Tyson
15 Jahre Mitglied
Haloo Leute,
meine Frau hat sich echt ins Zeug gelegt und einen weitern Teil geschrieben,hier also das Ergebnis!!!
Nachdem Markus noch etwa eine Stunde um seinen heiligen Baum getrauert hatte, kam der zweite spannende Teil. Das Schmücken. Während Daniela die Kiste mit den Kugeln und Kerzen vom Dachboden holte, hatte Markus schon Lametta ausgepackt.
Schnell schlich Sunny wieder ins Esszimmer. Ein schneller Sprung auf einen Stuhl, dann auf den Tisch. Wunderbar, von hier konnte sie alles sehen.
Markus schien seine gute Laune wiedergefunden zu haben. Er versuchte gar nicht, Sunny von dem Tisch zu vertreiben. Er stellte die Kiste mit den Kugeln vor den Tisch und fing eifrig an, alle Pakete und Päckchen aus der Kiste zu packen. Daniela stand hinter ihm. Sie machte schon wieder ein sorgenvolles Gesicht. Da Markus wieder total in seinem Element war, achtete er auf so Kleinigkeiten wie Perlenketten, die sich an dem einen Paket verfangen hatten, aber in einem anderen Paket steckten, nicht weiter. Für diese Dinge hatte er ja schließlich Daniela. War es bei den Menschen üblich, dass die Frauen immer auf die Männer aufpassten?
Na ja, Sunny fand es jedenfalls richtig spannend. Vor ihr türmten sich die Päckchen und Pakete. Murphy wollte scheinbar auch mit auspacken. Er steckte seine große Nase mit in die Kiste und versuchte ebenfalls etwas herauszuziehen. Endlich hatte er etwas gefunden, dass in Papier eingewickelt war. Es war leicht rund aber lang. Er freute sich über seine Beute und rannte schwanzwedeln um Markus und Daniela rum.
„Was hat er da?“ fragte Daniela. Sie war damit beschäftigt, die von Markus gestapelten Pakete neu zu sortieren, damit diese nicht umfielen.
„Wer?“ fragte Markus und versuchte sich gerade selber aus einer 2 m langen Perlenkette zu befreien.
„Na wer wohl!?“ Daniela zeigte mit dem Kinn zu Murphy.
„Hey, bleib hier! Der hat die Spitze!“ rief Markus. Er griff nach Murphy, aber daneben. Jetzt wurde es interessant. Was für ein spannender Tag, freute sich Sunny. Sie bedauerte es keine Sekunde, heute nicht nach draußen gegangen zu sein.
Markus rannte hinter Murphy her. Wie bereits erwähnt, war Murphy, was die Menschen anging, nicht gerade der Hellste. Er dachte, Markus wollte mit ihm fangen spielen und rannte durch die Wohnung. Ab und zu schüttelte er seine Beute und stampfte wie ein Pferd.
Tyson hatte kurz den Kopf gehoben als Markus nach Murphy rief. Er wollte lieber gar nicht wissen, was jetzt wieder los war. Sunny bewunderte Tyson für seine Ruhe. Allerdings, fiel ihr sofort ein, dass Tyson über ein Jahr gebraucht hat, um diesen Kenntnisstand zu erreichen, was nicht gerade bewundernswert war. Also, keine Bewunderung für Tyson und für Murphy sowieso nicht!!!
Endlich hatte Markus Murphy die Beute entreißen können. Es stellte sich als Baumspitze heraus. Markus erwähnte anschließend, dass er, wäre die Spitze kaputtgegangen, Murphy auf die Spitze vom Baum gesetzt hätte.
Das Schmücken ging weiter. Allerdings hielt Sunny es für unverantwortlich, dass Daniela in einem so kritischen Moment das Wohnzimmer verlies. Sie blieb noch nicht einmal im Esszimmer! Wie konnte sie so etwas tun? Na ja, bis jetzt war ja noch alles friedlich.
Das sollte sich aber bald ändern.
