Heftiger Welpe

sabsi

10 Jahre Mitglied
Mich würden Eure Erfahrungen zu folgendem Problem interessieren.
Habe in den letzten Monaten einige male mit richtig heftigen Welpen zu tun gehabt.
1x J.R., 1x Cattledog, 1x, Müsterländermix, Alter zwischen 9 und 14 Wochen.
Sie sind super gut drauf, zeigen wenig Angst, gegenüber älteren Hunden ein ganz normales Welpenverhalten, aktive und passive Unterwerfung werden gezeigt, Maßregelungen durch ältere Hunde akzeptiert. Aber:
Die Hunde sind gegenüber anderen Welpen richtig heftig, lassen auch bei Schmerzlauten nicht ab! Maßregelungen durch Menschen werden mit Beißen beantwortet. bei Schnauzengriff wird gejammert, aber danach wird sofort nach dem alten Schema weitergemacht. Will man die Welpen festhalten oder gar hochnehmen, beatworten sie das, dann wenn sie keinen Bock haben, also nicht immer!, indem sie versuchen durch beißen und Schreien aus der Situation rauszukommen. Ignoriert man das, setzt sich das über Minuten fort. Haben sie Lust, können sie stundenlang schmusen.
Die Besitzer berichten, daß die Welpen, wenn sie zuhause ihre dollen 5 Minuten haben, sie sich an den Leuten "vergreifen", sie die Hände oder Füße attackieren, aus dem Stand auf den Sessel hüpfen usw. und sich durch keine Strafe beeindrucken lasen. Einziges, was hilft, ist eine Auszeit für die hunde.
Fällt euch dazu etwas ein?? :verwirrt:
 
So einen hatten wir auch mal.
(Labrador, DKh-DSH-Mix)

Kam aus einem 12er-Wurf, war supergut sozialisiert worden, aber hart im Nehmen (die ganze Baggage raufte unheimlich gern miteinander).
Als der ein Welpe war, ließ der sich effektiv durch gar nichts beeinflussen. Nix. Hat man ihn zB mit der damals obligatorischen zusammengerollten Zeitung gemaßregelt, ging er hinterher hin und zerlegte die Zeitung.
Jede erträgliche körperliche Einwirkung verlangte nach "mehr spielen". Ich hab ihn mal mit Karacho vom Sofa geworfen, als er zum xten Mal draussprang und sich dann auch noch in meinem Ärmel verbiss, und dann kam er an und wollte nochmal!

Leinenruck? Was IST das?

Dazu knallte er bei allem, was sich von ihm wegbewegte, durch wie ein Windhund (hatte aber eher Labbi- bzw. Rotti-Statur) - wurde nachher nur noch am Erziehungsgeschirr geführt, weil's anders nicht ging.

Ein Versuch Hundeschule (Hund ca. 6 Monate) endete mit der Behauptung des Trainers, der Hund sei unerziehbar und potentiell gefährlich, da "zu dominant".

Kastration mit ca. 9 Monaten brachte keinerlei Abhilfe, Hund wurde eher noch flippiger.

ABER: Sowie er aus der Flegelphase raus war, kam er zu dem Schluss, er sei der unangefochtene souveräne Herrscher des Rudels, und als solcher könne er alle Untertanen beruhigt ihren Job machen lassen. Der war vermutlich sehr dominant, aber nie dominant-agressiv.
Ließ sehr nachsichtig alles mit sich machen, auch beim Tierarzt. Kam an sich mit jedem anderen Hund aus, war freundlich zu Besuchern. Von sich aus sehr rücksichtsvoll Kindern, alten Leuten und Gebrechlichen gegenüber - und NIE auch nur im ANSATZ gefährlich. Warum auch? Der brauchte sich den Weg an die Spitze nicht mehr zu erkämpfen, er war von Anfang an der Ansicht, wo er sei, sei oben. ;)

Also, ich weiß, dass das nicht die Regel ist....

Dieses "seine 5 Minuten kriegen und über Tische und Bänke gehen" könnte durch eine Futtermittelallergie ausgelöst sein - oder zuviele Proteine im Futter - eventuell sind die Hunde im Spiel innsgesamt (warum auch immer) in so einem hohen Erregungszustand, dass sie auf normale soziale Signale nicht mehr reagieren können - insgesamt wird die Reizschwelle ja bei Erregung heraufgesetzt.
Und die kommen so schnell halt nicht mehr runter, und KÖNNEN dann nicht abschalten.
(Hund der korrigiert wird wird und noch minutenlang jault, als würde er geschlachtet? - Garri, und bei dem ist das so. Der dreht total schnell auf und kommt dann nicht wieder runter, schon gar nicht, wenn er noch stillsitzen muss.)
Und dann wird auch schon mal im Übersprung oder im Übermut geschnappt, weil der Hund einfach überlaäft vor Energie.

