da wir hier aufm "dörpn" wohnen udn auf meiner spazierstrecke vielleicht 2mal/woche ein anderer hundehalter unseren weg kreuzt.
und da gin sonst sehr gut hört und folgt, brauchte ich mir keine gedanken um ne schleppleine machen.
Naja... ich versteh das schon (so hab ich auch mal gewohnt...
). Aber andererseits weißt du, dass er in speziellen Fällen eher nicht so gut hört. Und was spricht dagegen, ihn, wenn denn dann ein anderer Hund euren Weg kreuzt, grundsätzlich erstmal anzuleinen?
anders herum, wenn ein treffen ansteht macht ne schleppleine mehr sinn, als verlängerter arm sozusagen...
Genau so dachte ich mir das.
anders herum ist gin ein sehr schneller vertreter seiner art. streckenweise zu schnell...... ich merke schon, ich muß mich da wohl mehr anpassen...
bei cora ist das anders,
sie ist auch eine persönlichkeit, die sich ihre spielkameraden aussucht, aber sie warnt anders vor, sodaß ich gegebenfalls schneller handeln kann.
Ich denke, du musst ihn auch erstmal so gut lesen lernen wie sie. Ich denke auch, seine Motivationslage ist etwas anders (teilweise wirklich jugendlicher Überschwang, teilweise einfach flegelhaftes Benehmen) - aber ich denke, das kommt mit der Zeit ganz automatisch.
So lange du aber hauptsächlich reagierst, meint er, er kann entscheiden. Kann er ja auch, deine Intervention kommt immer erst hinterher!
meinst du denn, diese MK-methode macht garkeinen sinn?
Kommt drauf an in welcher Hinsicht: Wenn dein Gin bei solchen (kontrollierten) Begegnungen eventuell mal seine Zähne einsetzt, würde ich den Maulkorb drauflassen. Es schadet ihm ja nicht und du bist auf der sicheren Seite.
Aber was du nicht zu erwarten brauchst ist, dass er mit dem Gepöbel aufhört, nur weil er nen Maulkorb trägt und nicht beißen kann. So denkt ein Hund nicht. Und im Prinzip braucht er das ja auch nicht zu denken: Ein ausreichend kräftiger Hund kann seinen Gegner zu Boden bringen und unterwerfen, ohne einmal seine Zähne zu benutzen, es reicht sein Gewicht! Warum sollte er damit aufhören, wenn er einen Maulkorb trägt?
Aber diesen Denkfehler machen recht viele Leute, das liegt wohl irgendwie nahe...
Ich zitier mal die Dame, deren ca. 50 kg Berner Sennehund von meinem Spacko (35 kg) gerammt und umgerissen wurde (weil die Kettenleine gerissen war, an der ich ihn eigentlich sicher führen sollte
"Der gebärdet sich ja wie ein Irrer. Und das,
obwohl er einen Maulkorb trägt!"
Worauf ich nur dachte: "Ja - die
Beine hab ich ihm ja auch nicht zusammengebunden!"
du meinst, einfach nur schleppleine und "schnellere" reaktion meinerseits, würden mehr sinn machen?
Wenn du dich mit Maulkorb sicherer fühlst, lass ihn drauf. Aber der Maulkorb allein wird das Problem nicht lösen. Schleppleine bzw. schnelle Reaktion deinerseits ist denke ich eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür, dass du in dieser Hinsicht was erreichst.
Es ist ganz wichtig, dass deine Intervention (wie auch immer die aussieht) rechtzeitig erfolgt. Nur so kriegst du den Fuß in die Tür, bevor der Zug abgefahren ist und der Gute sein volles Programm abspulen kann.
Ist wie mit dem Jagdtrieb: Ich kann meinen Hund mittlerweile von fast jedem Tier abrufen, wo er vorher blindlings in die Schlepp oder Flexi gerauscht ist und mich evtl. noch mitgezogen hat. Aber: Es muss rechtzeitig passieren, schon im Ansatz.
Springt plötzlich vor seiner Nase ein Hase auf und rennt davon, oder rennt schräg über die Straße, während er gerade bereits läuft, legt sich der Schalter um und es geht die Post ab. Dann ist der Hund nicht mehr ansprechbar und würde auch vor bzw. gegen entgegenkommende Autos laufen, Radfahrer oder Fußgänger rammen und sieht und hört nichts mehr. Eingreifen zwecklos.
Bisschen so ist es da auch: Der Hund darf durch sein Gepöbel kein Erfolgserlebnis haben. Das hat er am ehesten dann nicht, wenn er nie zum Zuge kommt, und das
schon im Ansatz unterbunden wird.
Und es ist einfacher, das Verhalten im Ansatz zu unterbinden, nicht erst, wenn die Kuh fliegt, weil eben der selbstbelohnende Aspekt noch nicht eingesetzt hat.
Das wär jetzt so mein theoretischer Ansatz. Wie du das konkret am Hund umsetzt, und was man unabhängig von diesem Problem noch tun kann, um den Grundgehorsam auch in diesen Situationen zu verbessern, ist halt was, das dir nur jemand sagen kann, der dich und Hund mal in Aktion gesehen hat.
LG,
Lektoratte