Markus war total gefangen in seiner Euphorie. Er öffnete erst einmal alle Pakete und schaute nach, was ihm zur Verfügung stand. Sunny fand das aufregend. Überall blitzte und funkelte es. Eine lange Perlenkette rutschte langsam vom Tisch. Immer eine Perle nach der anderen glitt über die Tischkante. „Soll ich mal festhalten?“ maute sie fragend. Ihr Schwanz zuckte schon in freudiger Erwartung. „Wenn er nein sagt, mache ich nichts, aber wenn er nichts sagt, halt ich sie fest,“ entschied Sunny. Es kam keine Antwort. Ein eleganter Sprung über die übrigen Pakete hinweg, ein Pfotenhieb und die Kette war gerettet. Zufrieden mit sich, zog Sunny an der Kette. Ein wenig beleidigt, musste sie feststellen, dass Markus ihre Heldentat überhaupt nicht mitbekommen hatte. Aber dafür Murphy. Er rannte um den Tisch und nahm sich das andere Ende der Kette. Jetzt fing Murphy auch noch an zu ziehen.
„Lass los!“ fauchte Sunny. „Ne Ne!“ grummelte Murphy zurück und zog noch heftiger.
„Hey, was macht ihr da?“ rief Markus. Er fuchtelte wild um sich, wobei er leicht den Tannenbaum berührte. Einige Kugeln fielen von den Zweigen und kullerten über den Boden. Sunny sprang zurück und lies die Kette los. Murphy hatte allerdings so heftig gezogen, dass er nun, da Sunny nicht mehr festhielt, rückwärts genau auf den Baum zurutschte. Während Markus auf Murphy zurannte, sprang Sunny auf einen Stuhl. Noch während Markus versuchte, Murphy aufzuhalten, kullerte eine Kugel direkt unter Markus´ Schuh. Sunny wollte noch etwas sagen, aber da war es schon passiert. Es knackte ziemlich laut, als Markus seinen Schuh auf die Kugel setzte. „********!“ fluchte Markus brüllend.
Daniela kam in das Zimmer. So ein Geschrei konnte ja nichts gutes Bedeuten. Sunny fand allerdings, dass Markus wieder maßlos übertrieb. Er hatte ja schließlich noch so viele Kugeln.
„Vorsicht mit den Scherben!“ rief Daniela und holte schon mal einen Besen.
„Lass die Hunde da nicht reinlaufen!“ rief sie noch beim Rausgehen.
„Alle Viecher jetzt raus hier!“ befahl Markus. Er wartete bis Murphy sich zu Tyson auf das Sofa gelegt hatte.
„Wo ist die Katze?“ fragte Markus und drehte sich suchend um.
„Na, die macht ja wohl nicht“, beruhigte ihn Daniela. Sie hatte die Scherben entsorgt und fing nun an, die runtergefallenen Kugeln aufzusammeln.
„Hier. Mach nicht noch mehr kaputt!“
Damit verließ Daniela erneut das Zimmer. Sunny konnte nicht verstehen, dass Daniela immer noch nicht begriff, dass Markus einfach nicht für diese Arbeit gemacht war. Wie konnte sie ihn alleine mit den Kugeln und den Hunden und dem Baum lassen. Sie selber jedenfalls wollte Markus nicht alleine lassen. Der braucht bestimmt Hilfe.
Also setzte sich Sunny wieder auf den Tisch und beobachtete Markus. Er gab sich wirklich mühe, dass musste sie ihm ja lassen.
Sunny dachte, nur noch ein Karton Kugeln, dann ist es geschafft. Der Baum sah schon recht ordentlich aus. Sunny wusste, dass Daniela, wenn Markus weg war, noch ein paar Veränderungen vornehmen würde, um dem Baum den letzten Schliff zu geben, aber er sah jetzt schon recht passabel aus. Alles war in Blau und Silber gehalten. Blaue Kugeln, Silberner Schmuck. Nicht schlecht. Jetzt fragt nicht, warum auf allen Weihnachtsfotos der Schmuck rot war. Vor allem nicht in Markus Gegenwart!
Es war der letzte Karton mit Kugeln. Sunny hatte sich die ganze Zeit damit begnügt, sich die Kugeln und Zapfen nur anzusehen, aber einmal, nur ein einziges Mal, wollte sie doch so ein blinkende und blitzende Kugel auch berühren! Sie wartete, bis Markus auf der anderen Seite vom Baum stand. Dann erhob sie sich langsam und ging auf die letzte Kugel zu, die noch auf dem Tisch stand. Einmal nur berühren, sagte sie sich selbst. Nicht anstoßen. Nur mal berühren. Endlich war die Kugel auf Pfotenlänge entfernt. Sie streckte die Pfote aus und .... tippte die Kugel an.