Du schreibst ja selbst: "Das einzige, was hilft, ist eine Auszeit für die Hunde."

Würde ich im Spiel auch machen, wenn sie zu grob werden.
Und wenn sie zetern - zetern lassen.

Mach ich auch nicht anders. Knebeln kann ich den Hund ja nicht.

LG, Lektoratte
 
Uns ging es ähnlich!
Unsere Hündin (jetzt 18 Monate alt) war der aktivste Welpe im Wurf,von morgens 7.00 Uhr bis abends immer auf.Hatte ja 5 Geschwister und einen konnte man immer finden zum spielen,ist sehr neugierig und gelehrig.Aber konzentriertes Arbeiten?Nein war bis 15 Monate nicht möglich.Zwang ,ach ich huste Dir was!Schimpfe?Wedel,wedel!
Hundeplatz,ach Gott ist es hier interessant!Keine Angst vor nichts!
Sie hat mich auf den Hundeplatz so sauer gemacht,das ich vom Platz gegangen bin.
Hündin nur zur Ruhe gebracht/gezwungen durch Aufenthalt in der Kennelbox,da ist sie dann auch sehr schnell eingeschlafen.Sonst hatte sie keine "innere Ruhe" gefunden,war irgendwie immer auf dem "Sprung",man hatte das Gefühl sie hatte Angst was zu versäumen!

Heute mit 18 Monaten ist sie eine sehr ausgegelichene,souveräne Hündin.Sie ist sehr menschenbezogen,freundlich zu allen Hunden.Einfach nur angenehm!Ich hätte es nie gedacht,als ob mit 12 Monaten ein Schalter umgelegt wurde und der Hund ist wie ausgewechselt!
 
Hallo, ich bin's nochmal...

hab grade auf dem Spaziergang mit Monster B die Geschichte noch mal überdacht.

Und muss erstmal sagen: "Hat Angst, was zu versäumen" trifft es hundertprozentig.
Ich hab den Hund über fünf Ecken und meine Mitbewohnerin für meine Eltern bekommen (Unfallwurf, die Mutter war noch kein Jahr alt, ein halbherziger Abtreibungsversuch hat nicht geklappt). Ich selbst wohnte schon gar nicht mehr zuhause, aber während der Welpenzeit war ich jeden Tag nach dem Labor dort im Welpenauslauf. Also hing der Hund sehr an mir. Anfangs war es so, dass er jedesmal, wenn ich wieder da war, unsauber wurde - der war so damit beschäftig, mir hinterherzurennen, dass er gar nicht merkte, dass er irgendwann "auslief." (Der zog dann ein kleines Bächlein hinter sich her.)

Er war weder der "dominanteste" noch sozial aktivste Welpe des Wurfes - es war eher so, dass er sich bevorzug allein beschäftigte - im Welpenauslauf war ein Erdhaufen, und wenn man ihn gelassen hätte, hätte er den ganze Tag gebuddelt.
Spielaufforderungen hat er meist ignoriert - ein typisches Bild war, dass zwei bis drei Geschwister hinten an ihm zerrten und er vorn weiter gebuddelt hat - wenn sie ihn wirklich mal dort wegkriegten, ging er nach kurzer Rauferei wieder an seine Arbeit zurück. (Das blieb so bis ins hohe Alter - meine Eltern haben seinetwegen unsere große Sandkiste 11 Jahre länger behalten, als sie eigentlich wollten.)
Er war also von klein auf gewöhnt, seine bevorzugte Aktivität auch unter Ablenkung und Maßregelung auszuüben. Sozusagen.

Der Welpenauslauf war im Garten von einem Studentenwohnheim (überwiegend Tiermediziner), mit recht viel interessiertem Publikumsverkehr und vielen Hunden (weil es glaube ich das einzige Wohnheim war, in dem Hunde gehalten werden durften). Der Hund war also HalliGalli gewöhnt, hat aber in den ersten 12 Wochen, wenn ich es recht überlege, Menschen nur als Spielkameraden und nette Abwechslung erfahren. "Erziehung" erfolgte nur durch andere Hunde. Und das auch recht rudimentär - die Mutter war mit dem Wurf absolut überfordert. Das änderte sich erst, als die Welpen etwa 6 Wochen alt waren. Da begann sie, sie eher als Spielkameraden zu sehen. Wobei übrigens unser späterer Hund der Welpe war, mit dem sie bevorzugt spielte.

