Natalie schrieb:
Ich meine, diese gestörte Dame, die in England eine Katze in eine Mülltonne gesteckt hat. Der Katze ist nicht mal viel passiert, aber hier war das trotzdem ne Meldung wert. Da kommt ja auch keiner und sagt: "Was interessiert uns das?" Könnte oder müsste man konsequenterweise ja auch sagen.
Doch, ich!
Es macht mich traurig, aber es ist definitiv keine Nachricht wert, denn der "Informationswert" geht gegen Null. Dito (außer ganz eventuell in der Lokalberichterstattung) über die x'te Meldung von "Hund beißt Kleinkind" oder "Hund beißt Briefzusteller" - die Meldungen sind so kurz, dass niemand etwas daraus lernt, und niemand schlauer oder besser informiert ist als vorher.
Das hat so wenig gesellschaftliche oder weltpolitische Relevanz, dass es mich jedesmal, auf einer professionellen Ebene, total aufregt, dass wertvoller Platz in "meiner" Zeitung (die ich lese, um mich zu informieren) damit verschleudert wird.
Wie gesagt - nicht, weil mir die Opfer nicht leid tun... gar nicht, eigentlich bin ich sehr mitfühlend. Aber eine "Nachricht" ist für mich etwas anderes. Etwas, das so neuartig und kurios und wichtig ist, dass ich es unbedingt wissen muss, um das zu beurteilen, was in der Welt geschieht. Oder das mich unterhält. Solche und ähnliche Meldungen tun aber weder das eine noch das andere.
Auch, ob Kleinstadt XYZ in Huxmichbrunz, Oklahoma, bei starkem Regen überschwemmt wurde, will ich nicht in den Nachrichten sehen, weil die Tagessschau den Clip billig einkaufen konnte. Lebte ich in Oklahoma, sähe das anders aus. Und hätte ich Kontakte dorthin, würde ich den Betroffenen Hilfe anbieten, auch von hier in D aus. Aber dann wüsste ich davon auch ohne Nachrichten. Ansonsten brauche ich es aber nicht zu wissen, und es hat auch niemand der Opfer etwas davon, dass ich davon weiß.
Dito beim Hundebiss oder bei der Katze in der Mülltonne.
Und bevor ich mich noch mehr verzettele, höre ich jetzt auf!