Was dann passierte, war wirklich nicht ihre Schuld. Eigentlich war Markus schuld. Er hat ja wieder so panisch reagiert und alle erschreckt!
Als Sunny gerade die Kugel berührte, schrie Markus auf. Er sprang auf Sunny zu. Sunny zuckte zusammen. Tyson und Murphy sprangen vom Sofa. Sunny erschreckte sich so sehr, dass sie vom Tisch sprang. Durch diese ruckartige Bewegung, machte die Kugel ihrem Namen alle Ehre und kullerte über den Tisch. Ein weiterer Schrei und ein missglückter Versuch, die Kugel zu retten, endeten in einem Fiasko!
Markus wollte die Kugel retten und sprang hinter dem Baum hervor. Weil Murphy allerdings genau vor seinen Füßen war, streifte Markus den Baum. Die Kugel hatte den Boden erreicht und zerbracht ein Glück nicht, allerdings nützte das der Kugel auch nicht, denn der ganze Baum fiel krachend zu Boden. Genau auf die kleine Kugel. Markus schrie und brüllte. Tyson bellte, Murphy jauelte.
Sunny hatte sich vorsorglich schon einmal hinter dem Fernsehtisch versteckt. Von hier aus konnte sie alles gut überblicken, ohne selber gesehen zu werden. Markus seinem Geschrei nach, war es wohl besser, außer Sichtweite zu gehen. Er faselte unzusammenhängende Dinge, während Daniela gleich zum Telefonhörer griff und bei ihren Schwiegereltern nachfragte, ob die noch Christbaumschmuck hätten. Markus sagte andauernd, dass Daniela einen Katzenfellmantel bekommen würde. Wie ein Wahnsinniger rannte er durch die Wohnung schaute in alle möglichen Ritzen. Er krabbelte sogar auf allen Vieren über den Boden und schaute hinter dem Sofa nach. Sunny fand es zwar lustig, aber von einem erwachsenen Mann hätte sie doch etwas mehr Selbstkritik und Beherrschung erwartet.
„Nu lass mal die Katze! Pass lieber auf deine Hunde auf, dass die da nicht reinlaufen. Dann fährst du rüber zu deinen Eltern und holst neue Kugeln. Deine Mama sucht schon alles zusammen“; versuchte Daniela Markus zu beruhigen.
„Deine blöde Katze!“ brüllte Markus weiter und tobte.
Es war ja wieder klar, dass sie wieder die Schuld bekam. War ja immer so. Dabei hat er doch alles angestellt. Hätte er nicht wieder so eine Panik geschoben, wäre doch gar nichts passiert! Sunny fand das überhaupt nicht gerecht.
„Ja ja, immer die Katze!“ wetterte Daniela und schob Markus aus dem Esszimmer, steckte ihm eine Zigarette an und setzte ihn auf einen Stuhl.
„Ich mache hier erst einmal sauber. Allerdings, musst du wohl nachher die Spitze etwas abschneiden, die ist nämlich etwas umgeknickt“, säuselte Daniela. Den letzten Satz hätte sie sich lieber sparen sollen, denn als Markus die geknickte Spitze sah, stieg seine Wut erneut auf.
„Alles nur wegen deiner Katze!“ fluchte er weiter.
„Dann ist der Baum eben etwas kleiner“, versuchte es Daniela erneut. Allerdings ohne großen Erfolg.
Wütend verlies Markus das Haus.
„Sunny-Muschi“, rief Daniela und lockte Sunny hinter dem Fernsehtisch hervor. „Ich weiß genau das du dahinter sitzt. Komm her, Mäuschen“, säuselte sie weiter. Sunny erhob sich. Von Daniela ging keine Gefahr aus. Daniela konnte zwar manchmal recht wütend werden, wenn Sunny mal ein bisschen in ihre Hände biss oder Danielas Arm mit den Krallen festhielt, aber eigentlich war Daniela nicht sehr aufbrausend.
„Na Muschi, hast du wieder Markus geärgert?“ fragte Daniela die Katze und hob sie vorsichtig hoch.
