Kampfhundesteuer liefert bissiges Wahlkampfthema
Rund 90 Prozent aller Hunde im Tierheim Hallerey sind Kampfhunde. Sie sind seit 2003 mit einer speziellen Steuer belegt, zu teuer für viele Halter. Bevor die Heime überquellen, muss etwas getan werden. Jeder Platz kostet. Ein Thema mit Wahlkampfpotenzial.
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer hatte sich vor einigen Tagen gesprächsbereit darüber gezeigt, die Kampfhundesteuer gegebenenfalls wieder abzuschaffen. Gestern machte sich die SPD-Fraktion im Tierschutzzentrum Hallerey ein Bild über die Situation vor Ort.
Fraktionsvorsitzender Ernst Prüsse wollte "noch mal über andere Regelungen nachdenken." Was spräche gegen eine Erlassung der Steuer, wenn ein Wesenstest, eine Kastrierung und der Halternachweis vorlägen? Wenn der Veterinär das O.K. gäbe? Nach Ralf Terlisten, stellv. Tieramtsleiter, gar nichts. Ernst Prüsse stimmt zu, aber denkt an Konsequenzen: "Wenn wir das Gesetz ändern, und es passiert was, dann haben wir die A...karte."
Andere Städte, so Hagen, verzichten bereits auf Hundesteuer. "Kampfhunde haben nur ein schlechtes Image", meint Terlisten. Und mit Blick auf Stafford-Mastino Pascha: "Der leckt sich eher tot, als dass er beißt." Fast jeder Hundezwinger in Hallerey ist mit einem Kampfhund besetzt, von 70 Plätzen belegen sie 55. Hauptsächlich so genannte Fundtiere. Jeder Platz kostet rund 1000 Euro pro Jahr. SPD-Fraktionsmitglied Gerti Zupfer ärgerte sich gestern über den CDU-Vorschlag, allen, die einen Kampfhund aus dem Tierheim holen, ein Jahr die Hundesteuer zu erlassen. "Das ist doch scheinheilig. Vor zwei Jahren wollte die CDU die Hunde noch einschläfern."
Die CDU will sich heute ein Bild vor Ort machen. Ihre Parole: Kosten sparen. "Wir wollen die einjährige Steuerfreiheit und danach vielleicht nur noch ein Drittel verlangen", erklärt Reinhard Frank von der CDU-Fraktion. "Die komplette Aufhebung der Extrasteuer ist ein falsches Signal. Es sind immer noch Kampfhunde." at
17.08.2004
Rund 90 Prozent aller Hunde im Tierheim Hallerey sind Kampfhunde. Sie sind seit 2003 mit einer speziellen Steuer belegt, zu teuer für viele Halter. Bevor die Heime überquellen, muss etwas getan werden. Jeder Platz kostet. Ein Thema mit Wahlkampfpotenzial.
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer hatte sich vor einigen Tagen gesprächsbereit darüber gezeigt, die Kampfhundesteuer gegebenenfalls wieder abzuschaffen. Gestern machte sich die SPD-Fraktion im Tierschutzzentrum Hallerey ein Bild über die Situation vor Ort.
Fraktionsvorsitzender Ernst Prüsse wollte "noch mal über andere Regelungen nachdenken." Was spräche gegen eine Erlassung der Steuer, wenn ein Wesenstest, eine Kastrierung und der Halternachweis vorlägen? Wenn der Veterinär das O.K. gäbe? Nach Ralf Terlisten, stellv. Tieramtsleiter, gar nichts. Ernst Prüsse stimmt zu, aber denkt an Konsequenzen: "Wenn wir das Gesetz ändern, und es passiert was, dann haben wir die A...karte."
Andere Städte, so Hagen, verzichten bereits auf Hundesteuer. "Kampfhunde haben nur ein schlechtes Image", meint Terlisten. Und mit Blick auf Stafford-Mastino Pascha: "Der leckt sich eher tot, als dass er beißt." Fast jeder Hundezwinger in Hallerey ist mit einem Kampfhund besetzt, von 70 Plätzen belegen sie 55. Hauptsächlich so genannte Fundtiere. Jeder Platz kostet rund 1000 Euro pro Jahr. SPD-Fraktionsmitglied Gerti Zupfer ärgerte sich gestern über den CDU-Vorschlag, allen, die einen Kampfhund aus dem Tierheim holen, ein Jahr die Hundesteuer zu erlassen. "Das ist doch scheinheilig. Vor zwei Jahren wollte die CDU die Hunde noch einschläfern."
Die CDU will sich heute ein Bild vor Ort machen. Ihre Parole: Kosten sparen. "Wir wollen die einjährige Steuerfreiheit und danach vielleicht nur noch ein Drittel verlangen", erklärt Reinhard Frank von der CDU-Fraktion. "Die komplette Aufhebung der Extrasteuer ist ein falsches Signal. Es sind immer noch Kampfhunde." at
17.08.2004