Ich glaube, Paco passt gut in diesen Thread
Mein damaliger Lebensgefährte und jetziger Mann war am Anfang unserer Beziehung ein Katzenmensch - mit Hunden hatte er es nicht so, weil er als Kind gebissen wurde.
Liebenswerterweise hat er trotzdem zugestimmt, als ich darüber sinnierte, dass ich gerne einen Hund möchte.
Wir fuhren ins Tierheim (damals lebten wir noch in der Schweiz) und kamen mit einem älteren Hundepärchen zurück.
Beide waren keine "Schönheiten" im üblichen Sinn.
Dackeline war eine lange "Wurst" mit einem Schäferhundkopf, Vaksi ein kleiner blinder Terrier, aber beide waren Traumhunde.
Mein Mann war von beiden begeistert und entwickelte sich zum Hundemensch.
Leider mussten wir Vaksi ein Jahr später gehen lassen und suchten einen neuen Lebensgefährten für Dackeline.
Biggy schickte uns in ein französisches Tierheim im Elsass und wir nahmen den schwerst übergewichtigen Labrador Paule bei uns auf.
Da mein Mann sich mit Hunden viel mehr zutraute als am Anfang, durfte es nun auch ein grosser Hund werden.
Wir gingen mit den Hunden zur Hundeschule und unser Hundetrainer war und ist ein absoluter Listenhundfan.
Er hat selbst 4 und durch ihn lernten wir das liebenswerte, grobmotorische Wesen eines Amstaffs kennen.
Dadurch kam bei uns beiden der Wunsch auf, irgendwann auch mal einen Kampfschmuser aufzunehmen.
Wir lebten damals noch in Basel-Land, wo Listenhunde verboten waren, weswegen wir das Ganze erst mal aufschoben.
Ein paar Monate später zogen wir aus der Schweiz nach Luxemburg und entrümpelten vor dem Umzug.
Einen grossen Karton voll Hundesachen brachten wir in das Tierheim, aus dem Paule kam.
Während wir mit den Ehrenamtlichen plauderten, fiel der Blick meines Mannes auf einen Zwinger, in dem ein brauner Bollerkopp sass.
Er ging zum Zwinger und schaute hingerissen auf den Hund, der laut Kurzinfo am Zwinger "Paco" hiess, 7 Jahre alt und ein Staff war.
Den Ehrenamtlichen entging das Interesse von Chris nicht und sie fragten, ob wir mal mit dem Gassigäner von Paco sprechen wollten.
Der ging mit uns, unseren Hunden und Paco eine Runde spazieren und beantwortete uns gefühlte tausend Fragen.
Als wir wieder fuhren, hing an Pacos Zwinger ein "Reserviert"-Schild und es war abgemacht, dass wir Paco nach unserem Umzug 3 Monate später holen.
In der Zwischenzeit besuchten wir Paco jedes Wochenende und manchmal fuhr ich zwischendurch auch allein hin.
Da kam es zu einer für mich irritierenden Situation:
Als ich ihn einmal begrüsste, fletschte er mich an und ich sah sein prächtiges Gebiss.
Dabei schien er sich ein Bein abzufreuen.
(Erst später begriff ich, dass das das typische Paco-ich-freu-mich-Grinsen ist und heute liebe ich es)
Endlich war es soweit und und wir holten ihn ab.
Paco war völlig durch den Wind und als wir ins Haus kamen, versuchte er, sich auf meinen Lieblingskater zu stürzen und den zu zerlegen.
Ich war verzweifelt.
Netterweise fuhr Paco sich nach einem Tag herunter und zeigte sich so, wie er beschrieben worden war:
Als liebenswerter katzenverträglicher Hund mit manchmal überschäumenden Temperament.
Ich konnte das Bild des nach dem Kater geifernden Hund allerdings nicht so schnell wieder aus meinem Gedächtnis löschen und war extrem unsicher im Umgang mit Paco.
Unsere Rettung war, dass wir auf eine super Hundetrainerin stiessen, die mit uns arbeitete.
Paco war ein Streber und zeigte, wie toll er es findet, zu lernen.
Mit jeder Hundestunde wuchs mein Vertrauen in Paco und wir wurden ein gutes Team.
Heute muss ich grinsen, wenn ich daran denke, dass ich anfangs so grosse Sorgen hatte.
Paco ist tatsächlich ein Traumhund:
Verträglich mit anderen Hunden, sanft zu Katzen, draussen ein Powerpaket und drinnen ein Kuschelhund.
Ich freue mich jeden Tag, dass er bei uns ist.