„Eigentlich nicht“, versuchte Sunny zu erklären, aber an Danielas Gesicht konnte Sunny erkennen, dass die wieder nicht verstand. Also, einfach ein klägliches verschrecktes Miau und dann raus aus dem Haus.
Nach etwa einer halben Stunde kam Markus mit dem neuen Schmuck wieder nach Hause. Er brachte den Karton ins Esszimmer, warf die Hunde raus und verrammelte die Türen. Selbst Daniela durfte nicht dabei sein.
Nach einer weiteren halben Stunde hörte Daniela ein erneutes Schreien.
„Nicht schon wieder!“ rief sie und rannte ins Wohnzimmer. Als sie vor der Tür ankam, hörte sie aber, dass Markus sich wie ein Schneekönig freute. Er lachte schallend und hüpfte durch die Zimmer.
„Hase? Alles klar?“
„Ja“, gluckste Markus und öffnete die Tür. „Schau, die doofe Katze kommt nicht rein!“
Sunny stand am Wohnzimmerfenster und hatte Markus beim Baumschmücken zugeschaut. Jetzt stand sie auf den Hinterbeinen, die Vorderbeine ausgestreckt und miaute.
„Was machen die beiden da drinnen?“ fragte sich Sunny und legte ihre Pfötchen an den Kopf. Durch die Sonne konnte sie kaum etwas erkennen. Allerdings konnte sie hören, wie Markus sich freute. Das war zuviel. Hier hat keiner etwas zu lachen, meckerte Sunny und versuchte zu verstehen, was die beiden drinnen redeten.
„Schau, sie kommt hier nicht rein!“ jubelte Markus und zeigte Sunny eine lange Nase.
„Du bist unmöglich!“ meckerte Daniela lachend mit ihm.
Sunny dachte sich: „Hauptsache, er lacht wieder. Dann kann ich ja wieder ins Haus.“
Sunny rannte zur Katzenlucke. Der neue Schmuck musste ja schließlich noch einmal aus der Nähe betrachtet werden.
Na dann,
Frohe Weihnachten!!
[Dieser Beitrag wurde von Tyson am 07. Dezember 2000 editiert.]
meine Frau hat sich echt ins Zeug gelegt und einen weitern Teil geschrieben,hier also das Ergebnis!!!
Nachdem Markus noch etwa eine Stunde um seinen heiligen Baum getrauert hatte, kam der zweite spannende Teil. Das Schmücken. Während Daniela die Kiste mit den Kugeln und Kerzen vom Dachboden holte, hatte Markus schon Lametta ausgepackt.
Schnell schlich Sunny wieder ins Esszimmer. Ein schneller Sprung auf einen Stuhl, dann auf den Tisch. Wunderbar, von hier konnte sie alles sehen.
Markus schien seine gute Laune wiedergefunden zu haben. Er versuchte gar nicht, Sunny von dem Tisch zu vertreiben. Er stellte die Kiste mit den Kugeln vor den Tisch und fing eifrig an, alle Pakete und Päckchen aus der Kiste zu packen. Daniela stand hinter ihm. Sie machte schon wieder ein sorgenvolles Gesicht. Da Markus wieder total in seinem Element war, achtete er auf so Kleinigkeiten wie Perlenketten, die sich an dem einen Paket verfangen hatten, aber in einem anderen Paket steckten, nicht weiter. Für diese Dinge hatte er ja schließlich Daniela. War es bei den Menschen üblich, dass die Frauen immer auf die Männer aufpassten?
Na ja, Sunny fand es jedenfalls richtig spannend. Vor ihr türmten sich die Päckchen und Pakete. Murphy wollte scheinbar auch mit auspacken. Er steckte seine große Nase mit in die Kiste und versuchte ebenfalls etwas herauszuziehen. Endlich hatte er etwas gefunden, dass in Papier eingewickelt war. Es war leicht rund aber lang. Er freute sich über seine Beute und rannte schwanzwedeln um Markus und Daniela rum.
„Was hat er da?“ fragte Daniela. Sie war damit beschäftigt, die von Markus gestapelten Pakete neu zu sortieren, damit diese nicht umfielen.
„Wer?“ fragte Markus und versuchte sich gerade selber aus einer 2 m langen Perlenkette zu befreien.
