Help!Wie komme ich an mein Geld??

JenMandy

• 10. Januar 2003

• #1

Hey Leute,
wie ihr vielleicht gelesen habt, ist meine Staffhündin auf der Hundewiese gebissen worden, 340 Euro Tierarztkosten. Der andere Hund war einer von vier Hunden, drei kastrierte Schäfermixe und eine Huskyhündin. Einer der Rüden hat sie nach beschnuppern gebissen. Alle liefen frei, meine lief zum schnuppern zu den anderen. Besitzerin der andern dreht voll durch, schreit rum, schlägt mit ihrer Leine auf meine Hündin ein,beleidigt mich und meinen Freund, ruft Polizei, weil ein überagressiver Kampfhund ihre Hunde angegriffen habe!Ihre Hunde hatten kein Haar gekrümmt... Polizei gibt mir ihre Personalien, ich schicke ihr per Einschreiben die Rechnungskopien, keine Reaktion, ausser dass sie rumerzählt dass meine ihre angegriffen hat. War jetzt beim Ordnungsamt(kenne die Leute da ), stellte sich heraus, sie hat keinen der vier Hunde angemeldet! Die schicken ihr nächste Woche nach dem 15. Post ! Habe ihr bis zum 15. Zahlungsfrist gegeben.
Habe keine Rechtsschutzversicherung- ich weiss, brauche eine, krieg jetzt auch eine. Aber wie komme ich jetzt an das Geld??
Sie behauptet ihre Hunde hätten sich nur verteidigt- denen ist überhaupt nichts passiert, meine hatte einen 15cm Biss am Hinterbein- 2 Tierärzte sagten mir das wäre auch wohl eine sehr merkwürdige Stelle für nen "Verteidigungsbiss"!
Was tun??

 

SaSa22

• 26. April 2024

• #Anzeige

Hi JenMandy ... hast du hier schon mal geguckt?

W

Wolf II

Frauenversteher™

15 Jahre Mitglied

• 10. Januar 2003

• #2

Hi Mandy,

wenn die von dir gesetzte Zahlungsfrist ohne Geldeingang verstrichen ist geh schnell zum Rechtsanwalt, auch ohne Rechtsschutzversicherung. Nach Ablauf der Frist ist die Verursacherin in Verzug und zahlt auch noch die RA-Kosten.


Außerdem solltest du ihr die „üble Nachrede“, dein Hund habe gebissen, per RA verbieten lassen.

 

JenMandy

• 10. Januar 2003

• #3

Hallo Wolf,
aber was ist wenn sie nicht zahlen kann ?! Dann bleib ich doch auch noch auf den Anwaltskosten sitzen, oder? - Obwohl ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dass jemand der vier Hunde halten kann, kein Geld hat!
Aaaargh! Was für ne fürchterliche Frau!! Hoffe nur sie versucht nicht uns was zu tun- hat ja meine Adresse wegen den Einschreiben... Sie ist total jähzornig...

 

W

Wolfgang

KSG-Haarspalter™

• 10. Januar 2003

• #4

Nach deiner Schilderung dürfte das ein Fall der Tierhalter-Gefährdungshaftung sein, d.h., jeder der beiden Tierhalter muss für 50 % der entstandenen Schäden aufkommen. Da nur dein Hund verletzt wurde, müsste die andere Halterin die Hälfte deines Schadens, also 170 € ersetzen.

Da du wahrscheinlich aber vollen Schadenersatz in Höhe von 340 € gefordert hast, müsstest du das erst einmal korrigieren. Ansonsten wirst du im Falle eines Rechtsstreites auf der Hälfte der Anwalts- und Gerichtskosten sitzen bleiben.

Wenn aber Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der Halterin bestehen, würde ich das Ganze schlicht und einfach vergessen. Was nützt dir ein vollstreckbarer Titel, wenn bei der Schuldnerin nichts zu holen ist? Dann hast du auch noch deine Anwalts- und die Vollstreckungskosten zu tragen.