Außerdem war er auch der hübscheste Welpe im Wurf (Hübsch gezeichnet - er wurde aber nachher nicht der hübscheste Hund - er war recht stämmig, mit nem dicken Hals, einem viel zu kleinen Kopf und hinten war er höher als vorn. ;) ), was jeder beim Anblick der ganzen Schar auch jedes Mal ausrief. Ich bin heute noch überzeugt davon, dass seine Grundeinstellung: "Wenn geschimpft wird, muss jemand anders gemeint sein!" aus dieser Phase stammt. ;)

Die Eigenschaften souverän und flippig scheinen sich auszuschließen.

Aber es war in der Tat so, dass er sich so gut wie nie "negativ" über etwas aufgeregt hat. Er nahm einem nichts übel, ging Streitereien eher aus dem Weg, und hatte ne recht hohe Toleranzschwelle. Wenn ein Kontrahent allerdings keine Ruhe gab und ihn ständig weiter piesackte, wurde er irgendwann rechtschaffen wütend und dann auch grob.

Ansonsten hatte er in Haus und Garten viel vom Herdenschutzhund, der so gar nicht in ihm steckte: Er lag den ganzen Tag auf der erhöhten Terasse, hatte im Auge, wer vorbeilief, und bei verdächtigen Personen wurde souverän gemeldet - bzw. bei gröberen "Verstößen" - der ihm unbekannte neue Gärtner der Nachbarn, der einfach so aufs Grundstück ging, auch mal aktiver. Aber man hatte nie den Eindruck, dass er dabei die Kontrolle verlor. Er ging dann sehr entschieden vor, aber eben souverän.

Wenn es allerdings etwas gab, dass ihn positiv aufregte, kam er, vor allem an Anfang, ganz schnell in recht hohe Trieblagen und war dann nur noch vermindert bis gar nicht mehr steuerbar.

Beispiel:
1) Einzelner Besuch oder ein abwesendes Familienmitglied kommt nach Hause.

Begrüßung war nur im Garten möglich, weil Hund erstmal 5 Runden rennen und irgendein Spieli oder den Besen totschütteln musste - und zwar auch dann, wenn der neu angekommene den Hund komplett ignorierte.
Da konnte im Übersprung auch mal ganz schnell ein Sofakissen dran glauben, auch wenn er sonst nie was kaputt gemacht hat.

2) Mehrere Besucher
Besonders schlimme war es zB, wenn einer von uns Besuch von mehreren Freunden hatte, die nacheinander kamen, weil der Hund dann gar nicht mehr runterkam. Der drehte dann völlig ab, sprang herum wie ein Irrer (er fing dann auch immer ganz stark an zu schielen), raste von einem zum anderen, rempelte die Leute an und fing schließlich an, alles und jeden, notfalls den Sessel, zu berammeln.
In den Garten lassen half nichts, da drehte er nur noch mehr auf.
Aussperren half auch nur begrenzt, weil dann wieder irgendwas dran glauben musste.

Dieses dauernde Rammeln wurde vom zugezogenen Hundetrainer als "Dominanzgehabe" gedeutet, und uns wurde dringend zur Fühkastration geraten.

Ich würde heute mal sagen, das war eher Übersprungverhalten - der Hund wusste einfach nicht, wohin mit sich, und kam eben von diesem Trip auch kaum wieder runter.

Die Kastration (ich meine, mit 9 Monaten) hat nämlich gar nichts geändert, auch an dem Gerammel nicht. Im Gegenteil, das Verhalten hat sich vorübergehen sogar verstärkt. So richtig erwachsen und damit ruhiger ist der Hund erst mit 3 Jahren geworden. Heute wäre ich also diesbezüglich um einiges schlauer. :(

3) Spazierengehen:
Ging gar nicht ohne in die Leine beißen und mindestens 10-minütiges Schütteln. Wenn nicht die Leine, war es halt auch mal das Hosenbein. Hund schielte wieder, flippte völlig aus, war also mit "normalen Maßnahmen" nicht erreichbar, kriegte gelegentlich sogar Schaum vor dem Mund - na, und irgendwann war's dann gut und die Leine wurde losgelassen.