„Na wer wohl!?“ Daniela zeigte mit dem Kinn zu Murphy.
„Hey, bleib hier! Der hat die Spitze!“ rief Markus. Er griff nach Murphy, aber daneben. Jetzt wurde es interessant. Was für ein spannender Tag, freute sich Sunny. Sie bedauerte es keine Sekunde, heute nicht nach draußen gegangen zu sein.
Markus rannte hinter Murphy her. Wie bereits erwähnt, war Murphy, was die Menschen anging, nicht gerade der Hellste. Er dachte, Markus wollte mit ihm fangen spielen und rannte durch die Wohnung. Ab und zu schüttelte er seine Beute und stampfte wie ein Pferd.
Tyson hatte kurz den Kopf gehoben als Markus nach Murphy rief. Er wollte lieber gar nicht wissen, was jetzt wieder los war. Sunny bewunderte Tyson für seine Ruhe. Allerdings, fiel ihr sofort ein, dass Tyson über ein Jahr gebraucht hat, um diesen Kenntnisstand zu erreichen, was nicht gerade bewundernswert war. Also, keine Bewunderung für Tyson und für Murphy sowieso nicht!!!
Endlich hatte Markus Murphy die Beute entreißen können. Es stellte sich als Baumspitze heraus. Markus erwähnte anschließend, dass er, wäre die Spitze kaputtgegangen, Murphy auf die Spitze vom Baum gesetzt hätte.
Das Schmücken ging weiter. Allerdings hielt Sunny es für unverantwortlich, dass Daniela in einem so kritischen Moment das Wohnzimmer verlies. Sie blieb noch nicht einmal im Esszimmer! Wie konnte sie so etwas tun? Na ja, bis jetzt war ja noch alles friedlich.
Das sollte sich aber bald ändern.
Markus war total gefangen in seiner Euphorie. Er öffnete erst einmal alle Pakete und schaute nach, was ihm zur Verfügung stand. Sunny fand das aufregend. Überall blitzte und funkelte es. Eine lange Perlenkette rutschte langsam vom Tisch. Immer eine Perle nach der anderen glitt über die Tischkante. „Soll ich mal festhalten?“ maute sie fragend. Ihr Schwanz zuckte schon in freudiger Erwartung. „Wenn er nein sagt, mache ich nichts, aber wenn er nichts sagt, halt ich sie fest,“ entschied Sunny. Es kam keine Antwort. Ein eleganter Sprung über die übrigen Pakete hinweg, ein Pfotenhieb und die Kette war gerettet. Zufrieden mit sich, zog Sunny an der Kette. Ein wenig beleidigt, musste sie feststellen, dass Markus ihre Heldentat überhaupt nicht mitbekommen hatte. Aber dafür Murphy. Er rannte um den Tisch und nahm sich das andere Ende der Kette. Jetzt fing Murphy auch noch an zu ziehen.
„Lass los!“ fauchte Sunny. „Ne Ne!“ grummelte Murphy zurück und zog noch heftiger.
„Hey, was macht ihr da?“ rief Markus. Er fuchtelte wild um sich, wobei er leicht den Tannenbaum berührte. Einige Kugeln fielen von den Zweigen und kullerten über den Boden. Sunny sprang zurück und lies die Kette los. Murphy hatte allerdings so heftig gezogen, dass er nun, da Sunny nicht mehr festhielt, rückwärts genau auf den Baum zurutschte. Während Markus auf Murphy zurannte, sprang Sunny auf einen Stuhl. Noch während Markus versuchte, Murphy aufzuhalten, kullerte eine Kugel direkt unter Markus´ Schuh. Sunny wollte noch etwas sagen, aber da war es schon passiert. Es knackte ziemlich laut, als Markus seinen Schuh auf die Kugel setzte. „********!“ fluchte Markus brüllend.
Daniela kam in das Zimmer. So ein Geschrei konnte ja nichts gutes Bedeuten. Sunny fand allerdings, dass Markus wieder maßlos übertrieb. Er hatte ja schließlich noch so viele Kugeln.
„Vorsicht mit den Scherben!“ rief Daniela und holte schon mal einen Besen.
„Lass die Hunde da nicht reinlaufen!“ rief sie noch beim Rausgehen.
