Wir geben Fortekor Flavour 20 und werden heute noch einmal mit unserer deutschen TÄ darüber reden.
Das Fortekor Flavour 20 ist laut vetpharm.uzh.ch kein direkter ACE-Hemmer, sondern wird erst im Organismus zu einem solchen "hydrolisiert" (umgewandelt). Nur mal so als Nebeninfo. Konkret bedeutet dass, das der Organismus hier erstmal Arbeit mit Enzymen leisten muss, bevor er überhaupt einen ACE-Hemmer daraus gebastelt hat. Geht aber ganz schnell, innerhalb von 2 Std. ist die maximale Konzentration erreicht und hält dann auch für 24 Std. an.
Die Wirkung eines solche ACE-Hemmers besteht letztendlich darin, dass zum einen die Gefäße sich nicht mehr so zusammenziehen (können), also die Spannung nachlässt. Außerdem wird von den Nieren weniger Wasser in den Körper zurück gepumpt.
Es wird also ganz simpel einfach eine geringere Menge an Blut "produziert" und somit dann auch weniger Blut durch das Herz gepumpt, und das Pumpen selbst ist leichter, weil die Spannung der Gefäße weicher ist.
So wird das Herz entlastet und die klinischen Symptome einer Herzinsuffizienz können sich bessern. Welche Symptome einer Herzinsuffizienz hatte K'pone denn? Üblicherweise sind das Schlappheit, Müdigkeit, Husten in Ruhe und Bewegung und andere Atembeschwerden.
Die erste Betrachtung sollten wir also zunächst mal darauf legen, wie sein Zustand bezüglich dieser genannten Symptome war und was daran sich verändert hat.
Prinzipiell wäre es natürlich leider möglich, dass er vorher einfach nur nicht herzfit genug war, sich zu verhalten wie er es jetzt tut.
Da man aber grundsätzlich eigentlich im Organismus wenig verändern kann, ohne dass der Organismus nicht in irgendeiner Form genau darauf reagiert, wäre auch Folgendes denkbar: irgendwo im Körper wird registriert, dass auf einmal weniger Blut zirkuliert. Zum Beispiel gibt es dafür Rezeptoren in den Halsschlagadern, aber auch in der Hauptschlagader. Weil, weniger Blut bei verringerter Gefäßspannung ja auch den Blutdruck absenkt. Klassischerweise bekommt mensch logischerweise ACE-Hemmung deshalb auch als Blutdrucksenker.
Hat K'pone aber gar keinen zu hohen Blutdruck - keine Ahnung, ob der gemessen wurde, dann werden die Rezeptoren auf den Tabletteneinwurf hin, spätestens 2 Std. später Hochalarm auslösen "Blutdruck sinkt, Blutdruck sinkt - Alarm, Alarm, Alarm". Das klingt jetzt vielleicht lustig, aber das passiert tatsächlich so.
Der Körper reagiert auf einen derartigen Alarm, indem er die Nebennieren zur erhöhten Produktion von Stresshormonen auffordert. Adrenalin, Noradrenalin, Kortison. Je lauter der Alarm, desto mehr Stresshormone. Abgesehen davon dass ein Adrenalinschub sehr dazu geeignet ist, per se schon sowas wie aggressives Verhalten auszulösen, wird die Herzfrequenz hochgeschaltet.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es zB so gut wie unmöglich ist, bei einem sehr schnellem Puls langsam zu laufen. Hier bestimmt also die Pulsfrequenz ganz unmittelbar das Verhalten. Außerdem ist schneller Pulsschlag etwas, dass man mit "Angst" verbindet - wie Hund auf so ein Angstgefühl reagiert, kann man sich bestimmt leicht vorstellen. Mit erhöhter Bereitschaft zur Ressourcenverteidigung zB. So etwa "hab zwar keinen Schimmer, wovon konkret gerade eine Gefahr ausgeht - aber ich reagier schon mal". Selbst bei Menschen kann die Reizschwelle dann schon mal deutlich nach oben rutschen - das ist eher eine Frage des Typs und wie man allgemein auf Reize reagiert. Manche Menschen halt sehr spontan und unmittelbar, die gehen dann halt auch mal wie ein Zäpfchen. Oder wie K'pone unter ACE-Hemmer.
Neben der Herzfrequenz wird auch die Gefäßspannung wieder erhöht. Insgesamt kann man also sagen, dass bei entsprechender Grundlage, ein ACE-Hemmer sinnlos ist und eher zum gegenteiligen Effekt führt. Beim Menschen wird eine ACE-Hemmer in aller Regel gegen Bluthochdruck verordnet, und auch Herzinsuffizienzen entstehen fast ausschließlich aufgrund von Bluthochdruck. Bei Hunden gibt es aber keinen Bluthochdruck in dem Sinne. Demzufolge macht ein ACE-Hemmer bei Hunden dann wohl auch weniger Sinn.
Oder löst eben sogar richtigen Alarm aus, der dann sogar noch zum gegenteiligen Effekt führt. Da speziell DIESES Präparat auch so schnell und so lange wirkt - herrscht in Organismus und es wird ständig gegenreguliert, um den Blutdruck nicht abkippen zu lassen.
Ob ein Stimulationstest bei K'pone Sinn macht?
Du meinst einen Schilddrüsen-Stimulationstest, ja?
Er macht dann Sinn, wenn eine Schilddrüse vollständig untersucht worden ist, was in der Regel bei Hunden nie der Fall ist, weil dazu eigentlich neben einer sorgfältigen Mehrfachbestimmung der SD-Hormone, auch eine Ultaschall-Untersuchung der SD gehört. Wenn weiter dabei wirklich absolut gar nichts gefunden wurde - auch keine Werte, die man für Bullis gemeinhin als ein klein wenig zu niedrig angesiedelt ansieht. Und TROTZDEM ganz offensichtliche SD-Symptome vorhanden sind.
Also eigentlich so gut wie überhaupt nie.
Der Sinn eines solchen Stimulationstests ist es, damit dem Verdacht nach zu gehen, ob die Schilddrüse zwar in Ordnung, aber eine Störung in den übergeordneten Steuerungsorganen vorliegen könnte. Klassischerweise ein Adenom in der Hypophyse zum Beispiel. Wiederum verursachen Adenome in der Hypophyse eigentlich nur äusserst selten Probleme bei nur einem einzigen Hormon.