4) Wild: Extrem. Bei Wild erwachte sein innerer Hetztrieb, und der Rest vom Hirn schaltete aus. Der ist hinter einem Reh her mal durch einen angeschalteten Elektrozaun gebrettert und weitergelaufen.
(Allerdings brauchten anschließend meine Eltern bei anderer Gelegenheit einen entsprechenden Zaun vor dem Gartenzaun nur noch aufzustellen, nicht mehr anzuschließen - dass die Dinger unangenehm waren, hat er wohl durchaus mitgekriegt.)

Bei ner anderen Gelegenheit hat er meine Mutter, die zwischen 70 und 80 kg wiegt, bei Glatteis umgerissen und an der Schleppleine 50 m hinter sich hergeschleift. Dann war das Reh weg, Hund blieb stehen, drehte sich herum und war völlig verblüfft, dass niemand mehr hinter ihm stand.

Den konnte man auch nicht ableinen, da er im Gegensatz zu allen anderen Hunden, die wir davor gehabt hatten, absolut blind für alles wurde, wenn er etwas verfolgte. Keiner der anderen wäre hinter Wild her auf die Autobahn gerannt - der schon. Da die in unmittelbarer Nähe des Hauses verlief, war anschließend Leinenzwang angesagt. :(

Wie gesagt: Ansonsten war der Hund eher ruhig, ließ es mit allem etwas langsam angehen, machte eigentlich nur, was er wollte, lebte aber nach dem Motto: "Leben und leben lassen."

Aber wenn er mal aus dem Häuschen geriet, dann nicht bloß bis in den Vorgarten, sondern gleich zwei Straßen weiter. Und dann war er auch nicht mehr wirklich gut zu steuern und kaum zu beruhigen. Sah der Wild, sah und hörte der nichts anderes mehr.

Ich würde also denken, die Trieblage ist das Problem, in der dann Korrekturreize nicht mehr als solche wahrgenommen werden.
Wie ein Kind, dass auf einem Kindergeburtstag außer Rand und Band gerät, und dann auch erst nach massiver Einwirkung (unter lautem Geheule) oder einem Unglück wieder zur Ruhe kommt.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Hallo Sabsi,

ich erlebe solche Welpen auch hin und wieder in unserer Welpenstunde.
In der Regel gehören sie zu den leicht erregbaren Rassen (J.R. ist typisch, Cattledog wohl auch.).
Meiner Meinung nach sollten diese Welpen nicht mit gleichaltrigen Hunde spielen, sondern nur mit gut sozialisierten Jung- bzw. ganz ausgewachsenen Hunden. In der reinen Welpengruppe hat man ja immer das Problem, dass die Welpen das Sozialverhalten von den anderen Welpen lernen sollen... die es ja selbst auch gerade erst lernen. Es ist so wie eine Grundschulklasse ohne Lehrer, und genau so sieht das auf dem Platz dann auch oft aus. Klar greifen die Menschen ein und ersetzen in gewissem Sinne den erfahrenen Althung, aber in Bezug auf hündisches Sozialverhalten sind wir Menschen bestenfalls die zweite Wahl und oft auch völlig fehlbesetzt.

Naja, jedenfalls kann man diese Rüpel den anderen Welpen nicht zumuten.

Die Unwirksamkeit von Schnauzgriff und anderen Maßregelungen hat wahrscheinlich viel mit dem Erregungsniveau zu tun. Die betroffenen Hund regen sich sehr schnell sehr stark auf und sind dann mit den üblichen Mitteln nicht mehr erreichbar.
Eine Auszeit ist tatsächlich die beste Lösung und für's erste sollte man Situationen in denen sich der Hund erfahrungsgemäß in seine speziellen fünf Minuten hineinsteigert vermeiden.

Alarmierend finde ich die Reaktion auf Körperkontakt. Mal Genuß, mal heftige Gegenwehr... wenn der sich nach einer vollen Minute immer noch nicht béruhigt hat, dann geht da was schief. Vielleicht liegt das auch an der gesteigerten Erregbarkeit. In dem Sinne, dass der Hund in dieser Reizlage nicht aus seinem Zustand herauskommt.
Da bin ich ratlos. So aus dem Bauch raus würde ich empfehlen, sehr sparsam mit Körperkontakt umzugehen und intensiv an einer (nach einem festen Schema verlaufenden) Duldungsübung zu arbeiten.