„Alle Viecher jetzt raus hier!“ befahl Markus. Er wartete bis Murphy sich zu Tyson auf das Sofa gelegt hatte.
„Wo ist die Katze?“ fragte Markus und drehte sich suchend um.
„Na, die macht ja wohl nicht“, beruhigte ihn Daniela. Sie hatte die Scherben entsorgt und fing nun an, die runtergefallenen Kugeln aufzusammeln.
„Hier. Mach nicht noch mehr kaputt!“
Damit verließ Daniela erneut das Zimmer. Sunny konnte nicht verstehen, dass Daniela immer noch nicht begriff, dass Markus einfach nicht für diese Arbeit gemacht war. Wie konnte sie ihn alleine mit den Kugeln und den Hunden und dem Baum lassen. Sie selber jedenfalls wollte Markus nicht alleine lassen. Der braucht bestimmt Hilfe.
Also setzte sich Sunny wieder auf den Tisch und beobachtete Markus. Er gab sich wirklich mühe, dass musste sie ihm ja lassen.
Sunny dachte, nur noch ein Karton Kugeln, dann ist es geschafft. Der Baum sah schon recht ordentlich aus. Sunny wusste, dass Daniela, wenn Markus weg war, noch ein paar Veränderungen vornehmen würde, um dem Baum den letzten Schliff zu geben, aber er sah jetzt schon recht passabel aus. Alles war in Blau und Silber gehalten. Blaue Kugeln, Silberner Schmuck. Nicht schlecht. Jetzt fragt nicht, warum auf allen Weihnachtsfotos der Schmuck rot war. Vor allem nicht in Markus Gegenwart!
Es war der letzte Karton mit Kugeln. Sunny hatte sich die ganze Zeit damit begnügt, sich die Kugeln und Zapfen nur anzusehen, aber einmal, nur ein einziges Mal, wollte sie doch so ein blinkende und blitzende Kugel auch berühren! Sie wartete, bis Markus auf der anderen Seite vom Baum stand. Dann erhob sie sich langsam und ging auf die letzte Kugel zu, die noch auf dem Tisch stand. Einmal nur berühren, sagte sie sich selbst. Nicht anstoßen. Nur mal berühren. Endlich war die Kugel auf Pfotenlänge entfernt. Sie streckte die Pfote aus und .... tippte die Kugel an.
Was dann passierte, war wirklich nicht ihre Schuld. Eigentlich war Markus schuld. Er hat ja wieder so panisch reagiert und alle erschreckt!
Als Sunny gerade die Kugel berührte, schrie Markus auf. Er sprang auf Sunny zu. Sunny zuckte zusammen. Tyson und Murphy sprangen vom Sofa. Sunny erschreckte sich so sehr, dass sie vom Tisch sprang. Durch diese ruckartige Bewegung, machte die Kugel ihrem Namen alle Ehre und kullerte über den Tisch. Ein weiterer Schrei und ein missglückter Versuch, die Kugel zu retten, endeten in einem Fiasko!
Markus wollte die Kugel retten und sprang hinter dem Baum hervor. Weil Murphy allerdings genau vor seinen Füßen war, streifte Markus den Baum. Die Kugel hatte den Boden erreicht und zerbracht ein Glück nicht, allerdings nützte das der Kugel auch nicht, denn der ganze Baum fiel krachend zu Boden. Genau auf die kleine Kugel. Markus schrie und brüllte. Tyson bellte, Murphy jauelte.
Sunny hatte sich vorsorglich schon einmal hinter dem Fernsehtisch versteckt. Von hier aus konnte sie alles gut überblicken, ohne selber gesehen zu werden. Markus seinem Geschrei nach, war es wohl besser, außer Sichtweite zu gehen. Er faselte unzusammenhängende Dinge, während Daniela gleich zum Telefonhörer griff und bei ihren Schwiegereltern nachfragte, ob die noch Christbaumschmuck hätten. Markus sagte andauernd, dass Daniela einen Katzenfellmantel bekommen würde. Wie ein Wahnsinniger rannte er durch die Wohnung schaute in alle möglichen Ritzen. Er krabbelte sogar auf allen Vieren über den Boden und schaute hinter dem Sofa nach. Sunny fand es zwar lustig, aber von einem erwachsenen Mann hätte sie doch etwas mehr Selbstkritik und Beherrschung erwartet.
