Meiner würde nicht mal Anstalten machen, den Stock überhaupt zu holen. Dafür brauche ich ihn noch nicht mal in's Wasser werfen.
Dein Beispiel trifft auch nicht so richtig zu, denn in dem Fall benutzt Du den Hund als Werkzeug und nicht er Dich.
Ein Beispiel, wie mein Hund uns steuert, ist, wenn er das Wohnzimmer verlassen will, sei es, um in den Flur oder auf die Terrasse zu gehen und er einen Türöffner braucht. Er steht dann auf, stellt sich vor uns guckt uns intensiv an und wedelt mit dem Schwanz. Frauchen erkennt das Signal und verknüpft es richtig mit dem Erheben vom Sofa. Kurz, bevor sie Ayla erreicht, tappst diese entweder in Richtung Flur - oder Terrassentür.
Genauso fordert sie manchmal Spaziergänge oder Streicheleinheiten ein. Will sie spazierengehen, nervt sie auf der Terrasse 'rum, stubst uns laufend an, will sie schmusen, legt sie den Kopf in den Schoß wie eine Katze. Funktioniert natürlich nur, wenn man sich manipulieren lässt, wir lassen uns meistens
. Aber das könnte man noch mit Erziehung totschlagen.
Das beste Beispiel der Manipulation ist wohl die Geschichte, wie die Hunde in die Behausungen oder die Nähe der Menschen kamen. Die niedlichen, kooperativen Hunde hatten es da sicher einfacher, als die, welche ihr Futter auf der Müllkippe verteidigten.
Im Atlas besuchte ich ein Berberdorf und wie immer in solchen Gegenden, suche ich die dörfliche Müllkippe, da man dort meist die Hunde trifft. Die Hunde dort kläfften mich an, ich verspürte auch nicht den Wunsch, das dann weiter auszudiskutieren, also hielt ich Abstand. Alle Hunde in Marokko verstehen ein Zeichen, man tut so, als hebe man einen Stein vom Boden auf. Löst in der Regel eine kurze Flucht aus - Erfahrungswerte der Hunde eben. Das Verhältnis der Berber zu den Hunden ist sehr distanziert, sogar oft abweisend. Es ist ungeheuer schwer, mit Einheimischen über Hunde zu reden, sie schauen Dich an, als ob Du nicht alle beisammen hast. Und gerade da haben es ein paar niedliche Hundchen geschafft, sich in das Herz der Menschen, meist Frauen, wie das in der Domestizierungsgeschichte der Hunde sicher sehr oft der Fall war, einzuschleichen. Die lebten auf dem Hof, wurden gefüttert und bekamen so einen Vorteil gegenüber ihren Brüdern, die nicht so pfiffig waren.
Diese kleinen Charmeure wurden in der Kasbah geduldet, vielleicht ja auch, wegen Touris wie uns.
Und während diese Strassenhunde verjagt wurden:
hatte er es geschafft, auf dem Hof bleiben zu dürfen, relativ regelmäßig Futter zu bekommen und vor Verfolgungen aller Art verschont zu bleiben:
Übrigens auch hier wieder eine Umgebung mit ausschließlich Frauen, eine Kooperative, die Argan-Öl gewinnt, verwertet. Projekte von engagierten Marokkanerinnen, die so den Frauen ermöglichen, ohne ihren Mann das Haus zu verlassen und eigenes Geld zu verdienen. Anfangs sehr gegen den Widerstand der Männer, doch als die Ehefrauen dann mitunter mehr Wirtschaftsgeld nach Hause brachten, als die Männer, arrangierte man sich
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