Außerdem sollte man mit einem solchen Hund gezielt und intensiv Dinge üben, die dem Hund das abverlangen, was ihm fehlt: Selbstbeherrschung, Impulskontrolle und Entspannung.

Leider ist es oft so, dass die Leute insgeheim stolz sind auf ihr wildes kleines Kerlchen und die ganze Sache unbewußt kräftig fördern. Auch sehen Welpenbesitzer in den seltensten Fällen die Notwendigkeit von intensivem Verhaltenstraining ein. Er ist ja noch ein Baby... und wenn das Baby erstmal ein Jahr alt ist, dann hat es ein Riesenproblem und du sollst das möglichst in vierzehn Tagen gelöst haben.

:(Step
 
tachi
stepp war schneller...
ich denke auch, das diese zwerge mit eher gut sozialisierten Jung oder sogar Althunden spielen sollten. Zumal es für die anderen Welpen ja eher eine Zumutung ist.

Was weisst du denn zum "Vorleben" der Welpen? Aufzucht ect?
Da die beiden ersteren genannten sowieso schon gesteigerte Erregbarkeit haben u falls da noch eine nicht optimale Aufzucht dazu kommt, ist das immer etwas schwieriger.

Die Situation klingt fast zu 100% wie das Verhalten unserer Jade. Attacken auf Arme, Beine, Schuhe. Gleichaltrige Hunde wurden tyrannisiert. Wir haben für sie nur noch ältere oder ähnlich veranlagte Hundekinder zum spielen genommen bzw auch immer eine Hundedame (unsere Tequila) dazu genommen. So wurde das deutlich besser.
Mit schwächeren Hunden kann sie mitlerweile auch spielen, aber ich lasse sie erst langsam ran, Komando "vorsicht" u schon klappt das sogar mit nem Mopswelpen. Aber sie wird jetzt auch 2.

Das mit dem Anfassen lassen war ähnlich. Mal konnte man sie kaputt knutschen, dann war sie wieder fast hysterisch u unzügelbar.
Was wirklich geholfen hat. Verordnete Ruhe. Ähnlich wie die "Festhaltetherapie" bei hyperaktiven Kindern habe ich sie in den Arm genommen, bis sie einschlief. Nervig, Nächtelanges wachen, aber nach ca 2-3 Wochen wurde es deutlich besser. Sie fand immer schneller zur Ruhe.
Gleichlaufend habe ich mit ihr Konzentrationsübungen gemacht. hab erstmal nur Konzentration geclickt. jede Sekunde.
Ich habe sie, bei Fehlverhalten oder Ausrastern falls nötig halt im Nackenfell gepackt u so lange gehalten, bis Ruhe war. Das hat aber echt manchmal gedauert.
Sehr froh war ich über unsere Hundeoma, die einen grossen Teil der "Erziehung" übernommen hat. Da hats manchmal wirklich geknallt,so das ich dachte, der Zwerg geht kaputt.
Heute muss ich da dankbar sein.
Habt ihr für die Welpenstunde ältere Hunde? Das wär ja schon mal prima.
Wie werden die Welpen denn zu Hause ausgelastet. Gut ist ja immer ein Gleichgewicht zwischen beschäftigen u Ruhe.
Bei den Malis musss man auch manchmal ne Zwangspause verordnen. Hab ich schon von einigen Malibesitzern gehört.
Gruss Claudi
 
Erst schon mal vielen Dank für eure Antworten. Bei dem J.R. und dem Cattledog weiß ich, daß beide schon mit 6 Wochen von der Mutter getrennt wurden. Bei der anderen Hündin weiß ich nur, daß sie vom Bauernhof kommt. Die Leute haben sie mit 12 Wochen bekommen.
Die Cattledoghündin ist jetzt 9 Wochen alt, sie nimmt Maßregelungen älterer Hunde sofort an. Ich habe sowieso in der Gruppe alles etwas ältere Welpen 14-16 Wochen und nehme meistens meine alte Hündin mit rein. Seltsamerweise hat die sich die Kleine noch nicht vorgeknöpft. Bei der cattledoghündin habe ich eher das Gefühl, dass sie der beharrliche typ ist, d.h. wenn 1 x schnappen nicht hilft macht man das solange bis man vielleicht doch Erfolg hat.
Beide Hündinnen habe ich auch schon mit meinem Rüden, der sehr deutlich warnt, laufen lassen. Dessen Warnungen haben beide ziemlich ignoriert, bis er massiver wurde.
Ich habe eigentlich garnicht so den Eindruck, daß die Hunde total die Selbstkontrolle verlieren. Mir scheinen die einfach schmerzfrei im wahrsten Sinne zu sein.
Übungen für Selbstkontrolle usw. finde ich super, habt ihr da bestimmte Übungen?
 
