@ Paule: Muß man nicht immernoch zu ProFamilia und nach der Beratung dort auf das "Ok" von denen warten/hoffen bevor man abtreiben darf???
Nein.
Du musst zwar eine Beratung in Anspruch nehmen und danach 3 Tage warten, aber es gibt kein "Okay" oder "Nicht okay" mehr.
Das heisst, es darf keine Bewertung mehr stattfinden.
Nebelfee schrieb:Seit wann ist das denn so?
(Nachher hatte ich dann eine Fehlgeburt, von daher hatte sich das Thema dann sowieso erstmal erledigt.)
Andererseits sind aber mehrere der Abtreibungen, von denen ich weiß, und die höchst leichtfertig vorgenommen wurden, auch schon so lang her, dass sie glaube ich noch unter die Indikationsregel fielen. So wie es also Institute gab, die per se kein OK gegeben haben, muss es auch welche gegeben haben, die quasi Freischeine verteilt haben. Anders kann ich es mir nicht vorstellen...
Ach - @Paulemaus:
Damit meine ich selbstverfreilich nicht, dass Leute, die schwanger werden, im Vorfeld nicht verhütet haben. Sondern dass ich im Vorfeld verhüten würde - und wenn's dann wider Erwarten doch passieren sollte, dass ich schwanger bin (Ich versuch's ja nun schon etwas länger und rechne ehrlich gesagt nicht mehr damit) und das Kind ist dann nicht gesund, mich mit der Entscheidung pro Abtreibung persönlich sehr schwer tun würde.
Gezielt ein behindertes Kind abtreiben, ich gebe zu, da meldet sich auch meine moralische Grenze, etwas in mir schreit "unwertes Leben" und das hatten wir alles schonmal.
Und dennoch, egal ob eine Frau sich generell ein Leben mit Kind nicht vorstellen kann oder aber ein Leben mit einem behinderten Kind (wobei ich auch glaube, die meisten wachsen rein, allerdings kenne auch ich andere Fälle, wie wohl so ziemlich jeder), dann hat sie das Recht diese Entscheidung zu treffen, meiner Meinung nach.
Und wieder hat sie nicht die Pflicht, sich zu rechtfertigen, es ist ihre Entscheidung und sie kann entscheiden, wem sie sich mitteilt und wem nicht.
Buroni, wir sind uns vollkommen einig.
Ich hoffe ich bin mit dem "unwerten Leben" nicht falsch verstanden worden. Ich wollte sagen, dass bei mir im Kopf ein Alarm losgeht, der sagt, dass man behinderte Kinder nicht abtreiben darf, weil es nah dran ist an der Idee des perfekten Menschen, weil es mich an die Nazislogans vom unwerten Leben erinnert.
Ich hoffe und denke meine politische Grundeinstellung ist hier im Forum nicht unbekannt, ich sehe jedes Leben als gleich lebenswert an und maße mir auch nicht an, die Grenze zu ziehen zwischen "normal" und "nicht normal".
Aber ich kann jede Frau verstehen, die diese Verantwortung nicht übernehmen will oder kann, eben weil man im Zweifel sein eigenes Leben komplett aufgeben muss und ganz ehrlich, das würde ich in meiner jetzigen Situation auch nicht wollen. Wie es wäre, wenn ich jetzt mit einem behinderten Kind schwanger wäre, weiß ich nicht, keine Ahnung. Und wenn ich ein gesundes Kind hätte, das durch einen Unfall oder eine Erkrankung pflegebedürftig würde, tja, da würde ich vermutlich reinwachsen, ginge ja nicht anders.
Ich hoffe wirklich, ich bin nicht falsch verstanden worden!
LG
Sina
Es kommt aber doch glasklar auf die Form und Ausprägung einer Behinderung an, in wieweit ein Mensch in der Lage sein wird, ein eigenständiges und weitestgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Es gibt so viele Arten und Facetten von "geistiger Behinderung" (ich denke an die Menschen, welche in betreuten Wohnungen leben - bis hin zu schwerst mehrfach Behinderungen. Dazwischen ist ALLES möglich!).
Von was genau reden wir hier eigentlich?!
Ich rede von einer schweren Behinderung, die ein Leben ohne Betreuung und Pflege nicht möglich macht und allem was dann noch schwerer ist.
Die Frage ist und bleibt - zusammen mit dem faden Beigeschmack (der sich nun aber nicht auf Dich persönlich beziehtWas ist lebenswert und was nicht FÜR DEN BETROFFENEN MENSCHEN (und nicht, was ist "erträglich" für das Umfeld!)?! Diese Frage beantworten zu wollen halte ich für höchst grenzwertig, auch wenn natürlich auch ich meine "Vorstellungen" davon habe (so ehrlich wollen wir mal sein ).
Die Frage ist und bleibt - zusammen mit dem faden Beigeschmack (der sich nun aber nicht auf Dich persönlich beziehtWas ist lebenswert und was nicht FÜR DEN BETROFFENEN MENSCHEN (und nicht, was ist "erträglich" für das Umfeld!)?! Diese Frage beantworten zu wollen halte ich für höchst grenzwertig, auch wenn natürlich auch ich meine "Vorstellungen" davon habe (so ehrlich wollen wir mal sein ).
Ich würde mich nicht trauen, mir anzumaßen zu urteilen, welches Leben lebenswert ist!
Mir geht es hier allein um die Seite der Mutter, die in meinen Augen selbst entscheiden darf - und das eben ohne Wertung! - ob SIE SICH dazu in der Lage fühlt (oder es möchte) so ein Kind zur Welt zu bringen.
Es geht bei dieser Entscheidung ja auch im großen Rahmen um das Leben der Frau, das sich durch diese Entscheidung verändert - und diese Wahl gestehe ich eben jeder Frau zu eine Entscheidung über IHR Leben zu treffen.
Und woher weisst Du, dass die Frauen, die Du kennst, dass sie leichtfertig abgetrieben haben?
Allein das ist eine Unterstellung, denn Du kannst das nicht wissen.
Auch wenn sie mittlerweile schnodderig darüber reden:
Weisst Du, wie es ihnen in dem Moment ergangen ist?
Du bist doch Psychologin und weisst, dass Menschen mit üblen Situationen sehr unterschiedlich umgehen.
Und nicht jede Frau, die eine Abtreibung zugibt, wird gerne ihr innerstes vor jemanden anderen ausbreiten, wenn es um das geht, was zur Abtreibung geführt hat.
@Sinaundmalle - ich glaube wir arbeiten in einem ähnlichen Bereich, oder?