie sehr ich mich bemühe. Weitere vier Wochen später war die zweite Katze da.

Viele Grüße
Petra

Ja. Katzen sind auch Rudeltiere. Wenn man mal mehr als eine gehabt hat weiß man das...
Ich glaub sogar, dass Katzenfreundschaften fester sind als Menschenfreundschaften....

Meine erste Mieze hat 2 Wochen die Katzenjungen der Nachbarskatze mit gehütet (war selbst kastriert).