„Nu lass mal die Katze! Pass lieber auf deine Hunde auf, dass die da nicht reinlaufen. Dann fährst du rüber zu deinen Eltern und holst neue Kugeln. Deine Mama sucht schon alles zusammen“; versuchte Daniela Markus zu beruhigen.
„Deine blöde Katze!“ brüllte Markus weiter und tobte.
Es war ja wieder klar, dass sie wieder die Schuld bekam. War ja immer so. Dabei hat er doch alles angestellt. Hätte er nicht wieder so eine Panik geschoben, wäre doch gar nichts passiert! Sunny fand das überhaupt nicht gerecht.
„Ja ja, immer die Katze!“ wetterte Daniela und schob Markus aus dem Esszimmer, steckte ihm eine Zigarette an und setzte ihn auf einen Stuhl.
„Ich mache hier erst einmal sauber. Allerdings, musst du wohl nachher die Spitze etwas abschneiden, die ist nämlich etwas umgeknickt“, säuselte Daniela. Den letzten Satz hätte sie sich lieber sparen sollen, denn als Markus die geknickte Spitze sah, stieg seine Wut erneut auf.
„Alles nur wegen deiner Katze!“ fluchte er weiter.
„Dann ist der Baum eben etwas kleiner“, versuchte es Daniela erneut. Allerdings ohne großen Erfolg.
Wütend verlies Markus das Haus.
„Sunny-Muschi“, rief Daniela und lockte Sunny hinter dem Fernsehtisch hervor. „Ich weiß genau das du dahinter sitzt. Komm her, Mäuschen“, säuselte sie weiter. Sunny erhob sich. Von Daniela ging keine Gefahr aus. Daniela konnte zwar manchmal recht wütend werden, wenn Sunny mal ein bisschen in ihre Hände biss oder Danielas Arm mit den Krallen festhielt, aber eigentlich war Daniela nicht sehr aufbrausend.
„Na Muschi, hast du wieder Markus geärgert?“ fragte Daniela die Katze und hob sie vorsichtig hoch.
„Eigentlich nicht“, versuchte Sunny zu erklären, aber an Danielas Gesicht konnte Sunny erkennen, dass die wieder nicht verstand. Also, einfach ein klägliches verschrecktes Miau und dann raus aus dem Haus.
Nach etwa einer halben Stunde kam Markus mit dem neuen Schmuck wieder nach Hause. Er brachte den Karton ins Esszimmer, warf die Hunde raus und verrammelte die Türen. Selbst Daniela durfte nicht dabei sein.
Nach einer weiteren halben Stunde hörte Daniela ein erneutes Schreien.
„Nicht schon wieder!“ rief sie und rannte ins Wohnzimmer. Als sie vor der Tür ankam, hörte sie aber, dass Markus sich wie ein Schneekönig freute. Er lachte schallend und hüpfte durch die Zimmer.
„Hase? Alles klar?“
„Ja“, gluckste Markus und öffnete die Tür. „Schau, die doofe Katze kommt nicht rein!“
Sunny stand am Wohnzimmerfenster und hatte Markus beim Baumschmücken zugeschaut. Jetzt stand sie auf den Hinterbeinen, die Vorderbeine ausgestreckt und miaute.
„Was machen die beiden da drinnen?“ fragte sich Sunny und legte ihre Pfötchen an den Kopf. Durch die Sonne konnte sie kaum etwas erkennen. Allerdings konnte sie hören, wie Markus sich freute. Das war zuviel. Hier hat keiner etwas zu lachen, meckerte Sunny und versuchte zu verstehen, was die beiden drinnen redeten.
„Schau, sie kommt hier nicht rein!“ jubelte Markus und zeigte Sunny eine lange Nase.
„Du bist unmöglich!“ meckerte Daniela lachend mit ihm.
Sunny dachte sich: „Hauptsache, er lacht wieder. Dann kann ich ja wieder ins Haus.“
Sunny rannte zur Katzenlucke. Der neue Schmuck musste ja schließlich noch einmal aus der Nähe betrachtet werden.
Na dann,
Frohe Weihnachten!!
[Dieser Beitrag wurde von Tyson am 07. Dezember 2000 editiert.]
