Toll das Bild, damit man es sich noch richtig vorstellen kann
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Grausame Jugendbange: Hase in der Mikrowelle getötet
Einbrecher bringen auch zweites Haustier um
VON HELGA GANDLGRUBER Althegnenberg - Das Wort Tierquälerei reicht für diese Tat bei weitem nicht mehr aus: Eine vierköpfige Jugendbande hat beim Einbruch in ein Haus in der Oberdorfer Straße nicht nur alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war, sondern auch Haustiere gequält und getötet. Ein Hase starb nach dreiminütigem Todeskampf in der Mikrowelle, eine Ratte wurde die Kellertreppe hinuntergeworfen und verendete. Zwei Wochen wurde nach dem Einbruch im ganzen Ort ermittelt. Die teils polizeibekannten Täter waren mit der Tochter auf der Schule.
Der Schock war groß, als die sechsköpfige Familie im Urlaub von dem Einbruch erfuhr. Die Täter, zwei 14-Jährige und ein 16-Jähriger aus Althegnenberg sowie ein 17-Jähriger aus Mittelstetten, hatten bei ihrem Beutezug Ende August mehrere Fotoapparate und Stereoanlagen sowie einen PC gestohlen. Die Haustiere seien verschwunden, hieß es, als die Familie zurückkam. Von deren qualvollem Tod wusste die Polizei zu diesem Zeitpunkt noch nichts.
"Der Einbruch hat unsere Privatsphäre komplett zerstört, das Gefühl von einem Zuhause ist weg", beschreibt Mutter Tanja Fritz die Situation. Als sich der erste Schock ein bisschen gelegt hatte, wollte Tochter Janine etwas essen. "Sie hat die Mikrowelle aufgemacht und ihren Hasen gefunden", erinnert sich die Mutter an den schrecklichen Moment. Danach habe die Familie in Panik das ganze Haus durchsucht. "Herd, Kühlschrank: Die Ratte hätte ja überall sein können." Erst drei Tage später ist das tote Tier unter der Kellertreppe aufgetaucht. Tanja Fritz: "Da dachten wir noch immer, der Tod der Tiere sei wenigstens kurz und schmerzlos gewesen, etwa durch Erschlagen."
Begründung der Täter: "Einfach aus Spaß."
Doch nach der Festnahme und dem Geständnis der Täter am vergangenen Wochenende haben die Familienmitglieder grausame Bilder im Kopf: "Wie vier Typen um die Mikrowelle springen, sich freuen und warten, wann der Hase verreckt." Wie die Ermittlungen ergaben, wurde das Tier zuerst in die Waschmaschine gesteckt. Weil das Gerät aber nicht ansprang, töteten die Jugendlichen den Hasen in der Mikrowelle. Ihre Begründung bei der Polizei: "Einfach aus Spaß."
Janine ist untröstlich. "Meine Tiere waren so lieb, vor dem Urlaub war sogar einer der Täter bei mir und hat mit der Ratte gespielt." Nur noch ein Tier, eine Maus, ist ihr geblieben. Janine hat die Täter am Anfang sogar verteidigt: "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die sowas machen." Was sie besonders ärgert, ist das Schweigen im Ort. "Viele Jugendliche haben gewusst, wer es war. Aber keiner hat was gesagt."
Nach ihren Aussagen haben es die Freunde nicht geschafft, die Terrassentür aufzuhebeln. Deshalb holten sie mehr Werkzeug und schlugen ein Fenster ein. Auch an Handschuhe dachten sie, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Die Beute lagerte die Bande bei Freunden. Die Täter, denen zwei weitere Einbrüche und Graffiti-Schmierereien nachgewiesen wurden, erwartet ein Strafbefehl wegen Hehlerei. Auch müssen sie sich wegen Einbruchsdiebstahl und Tierquälerei verantworten.
Kein Trost für die Familie. Janine hat seit dem Einbruch erst einmal nicht zu Hause geschlafen. "Bei meinem Freund halte ich`s besser aus." Sie wartet auf eine Entschuldigung: "Bis jetzt hat niemand angerufen."
Die 15-Jährige ist froh, dass sie nun auf die Realschule Puchheim geht. "Dann muss ich diese Tierquäler wenigstens nicht mehr sehen."
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