 

JenMandy

• 11. Januar 2003

• #5

Ja, das hatte ich mir schon gedacht...Das wär dann ganz schön bitter, weil sie uns ja auch noch beschimpft und bedroht hat... Sowas stößt einem ganz schön sauer auf!

 

AmStaff-Ganja

ehemals "Denise"

• 11. Januar 2003

• #6

Joh - so ist es mir auch bekannt!

Beide Hunde ohne Leine wird der Schaden geteilt, bzw. sind beide Hunde verletzt zahlt jeder seinen eingenen Schaden.

 

H

Hannibal

KSG-Verhüterli™

15 Jahre Mitglied

• 11. Januar 2003

• #7

Hi JenMandy,
du hattest doch bestimmt einen Zeugen in deiner Nähe???

 

JenMandy

• 12. Januar 2003

• #8

Jupp, mein Freund war dabei, allerdings leben wir zusammen, das macht wahrscheinlich nen Unterschied?!
Von den Hunden der anderen ist keiner verletzt, und alle beteiligten Hunde waren ohne Leine- meine ist befreit (dieser böse Kampfhund ) .
Was würdet ihr denn jetzt machen??

 

H

Hannibal

KSG-Verhüterli™

15 Jahre Mitglied

• 12. Januar 2003

• #9

@JanMendy,
Wolfgang hat dir doch schon alles geschrieben.

 

JenMandy

• 12. Januar 2003

• #10

Jaaa schon- vielleicht sollte ich das ganze vergessen, aber ich weiß ja gar nicht ob sie zahlungsfähig ist und weiss nich wie ich's rauskriegen könnte !? Drauf ankommen lassen kann ich es nicht, denn zusätzliche Kosten kann ich mir echt nicht mehr leisten...

 

W

Wolf II

Frauenversteher™

15 Jahre Mitglied

• 13. Januar 2003

• #11

Ist aber der einzige Weg es herauszufinden.

Neben der Einschaltung eines RA hast du nur noch die Möglichkeit nach Ablauf der Zahlungsfrist zum Amtsgericht zu gehen und einen Mahnbescheid zu beantragen, das Prozedere dauert zwar eine Weile ist aber relativ billig.

 

JenMandy

• 13. Januar 2003

• #12

Danke, Wolf, das hört sich praktikabel an. Habe mit meiner Versicherung gesprochen, die sagte mir in meinem Fall hätte ich im Zweifel auch Anspruch auf Ersetzung der vollen Tierarztkosten, da kein (bewiesbarer) Angriff meines Hundes vorliegt wenn die vier (!) anderen völlig unverletzt sind.
Also schaun wir mal !
Jennifer

 

W

Wolfgang

KSG-Haarspalter™

• 13. Januar 2003

• #13

Wenn du es denn wagen willst; in NRW kannst du das Mahnverfahren auch online abwickeln:

Die Aussage deiner Versicherung halte ich aber für sehr gewagt!

 

W

Wolf II

Frauenversteher™

15 Jahre Mitglied

• 13. Januar 2003

• #14

Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand Wolfgang,

im vorliegenden Fall (4 unverletzte Hunde ./. 1 gebissenen) halte ich die Aussicht auf vollen Schadensersatz jedoch für durchaus gut.

 

W

Wolfgang

KSG-Haarspalter™

• 14. Januar 2003

• #15

Hm,

• alle Hunde freilaufend
• Mandys Hund läuft zu den anderen hin,
• an der Beißerei war nur 1 Hund aus dem fremden Rudel beteiligt
• manchmal erwischt es auch den Angreifer
• keine unbeteiligten Zeugen

Bei dem Sachverhalt würde ich nicht auf ein Urteil wetten, das Mandy den vollen Schadenersatz zubilligt.

