Neuburg
Hunde dürfen nach Hardt
Landratsamt macht Verein aber etliche Auflagen
Neuburg (r) Für die Hundesportfreunde Neuburg-Kreut zeichnet sich ein Happy End ab: Das Landratsamt hat eingelenkt und erlaubt dem jungen Verein voraussichtlich doch die Nutzung eines etwa 10 000 Quadratmeter großen Geländes zwischen den Neuburger Ortsteilen Feldkirchen und Hardt.
Die Zustimmung wird allerdings mit etlichen Auflagen verbunden sein. So müssen die Hundehalter ihren neuen Treff reichlich eingrünen und mit Maschendraht einzäunen. Hunde dürfen nur innerhalb des Vereinsgeländes frei laufen und müssen außerhalb stets angeleint sein. Man werde die Vorgaben akzeptieren, "aber wir möchten noch gerne vor der Wahl umziehen", beschreibt die 2. Vereinsvorsitzende Gerda Keller ihre Erfahrungen. Nach dem Platzverweis in der Tillykaserne waren die Hundebesitzer erfolglos auf Heimatsuche gegangen. Ihr Bemühen erinnerte an die lange Odyssee des Neuburger Tierheims, bis die Stadträte eine Senke bei Hardt freigaben. Der Pachtvertrag mit der Stadt war bereits unterzeichnet, als die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt ihr "Nein" deutlich machte. Dass der Verein nicht einmal in der Einflugschneise der Düsenjäger sowie mit Einverständnis der benachbarten Hardter und Schrebergartenbesitzer seine Vierbeiner ausführen darf, löste eine Welle von Protesten und Leserbriefen aus.
Mitglieder aus der Region haben sich als Hundesportfreunde e.V. vor drei Jahren organisiert, nehmen Hunde aller Rassen auf und bieten mit zwei Ausbildern Grundkurs, Begleithundeprüfung und Hundeführerschein an. Die Ausbildung zielt nach Angaben der Vereinsvertreter ohne Anwendung von Zwangsmitteln auf "Sanftheit" und Folgsamkeit der Hunde.
DONAUKURIER , , 12.02.2002, 01:02
Huniar: Hundefreunde können in Hardt trainieren
Stadt wird Übungsgelände nun genehmigen
Neuburg-Hardt (haju).
Die Kreuter Hundefreunde können nun fest mit einer Genehmigung für das neue Übungsgelände bei Hardt rechnen. Dies teile Oberbürgermeister Günter Huniar gestern auf Anfrage der NR mit. Bei einem Gespräch im Landratsamt seien die naturschützerischen Bedenken weitgehend ausgeräumt worden. „Ich denke, dass wir die Anlage jetzt auch genehmigen können“, so Huniar gestern wörtlich.
Wie mehrfach ausführlich berichtet, gab es bei den Kreuter Hundefreunden zum Jahreswechsel erhebliche Verwirrung wegen der Verlagerung des Übungsplatzes von der Tillykaserne nach Hardt: Zunächst schien alles so, als würde es keine Probleme geben. Dann meldete der Untere Naturschutz am Landratsamt erhebliche Bedenken an, und das Projekt hing urplötzlich wieder in der Schwebe - obwohl bereits Pachtverträge bestanden, unter anderem auch mit der Stadt.
Oberregierungsrätin Anette Lenz vom Landratsamt und Siegfried Geißler von der Unteren Naturschützebehörde, die der Landkreisverwaltung als Organ der Regierung von Oberbayern angegliedert ist, betonten gestern, dass die natur - und jagdrechtlichen Bedenken gegen den Hundeübungsplatz grundsätzlich nicht allesamt aus dem Weg geräumt seien. Man beziehe „nicht strikt ablehnend“ Stellung, sehe aber schon eine grundsätzliche Beeinträchtigung für die Jagd. Dennoch könne man unter gewissen Ausgleichsmaßnahmen (Feldgehölze und Windschutzhecken) zustimmen, fasste Lenz das Ergebnis der Besprechung zusammen. Siegfried Geißler räumte ein, dass die erste Stellungnahme „relativ ablehnend“ gewesen wäre. Die wesentliche Ursache habe dabei das Wiesenbrüterfeld in Richtung Obermaxfeld dargestellt. Nachdemdie Hundefreunde (vertreten durch zweite Vorsitzende Gerda Keller) versichert hätten, dass die Mitglieder mit ihren Vierbeinern nicht zu Spaziergängen oder Ausbildungsmärschen in die Umgebung aufbrechen würden, könne man die Problematik mit den Wiesenbrütern wohl eher vernachlässigen.
Die jüngste Entwicklung ist für den Verein in den Augen von Rathauschef Huniar sehr erfreulich. Der OB sprach von guten Ergebnissen des Vermittlungsgesprächs und glaubt, dass die modifizierte Stellungnahme des Landratsamtes keinerlei Hürden mehr aufzeigen wird. Huniar will die Genehmigung als reinen Akt der Verwaltung erteilen lassen, eine neue Diskussion in Bauausschuss oder Stadtrat sei wohl nicht nötig.
Verhalten optimistisch ist Konrad Pieper, der Vorsitzende der Hundefreunde mit nun 140 Mitglieder (bei der Gründung 1998 waren es 27). Bevor man an die umfangreichen Maßnahmen (Zaun, Wasser, und Abwasser, Stromversorgung, Bepflanzung) gehe, müsse die Genehmigung im Briefkasten liegen: „Ich glaube gar nichts mehr, bevor ich es nicht schriftlich in der Hand habe“.
12.02.2002
Und ein Kommentar steht auch noch drin in der Neuburger Rundschau. Jetzt können sie nicht mehr zurück, auch wenn das ganze noch nicht schriftlich da ist, jetzt ist es öffentlich.