Procten, ich habe die zuständige Polizeidienststelle angemailt.
Der Hund war ein ca. 50-60 kg schwerer Kaukasen-Mix.
Er hat die Frau umgerannt und sich über sie gestellt. Es wollten ihr sofort Leute zur Hilfe kommen, aber die hat er nicht an sie herangelassen, hat geknurrt und die Zähne gefletscht, und sowie sie sich bewegt hat, kam dieselbe Reaktion.
Er hat sie in der Tat nicht angerührt, aber er hat sie auch nicht aufstehen lassen.
Die Polizisten, die ihn dann schließlich "gebändigt" haben, konnten das auch nur tun, weil sie zu zweit waren.
Der eine hat vorn den Hampelmann gemacht (salopp gesagt - die Formulierung ist von mir), sodass der Hund sich ganz auf ihn konzentriert hat, und seine Kollegin hat den Hund von hinten am Halsband gepackt und von der Frau weggezogen. Sowie der Hund einmal von der Frau weg war, war sie ihm egal.
Für mich liest sich das auch, als habe er praktisch nur darauf gewartet, dass ihm einer sagt: "Der Job ist beendet." Bloß war Herrchen halt nicht da, und die anderen Anwesenden hat er nicht für voll genommen.
Ich kannte tatsächlich auch mal eine DSH-Hündin, die genau dieses Verhalten gezeigt hat. Die gehörte einer Freundin, die sie aus dem Tierheim hatte. Das war der Hund, der auch von wem auch immer darauf abgerichtet worden war, Leute von Rollern oder Motorrädern zu holen. (Natürlich nur, wenn diese nicht zu schnell fuhren. Vielleicht hat ihr Vorbesitzer von einer Filmkarriere für sie geträumt?)
Wenn sie die kriegte und zu Fall brachte (einmal ist das wohl passiert, zum Glück ohne schlimmere Folgen), ließ sie sie auch nicht mehr aufstehen, bis Frauchen, aber besser noch Herrchen (der für sie der absolute Chef war) sie weggeholt hat.
Gebissen hätte sie aber nur, wenn ihr einer das Kommando gegeben hätte, oder derjenige partout versucht hätte, zu "fliehen". Hielt er still, hat sie das auch getan.
Dito übrigens der Malamute von Bekannten von uns. Ich weiß nicht, ob das für diese Rasse nicht eher untypisch ist, aber der schlief (das ist vielleicht typisch) gern draußen und patroullierte dann des Nachts über das Geländer vom kleinen Gewerbebetrieb, in dem die Leute auch wohnten.
Einmal hat da jemand eingebrochen. Das hat der Hund auch noch geschehen lassen, aber er hat den Einbrecher dann nicht mehr rausgelassen.
Am anderen Morgen fand man also im Büro vor dem Geldschrank einen ziemlich verängstigten und entnervten Einbrecher und einen sehr selbstzufriedenen Malamuten vor. Dem Mann fehlte (äußerlich) gar nichts. Aber er hatte sich nicht mal mehr bis an den Schreibtisch getraut, wo das Telefon stand.
Auch wenn ich sagen muss, dass ihm das vielleicht eine heilsame Lehre war, möchte ich nicht in seiner Haut gesteckt haben, obwohl der Hund ihm kein Haar gekrümmt hat.