Wolfgang
KSG-Haarspalter™
12.03.2004
Tierische Begegnungen mit ungewissem Ausgang
Hunde ohne Leine sorgen immer wieder für Ärger, Angst oder Schlimmeres
Jogger kennen die Situation - und erst recht Hundehalter, die ihren Vierbeiner an der Leine spazieren führen: Plötzlich kommt ein Hund auf sie zugerannt. Was tun? Hunde, die nicht angeleint sind, sorgen immer wieder für Unmut, hin und wieder auch für Schlimmeres.
Von: Burkhard Ritter
Offenburg. Vergangene Woche gab es an der Stadteinfahrt auf der Kinzigbrücke einen Auffahrunfall. Auslöser: Frei laufende Hunde, die plötzlich die Straße überquerten.
Ohne Schaden, aber mit einem gehörigen Schrecken in den Gliedern kam unlängst auch die Offenburgerin Inge Schulze-Bahr (59) davon, als sie ihren Yorkshireterrier Felix an der Leine in der Waldbachsenke spazieren führte. Laut ihrer Schilderung kam ein »großer schwarzer Berner Sennenhund« auf das Duo zugerannt, ohne sich um die Zurufe seines 200 Meter entfernten Frauchens zu scheren.
Vor lauter Angst um ihren kleinen Felix schnappte die 59-Jährige ihren Yorkshire und setzte ihn empor in eine Astgabel. Während sich beide Hunde anbellten und der größere immer wieder hochsprang, versuchte sie, die Situation mit Befehlsworten wie »Bleib!« und »Halt!« in den Griff zu bekommen. Am Ende mit Erfolg, denn der große Hunde lief wieder davon. Nach »ein paar Minuten«, die Inge Schulze-Bahr aber wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.
Nicht immer geht so eine Begegnung letztlich glimpflich aus. Immerhin neun Hundebisse sind der Polizei in der Ortenau in den vergangenen fünf Monaten angezeigt worden, wie Hagen Keller vom Offenburger Revier auf Anfrage des OFFENBURGER TAGEBLATTES mitteilt.
Hunde müssen gehorchen
Die Rechtslage ist in der Polizeiverordnung für die Stadt Offenburg geregelt (siehe rechte Spalte). Dernach dürfen Hunde außerhalb bebauter Ortsteile durchaus auch frei umherlaufen - wenn gewährleistet ist, dass sie die Kommandos ihrer Herrchen oder Frauchen auch befolgen!
Doch gerade am Grundgehorsam hapert es häufig, wie Haribert Freitag aus Erfahrung weiß. Nach Überzeugung des 46-Jährigen, der in Offenburg nebenberuflich eine Hundeschule betreibt, ließen sich unangenehme Begegnungen minimieren, wenn bestimmte Verhaltensmuster professionell trainiert würden. »Es kommt immer darauf an, wie sozialisiert der Hund ist.«
»Meiner tut nix!«
Begegnungen zwischen großen und kleinen, angeleinten und frei laufenden Hunden würden sich oft nur aufs Beschnuppern beschränken, sagt Freitag. Wenn da nicht die latente Angst des Hundebesitzers um sein Tier wäre. Und als Konsequenz möglicherweise ein Verhalten, das eine im Grunde harmlose Situation eskalieren lassen kann. Deshalb, so Freitag, sei das weit verbreitete Lamento von Herrchen/Frauchen unangeleinter Hunde »Meiner tut nix!« völlig falsch. Denn weiß er/sie, wie ein Mensch in Angst reagiert?
Die verschreckte Inge Schulze-Bahr will künftig jedenfalls ein Pfefferspray in der Tasche haben, wenn sie mit Felix ausgeht. Indes ohne es wirklich anwenden zu wollen - mehr zur eigenen Beruhigung. Zugleich will sie aber auch ihre Angst besiegen - und hat sich mit Felix zum Hundetraining angemeldet.
Tierische Begegnungen mit ungewissem Ausgang
Hunde ohne Leine sorgen immer wieder für Ärger, Angst oder Schlimmeres
Jogger kennen die Situation - und erst recht Hundehalter, die ihren Vierbeiner an der Leine spazieren führen: Plötzlich kommt ein Hund auf sie zugerannt. Was tun? Hunde, die nicht angeleint sind, sorgen immer wieder für Unmut, hin und wieder auch für Schlimmeres.
Von: Burkhard Ritter
Offenburg. Vergangene Woche gab es an der Stadteinfahrt auf der Kinzigbrücke einen Auffahrunfall. Auslöser: Frei laufende Hunde, die plötzlich die Straße überquerten.
Ohne Schaden, aber mit einem gehörigen Schrecken in den Gliedern kam unlängst auch die Offenburgerin Inge Schulze-Bahr (59) davon, als sie ihren Yorkshireterrier Felix an der Leine in der Waldbachsenke spazieren führte. Laut ihrer Schilderung kam ein »großer schwarzer Berner Sennenhund« auf das Duo zugerannt, ohne sich um die Zurufe seines 200 Meter entfernten Frauchens zu scheren.
Vor lauter Angst um ihren kleinen Felix schnappte die 59-Jährige ihren Yorkshire und setzte ihn empor in eine Astgabel. Während sich beide Hunde anbellten und der größere immer wieder hochsprang, versuchte sie, die Situation mit Befehlsworten wie »Bleib!« und »Halt!« in den Griff zu bekommen. Am Ende mit Erfolg, denn der große Hunde lief wieder davon. Nach »ein paar Minuten«, die Inge Schulze-Bahr aber wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.
Nicht immer geht so eine Begegnung letztlich glimpflich aus. Immerhin neun Hundebisse sind der Polizei in der Ortenau in den vergangenen fünf Monaten angezeigt worden, wie Hagen Keller vom Offenburger Revier auf Anfrage des OFFENBURGER TAGEBLATTES mitteilt.
Hunde müssen gehorchen
Die Rechtslage ist in der Polizeiverordnung für die Stadt Offenburg geregelt (siehe rechte Spalte). Dernach dürfen Hunde außerhalb bebauter Ortsteile durchaus auch frei umherlaufen - wenn gewährleistet ist, dass sie die Kommandos ihrer Herrchen oder Frauchen auch befolgen!
Doch gerade am Grundgehorsam hapert es häufig, wie Haribert Freitag aus Erfahrung weiß. Nach Überzeugung des 46-Jährigen, der in Offenburg nebenberuflich eine Hundeschule betreibt, ließen sich unangenehme Begegnungen minimieren, wenn bestimmte Verhaltensmuster professionell trainiert würden. »Es kommt immer darauf an, wie sozialisiert der Hund ist.«
»Meiner tut nix!«
Begegnungen zwischen großen und kleinen, angeleinten und frei laufenden Hunden würden sich oft nur aufs Beschnuppern beschränken, sagt Freitag. Wenn da nicht die latente Angst des Hundebesitzers um sein Tier wäre. Und als Konsequenz möglicherweise ein Verhalten, das eine im Grunde harmlose Situation eskalieren lassen kann. Deshalb, so Freitag, sei das weit verbreitete Lamento von Herrchen/Frauchen unangeleinter Hunde »Meiner tut nix!« völlig falsch. Denn weiß er/sie, wie ein Mensch in Angst reagiert?
Die verschreckte Inge Schulze-Bahr will künftig jedenfalls ein Pfefferspray in der Tasche haben, wenn sie mit Felix ausgeht. Indes ohne es wirklich anwenden zu wollen - mehr zur eigenen Beruhigung. Zugleich will sie aber auch ihre Angst besiegen - und hat sich mit Felix zum Hundetraining angemeldet.