Um Gabys Frage ansatzweise zu beantworten:
Ich bin in dieser Hinsicht vermutlich sehr empfindlich und ich könnte schon bei Aussagen wie "warum sind die nicht in XY wie Z auch?" aus der Haut fahren, impliziert es (für mein Verständnis) nämlich, dass nicht erwerbstätige Ausländer hier nicht denselben Anspruch auf Sozialleistungen haben könnten wie Nichterwerbstätige deutscher Herkunft - RiSchäBoCo war's. Hier möchte ich erwähnen, dass er den bestehenden Anspruch auf Sozialleistungen ja anerkannt hat (von daher zählt's nicht wirklich, aber das war zumindest mir anfangs nicht klar - wie das bei Rentnern gehandhabt werden sollte, habe nicht gefragt, um die Diskussion nicht völlig ausufern zu lassen
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Auch Aussagen, die (nach meinem Verständnis) implizieren, dass diejenigen, die eine Mitschuld für das Problem gewalttätiger Jugendlicher mit ausländischen Wurzeln bei unserer Gesellschaft sehen, irgendwie fehlgeleitet zu sein scheinen, machen mich wütend - Stinker war's.
Wenn nicht ausgeschrieben wird, dass jemand die deutsche Sprache nicht beherrscht, sondern einfach ein "wenn nix verstehen" im Textverlauf hingerotzt wird - auch das finde ich unmöglich. Wenn die sachlich vorgetragenen Äußerungen von SinaundMalle als dummes Zeug abgetan werden, weil "die" ja (ich weiß den Wortlaut nicht mehr und mag jetzt nicht nachlesen, weil ich dann wieder auf 180 bin und es riskiere, mich in Rage und einer längeren Schreibsperre entgegen zu tippen), verusacht mir das großes Unbehagen - Bonfire war's.
Und mich stört auch, dass im Verlauf der Diskussion scheinbar immer mehr unterzugehen scheint, dass es auch gewaltbereite Jugendliche mit deutschem Pass gibt usw. usf. Dass die Ausweisung von Mehmet als gelungenes Beispiel angeführt wird, obwohl x-mal drauf hingewiesen wurde, dass die Ausweisung laut Gerichtsurteil unrechtmäßig war...
(In meinen Augen) selbstgerechte Aussagen a la "Wenn ich im Ausland leben bzw. ins Ausland gehen würde, würde ich mich auch benehmen" finde ich auch unpassend, weil sie einfach nicht mit der Situation vergleichbar sind, in der die betreffenden Jugendlichen sich befinden - keine Ahnung wer's war.
Das waren jetzt völlig beliebige Beispiele für Aussagen, mit denen ich persönlich ein Problem habe. Keine Sorge, ich merke das ja an, wenn mir etwas sauer aufstößt. Es lassen sich auf den vohergehenden Seiten also sicher noch ein paar weitere Beispiele finden
Vermutlich ist faschistisch auch nicht das richtige Wort - unreflektiert trifft es schon eher, dennoch verursachen mir solche Aussagen wirklich großes Unwohlsein (wenn nicht sogar Angst). Diese Diskussion hatte bei mir zur Folge dass, mich heute, als südländisch wirkende Jugendliche aus dem Ort (die weder mir noch sonstwem je irgendwas getan haben) auf mich zukamen, um zu fragen, ob sie meiner Lisa ein Leckerchen geben dürfen, im ersten Moment ein mulmiges Gefühl überkam - und das macht mir Angst.
Keines der genannten Beispiele ist als persönlicher Angriff gemeint und ich möchte niemandem faschistisches Gedankengut unterstellen oder den Vorwurf machen, dieses zu hegen - es ist eher die Diskussion an sich (hier und an anderen Stellen in Deutschland), die einen faschistischen Beigeschmack bei mir hinterlässt.
Ich stelle fest, auch der Hinweis darauf, dass die eine oder andere Äußerung bei mir persönlich ganz subjektiv einen leicht rassistischen/ausländerfeindlichen/faschistischen/oder wie immer man es nennen mag, Beigeschmack hinterlässt, lässt sich auch nicht einfach so niedertippen... Ist auch schwierig, der Versuch, dies in Worte zu kleiden, ohne dass sich Diskussionsteilnehmer womöglich auf den Schlips getreten fühlen und man einen poltical incorrecten Eindruck hinterlässt.