Habe für die Staffies immer größere Rassen als Spielpartner bevorzugt.
Das Spiel der Staffiewelpen ist mit unter schon sehr grob und sie vertragen auch ne Menge.
Mit Dackel und Co ist es daher auch so eine Sache,dann doch lieber Husky etc.
Unsere eigenen Welpen werden im Rudel groß ,daher souveräner Rüde vorhanden,sowie Althündin.Beide spielen gerne und massregeln auch zur gegebener Zeit und haben ein super Sozialverhalten.
Übungen für Selbstkontrolle?Nein haben wir nicht!
 
Übungen für Selbstkontrolle usw. finde ich super, habt ihr da bestimmte Übungen?

Das sind nicht unbedingt spezielle Übungen, sondern eher Standarts, die allerdings etwas anders erklärt und betont werden.
Grundsätzlich sind es die Übungen in denen der Hund mit ruhigem, zurückhaltendem Verhalten zum Erfolg kommt.

Als Beispiel nehme ich mal das Passieren der Wohnungstür.
Das ist eine Situation in der die Hunde meist sehr erregt und motiviert sind. Die wollen jetzt sofort durch diese Tür und endlich, endlich raus!
Die Tür geht aber erst auf, wenn der Welpe sich zurücknimmt und auf Sichtzeichen hin setzt. Will er am HF vorbei durch die Tür stürmen, geht sie wieder zu und die Übung beginnt von vorn.
Wichtig ist, dass der Hund nicht ins Sitz gedrückt wird. Er muß sich selbst zu dem gewünschten Verhalten entscheiden und am Erfolg lernen. Es nützt nix, wenn der Rudelführer sein Recht auf Vortritt durchsetzt. Es geht darum, dass der Welpe lernt, dass er mit ruhigem, zurückhaltendem Verhalten er durch die Tür kommt!

Eine ähnliche Situation kann man an der Futterschüssel herstellen. Man stellt dem Hund das Futter hin, hindert ihn aber mit einer Zimmerleine daran, sich einfach so auf das Futter zu stürzen. Auch hier gibt man Sichtzeichen für Sitz und gibt den Hund erst frei, wenn er im Sitz für ein paar Sekunden ruhig verharrt.

Auch ins Spiel mit dem Welpen kann man solche Übungen einfließen lassen. Man unterbricht das Spiel, verlangt ein Absitzen oder ein anderes ruhiges Verhalten und bestärkt dieses mit der Fortsetzung des Spiels.

Auch das Füttern aus der Hand kann nützlich sein. Hier wird der Welpe versuchen mit Pföteln, Knabbern oder Bellen zum Ziel zu kommen, sobald man ihm das Futter hinhält, aber nicht überlässt. Die Hand gibt das Futter erst frei, wenn der Hund diesen direkten Impulsen widersteht und etwas anderes ausprobiert (Setzen, Blickkontakt o.ä.).

Diese Reihe könnte man noch weiter spinnen. Grundsätzlich sind es Situationen in denen der Hund stark motiviert ist ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese Verhaltensziele werden nicht auf direktem Weg erreicht, sondern nur über ruhiges, zurückhaltendes Verhalten, das der Hund von sich aus anbietet. Der letzte Halbsatz ist wichtig.
Wenn man z.B. an der Tür das Hörzeichen für Sitz gibt und das mit sanftem Zwang durchsetzt, dann hat der Hund zwar auch was gelernt, aber nicht ganz das worum es eigentlich geht.

Empfehlenswert sind diese Sachen für alle Familienhunde. Für die leicht erregbaren Typen sind sie besonders wichtig, wobei es gleichzeitig viel mehr Mühe und Zeit erfordert sie korrekt durchzuführen. Es kann anfangs schon mal eine halbe Stunde draufgehen, ehe man durch die Tür ist.;)


Liebe Grüße,
Step
 
Schön geschrieben Stepp :zufrieden: Manchmal kommt man einfach nicht auf die einfachsten Sachen, vor allem wenn man selbst mitten im Geschehen steckt ist man öfters blind :unsicher:
 
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