 

JenMandy

• 14. Januar 2003

• #16

Rechtsberater der Versicherung sagte mir es sei unerheblich wer zu wem gelaufen sei, von einem Angriff könne nur ausgegangen werden, wenn einer der anderen Hunde gebissen oder anderweitig verletzt worden wäre. Dass mein Hund auf einer Hundewiese zu anderen laufenden Hunden hinläuft, sei in dieser Situation akzeptabel und im Zusammenhang nicht als Angriff zu werten. Die Sache mit 50% des jeweiligen Schadens zu zahlen ist nicht gesetzlich begründet, sondern die Versicherungen handhaben das in der Regel so. §833 BgB sieht den vollständigen Ersatz vor, wenn Schaden bei einer Partei entstanden ist- ob beide Hunde angeleint waren, einer zum anderen läuft oder wie auch immer.

 

JenMandy

• 14. Januar 2003

• #17

vergaß zu sagen dass es natürlich anders ist wenn nur ein Hund angeleint oder kleiner Hund sich gegen Angriff von größerem wehren muss.

 

JenMandy

• 15. Januar 2003

• #18

Hallo Leute,
bekam heute einen Brief vom Anwalt der Dame:
"Die angebliche Verletzung Ihres Hundes entstand, nachdem Ihr Hund, bei dem es sich um einen Kampfhund handelt, ohne Leine und Maulkorb, den Hund meiner Mandantin angriff, der sich anschließend gewehrt hat.
Meine Mandantin ist froh, dass ihr Hund und sie selbst durch Ihren Kampfhund nicht weiter verletzt wurden.
Meine Mandantin wird daher keine Zahlungen an Sie leisten und betrachtet die Sache damit als abgeschlossen."

Kennt jemand nen guten Anwalt in Bochum oder Umgebung??

 

W

Wolf II

Frauenversteher™

15 Jahre Mitglied

• 15. Januar 2003

• #19

Nicht ins Boxhorn jagen lassen JenMandy,

habe schon mehrfach furchtbar wichtig tuende Anwaltsbriefe erhalten über die mein Anwalt nur müde gelächelt hat. Das gehört zum Ritual, damit verdienen die Geier ihr Geld.

Wenn du z.B. deine Geldforderung durch einen Anwalt eintreiben lassen wolltest würde der erst mal 2 – 3 Briefe an die Gegenseite schreiben die erfolglos bleiben um dann einen Mahnbescheid zu erwirken. Das hättest du, wie oben bereits gesagt, auch gleich selber machen können. Aber die Jungs müssen ja was produzieren für ihr Honorar.

Versuche einen Anwalt zu finden der auf den Vorwurf, du hättest einen Kampfhund, gleich richtig reagiert, ist ´ne Frage der persönlichen Einstellung wie halt bei allen Menschen. Und nimm dir am besten einen jungen Anwalt mit noch relativ neuer Kanzlei, der ist noch nicht so überlaufen und nimmt sich für so einen Bagatellfall wenigstens noch Zeit.

 

JenMandy

• 16. Januar 2003

• #20

Hallo Wolf, danke für deine Aufmunterung! Habe einen Anwalt gefunden, der schon gegen die LHV gekämpft hat und Kampfi- Fan ist. Kennt sich super in Hundeangelegenheiten aus und sagt das gleiche wie du, hat solche Fälle öfter. Bekomme Prozesskostenunterstützung weil Studentin Werde nach seiner Erfahrung 100% der Tierarztrechnung ersetzt bekommen, und falls sie nicht zahlungsfähig ist, hab ich ihr halt wenigstens ohne weiteren finanziellen Verlust vor's Schienbein getreten .Außerdem sprach ich heute mit dem Ordnungsamt, das mir mitteilte dass die gute Frau Riesenärger kriegt, denn die Hunde sind weder da noch bei der Steuer gemeldet !
Der Anwalt wies mich auch darauf hin dass im Brief des Gegneranwalts nur von einem Hund die Rede ist, die Perle versucht da einiges zu verdrehen- gottseidank hab ich Zeugen die sie nach dem Vorfall mit allen Vieren gesehen haben ...